Kapitel 12 Marauder

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Die Marauder stand auf einer Erhöhung, zwischen Bäumen versteckt und Cara atmete erleichtert auf, als sie ihr Ziel endlich erreicht hatten. Ihre Beine zitterten bereits vor Anstrengung und sie nahm ihre letzte Kraft zusammen, um die wenigen Treppen ins Schiff zu steigen und sich in den erst besten Stuhl fallen zu lassen.
Seufzend fuhr sie sich durch die feuchten Haare und gähnte herzhaft. Sie war froh in Sicherheit zu sein und keine Angst mehr vor diesen furchtbaren Droiden haben zu brauchen. Die zerstörte Festung hatte die letzten Droiden ins Exil geschickt und war somit wieder in den Händen der Republik. Was sie mit einer zerstörten Festung machen wollten, konnte Cara zwar nicht sagen, doch sonderlich interessieren tat es sie auch nicht.
Vorsichtig nahm sie ihren Rucksack von den Schultern und zuckte zusammen, als der Gurt an der Schusswunde hängen blieb, Rasch zog sie den Stoff von der Schulter zurück und musste feststellen, dass es sich entzündet hatte.
"Entschuldige," ,fing Tech an, der sie beobachtete, "doch Ihre Wunde schaut nicht sonderlich gut aus."
Mit einer Handbewegung winkte Cara ab, "Ach, mit etwas Bacta und sterilen Verbänden sollte ich das wieder in den Griff bekommen."
"Gut, Sie scheinen Ahnung vom Fach zu haben."
Verwundert schaute sie auf, "Haben Sie etwas anderes erwartet, Tech?"
Er schüttelte schnell mit seinem Kopf und hob abwehrend mit der Hand, "Natürlich nicht. Uns wurde schon vorher zugetragen, dass uns eine gut ausgebildete Sanitäterin unterstützen wird, aber ich wollte mich erst selbst davon überzeugen, Ma'am."
Lächelnd schaute Cara zu Boden, als sie das indirekte Kompliment bemerkte. Vielleicht fingen die anderen langsam an, sie zu akzeptieren oder gar zu mögen?
Mit zittrigen Händen versorgte sie die Wunde und verschloss sie am Ende mit einem sterilen Verband.
Als sie sich selbst versorgt hatte, wandte sie sich den anderen Mitgliedern zu, doch ihnen schien es gut zu gehen. Selbst Echo ging es erstaunlich gut und er lehnte eine weitere Schmerzbehandlung ab, was sie natürlich zufrieden machte.
Echo kam immer mehr auf die Beine und konnte mit den anderen sehr gut mithalten, also wäre ihre Arbeit hiermit eigentlich getan. Schnell schrieb Cara den täglichen Bericht über ihn und schickte ihn an Nala Se, die für ihn verantwortlich war. Seit ein paar Tagen hatte sie nichts mehr von ihr gehört, doch das verunsicherte sie nicht.
Also packte sie das Datapad in ihre Tasche und zog sich zurück, um ihre Gedanken und Ängste zu ordnen, wie sie es jeden Abend tat.
Sie wollte in ihr Abteil gehen, da bemerkte sie Hunter, wie er vor einem Bildschirm hockte und irgendetwas eintippte und nachdachte. Vorsichtig umklammerte sie ihre Tasche und beobachte ihn einen kurzen Moment. Ihr Herzklopfen wurde immer lauter und donnerte gegen ihre Rippen, so sehr, dass sie Angst hatte, er könnte es hören.
Hitze stieg ihr ins Gesicht, während sie versuchte sich möglichst lautlos an ihm vorbeizuschleichen, doch Hunter hatte sie schon bemerkt und räusperte sich.
Vor Schreck entglitt ihr die Tasche aus den Händen und sie fiel zu Boden, all ihre Instrumente und Versorgungsuntensilien lagen auf dem Boden herum verstreut.
"Verzeihung." ,murmelte Cara beinahe lautlos, während sie ihre Teile schnell wieder aufhob und sie zurück in ihre Tasche stopfte.
Als sie sich schwitzend wieder aufrichtete bemerkte sie, dass Hunter sie die ganze Zeit angeschaut hatte. Ihr Rückzugsort befand sich nur wenige Schritte nach links, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht, egal wie sehr sie sich auch anstrengte.
"Wie fliegen nach Kamino zurück." ,sagte Hunter schließlich und lockerte die Situation etwas auf.
Cara nickte und fuhr sich durch die Haare, "Wahrscheinlich werde ich da wieder gebraucht, nehme ich an."
"Du sagst das so, als würdest du uns noch länger begleiten wollten."
Zögernd legte sie ihren Kopf zur Seite, als sie mit ihren Schultern zuckte, "Ich bin gerne hier. Doch wenn man mich dort braucht, ist Kamino Priorität."
"Ich hoffe, dass dir meine Jungs keine Umstände gemacht haben." ,antwortete Hunter und lächelte leicht.
Warum hatten manche Menschen so ein Lächeln, dass man alles um sich herum vergass?
Schnell schüttelte Cara ihren Kopf, um von diesen Gedanken abzukommen und winkte mit einer Handbewegung ab.
"Nein, wirklich nicht." ,erwiderte sie mit zittriger Stimmt und bewegte sich weiter nach links.
Ihre Beine zitterten und gehrochten ihr nicht wirklich, also stand sie an die Wand gelehnt und starrte den attraktiven Klon schweigend an, bis sie sich endlich lösen konnte und ihren Weg weiterlaufen konnte.
"Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert." ,ertönte Hunters Stimme und Cara fuhr herum.
Beinahe wäre ihr Rucksack wieder auf dem Boden gesegelt, doch sie konnte ihn gerade nochmal halten.
"Das sehe ich auch so." ,sagte sie leise und nickte kurz, "Auf jeden Fall konnte ich mehr mitnehmen, als ich dachte."
Er zog seine Augenbrauen hoch, "Gut, dann war es auf beiden Seiten hilfreich. Echo jedenfalls geht es immer besser, was wegen deiner Behandlung ist und er ist dir auch wirklich sehr dankbar dafür."
Cara freute sich über das offensichtliche Kompliment und spürte, wie heiß ihr Gesicht wurde und offenbar immer röter wurde. Schnell senkte sie ihren Kopf und hoffte, dass es nicht sonderlich auffiel.
"Nun ja, ich habe nur meine Arbeit geleistet und meinen Auftrag zur Zurfriedenheit erledigt."
Hunter stand auf und ging einen Schritt auf sie zu. Unsicher wandte sie sich ihm zu und schaute zu ihm hinauf, immerhin war er einen guten Kopf größer als sie selbst.
"Ich kann dir meinen Kanal geben, dann können wir weiterhin kommunizieren."
Überrascht über dieses Angebot riss sie ihre Augen auf und biss sich auf ihre Lippen.
Es kam immherin so gut wie nie vor, dass man nach der Behandlung mit ihr im Kontakt bleiben wollte und so nickte sie rasch. Sie freute sich sehr, als er ihr einen kleinen Zettel mit der Nummer übergab und sie ihn sicher in ihrer Hosentasche verstaute. Natürlich würde sie sie direkt einspeichern und ihn kontaktieren.
"Dankeschön, Hunter." ,murmelte Cara immer noch ziemlich überrascht, "Das ist wirklich sehr nett."
"Kein Problem." ,erwiderte er und wandte sich ab, um ins Cockpit zu den anderen zu gehen und weiteres zu besprechen.
Cara hatte ihm noch lange hinterher geschaut, bis sie sich losreißen konnte und sich in ihrem Raum zurückziehen konnte. Er war zirmlich eng und sie hatte auch wirklich nur eine Matratze, sonst war die Kammer leer, doch eine weiche Unterlage war ihr genug, mehr benötigte sie auch nicht. Rasch setzte sie sich auf die dunkle Matraze und bemerkte einen staubigen Geruch der von ihr ausging. Sie musste niesen, als der Staub ihre Nase kitzelte.
Als sie sich an das kribbeln in der Nase gewöhnt hatte, breitete sie ihre Decke aus und legte sich bequem hin.
So weich wie die Matratze anfangs aussah, war sie nun nicht, doch für ein, zwei Nächte würde sie sicherlich reichen. Ihre Gedanken drehten sich schon lange nicht mehr um das schlafen oder gar die Klone, denen sie geholfen hatte.
Sie dachte an Hunter. Wie zuvorkommend, wahnsinnig freundlich und offen er ihr gegenüber war. Noch nie hatte sie sojemanden kennengelernt und war ein wenig verwirrt deswegen. Natürlich wollte sie den Sargent als Freund wissen, doch da war irgendetwas anderes, immerhin hatte sie damals Freunde gehabt, doch bei ihnen fühlte sie sich niemals so... hilflos. Wann immer Hunter auftauchte, drehte ihr Herz komplett durch und wollte am liebsten durch den Brustkorb springen. Noch nie hatte sie Angst zu erötern oder sich in sinnlose Gespräche zu verwickeln. 

Die Macht des Schicksals ✔Donde viven las historias. Descúbrelo ahora