Kapitel 7 Schlachtfeld

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Cara folgte Hunter in einem gemächlichen Tempo, während sie aufmerksam beobachtete, wie die anderen die dutzenden Droiden alleine immer weiter zurückdrängten.
Vielleicht würden sie es tatsächlich bald geschafft haben, bis jetzt war auch niemand nennenswert verletzt worden, auch wenn Cara selbst Schmerzen in ihrer linken Schulter verspürte.
Aufgrund ihrer eigenen Dummheit, so sah sie es jedenfalls selbst, wurde sie angeschossen, aber das war nicht sonderlich schlimm und sie würde überleben. Wenn sie auf der Marauder zurück waren, dann würde sie sich um ihre Wunde kümmern, sofern es den anderen nicht schlimmer erging. Für sie waren die anderen stets wichtiger als sie selbst und ihr war es wichtiger, dass es den anderen gut ging.
"Ich denke, wir können über eine Nacht eine kleine Pause einlegen." ,murmelte Hunter schließlich und holte Cara aus ihren fernen Gedanken.
"Wenn sich das einrichten ließe, wäre das großartig." ,antwortete sie und sie war sich sicher, dass es die anderen genauso sehen würden.
Nur zu gern würde sie sich hinsetzen und die anderen Mitglieder besser kennenlernen.
Ihre Hand ruhte auf der Schussverletzung, die wieder angefangen hatte leicht zu bluten und sie versuchte sie wieder zu stillen. Der Blutverlust konnte nicht allzu stark sein, doch es wurde ihr plötzlich schwindelig und sie musste stehen bleiben und sich darauf konzentrieren, nicht zusammenzubrechen. Wahrscheinlich hatte sie einfach zu wenig getrunken und der Körper konnte so kein neues Blut herstellen und nicht gut gegen die Blutung ankämpfen.
Sie hielt sich an einem Baum fest und versuchte ihren Atem zu kontrollieren.
"Alles in Ordnung?" ,wollte Hunter wissen und schaute sie an.
"Mir, mir ist nur etwas... etwas schwindelig." ,murmelte Cara angestrengt und winkte ab, "Aber es geht schon, wir können weiter."
Sie biss sich auf die Lippe, als sie den Baum losließ und zwei Schritte auf wackligen Beinen ging und wieder stehen blieb. Alles um sie herum drehte sich wie in einem Karussell und sie hatte große Mühe ihre Umgebung zu fixieren. Natürlich wusste sie wo sie war, doch sie konnte nicht wissen, wohin sie treten würde, weil die ganze Umgebung miteinander verschwamm. Aus ihrem Rucksack angelte sie sich ihre Wasserflasche und trank sie in einem Zuge leer. Erneut versuchte sie einen Fuß vor dem anderen zu setzen, doch sie übersah eine kleine Kuhle und knickte um.
"Verdammt!" ,zischte Cara wütend und verzog ihr Gesicht, wenigstens hatte sie so einige Momente zum Ausruhen.
Sie versuchte immer wieder aufzustehen, doch sie war nach all dem zu schwach, um ihr eigenes Gewicht hochzustemmen.
"Soll ich Ihnen helfen?" ,fragte Hunter, der all das nur misstrauisch beobachtete und ihr die Hand hinhielt.
Sie zögerte, ergriff dann aber doch seine Hand und zog sich angestrengt an ihr hoch.
"Vielen Dank." ,murmelte sie dankbar und warf ihm ein dankbares Lächeln zu, bevor sie sich den Schmutz aus ihrer Kleidung strich.
"Sind Sie sicher, dass Sie noch laufen können?" ,wollte Hunter wissen.
Langsam baute Cara sich wieder auf und nickte schnell, "Natürlich. Es geht mir schon etwas besser."
Das war jedenfalls nicht ganz gelogen, denn sie konnte langsam wieder etwas schärfer sehen und konnte sich zumindest noch etwas auf ihren Beinen halten. Solange sie nicht noch weitere Stunden durch das Unterholz klettern mussten, sollte Cara noch etwas durchhalten. Außerdem wäre es eine schlechte Angewohnheit, aufzugeben, obwohl sie schon fast am Ziel waren und sie war sich sicher, dass das bei den anderen noch schlimmer ankam. Sie wollte nicht noch unbeliebter machen, als sie schon war.

Als langsam die Sonner unterging und sich der Mond auf ihren Platz breit machte, beschloss Hunter endlich das Nachtlager auszuschlagen und den anderen ihren Standort mitzuteilen.
Cara setzte sich neben ihn auf dem Boden, nachdem sie ein kleines feuer eingerichtet hatte. Natürlich hatte sie Sorge, dass man auf sie aufmerksam werden würde, doch als man ihr versicherte, dass die Separatisten die Droiden größtenteils zurückgerufen hatte war sie etwas entspannter. Das bedeutete schließlich, dass die Republik diesen Klonflikt gewinnen konnte.
Als Cara ihre Wunde steril versorgt hatte, erkundigte sie sich nach Echos Wohlbefinden und er gestandt ihr, dass er ebenfalls erschöpft war und Schmerzen hatte. Also richtete sie die Schmerzspritze und verabreichtete diese ihm.
Nachdem auch das erledigt war, dokumentierte sie alles Standardt gerecht in das Datapad, damit die Kaminoaner seinen Verlauf nachvollziehen konnten. Sie legten zudem auch großen Wert auf Sorgsamkeit und es war wichtig, jedes noch so kleinste Detail zu dokumentieren.
Als auch das endlich beendet war, verstaute sie alle Sachen sicher in ihrem Rucksack und wärmte ihre kalten Hände am Feuer.
"Erste Mission und schon verletzt, Ma'am?" ,fragte der Sniper spöttisch und warf ein Zahnstocher achtlos zu Boden.
"Was meinen Sie?" ,wollte Cara wissen, denn sie verstand nicht wirklich, was Crosshair von ihr wollte. Es war ihr selbst unangenehm verletzt worden zu sein, deswegen musste man aber noch lange nicht darauf herumreiten.
Er verschränkte seine Arme vor der Brust und schüttelte nur genervt seinen Kopf, "Es ist Ihre erste richtige Mission und sind schon verletzt. Seltsam ist, dass mir das noch nie untergekommen ist."
"Und was soll ich jetzt daran ändern?" ,zischte Cara säuerlich und funkelte ihn an.
Schweigend wandte Crosshair sich wieder ab und stand auf, "Ich gehe die Umgebung abchecken."
Sie biss sich auf die Lippen und schaute in die hellen Flammen des Feuers, hatte sie etwas falsches gesagt? Hätte sie sich besser zurücknehmen sollen? Dass das ihre Schuld war, war ihr bewusst und sie fühlte sich deswegen schon schlecht genug, doch Crosshairs Worte hatten ihr Gewissen nur noch mehr beschwehrt.
"Machen Sie sich nichts draus." ,flüsterte Hunter ihr verständnisvoll zu, "Er kann Fremde Menschen nicht sonderlich leiden, das liegt sicher nicht bei Ihnen."
Cara schaute ihn schulterzuckend an, "Ich hätte mich nicht verletzen sollen."
"Das passiert den Besten Ma'am."
Sie lächelte leicht, während sie nickte. Hunter war sehr verständnisvoll und hatte das besondere Talent immer an Ort und Stelle zu sein, wenn ihr irgendetwas passierte und im Gegensatz zu anderen Menschen, war er deswegen nicht sonderlich wütend darüber.
Das schätzte sie sehr, "Vielen Dank."
Er erwiderte ihr Lächeln und für einen kurzen Moment spürte sie, wie ihr Herz um einiges schneller schlug und ihr Röte ins Gesicht stieg. Sofort drehte sie ihren Kopf zurück und schaute zurück ins Feuer, was mittlerweile immer kleiner wurde.
"Berichten zufolge ist der Großteil der Droiden abgerückt und dieser Teil von Ord Matell mittlerweile wieder in der Hand der Republik." ,erklärte Tech, während er auf das Datapad starrte und seine Brille zurechtschob, "Das bedeutet, dass wir wieder eine Mission erfolgreich abgeschlossen haben."
Zufrieden klatschte Wrecker in seine Hände, "Habt ihr es etwas anders erwartet?"
"Natürlich nicht, Wrecker. Meine Berechnungen waren sehr genau."
"Schön für dich." ,zischte der Muskelprotz eingeschnappt und schüttelte mit seinem
Kopf, "Für Ihre zweite Mission haben Sie sich gut angestellt!"
Überrascht schaute Cara ihn an, "Wirklich?"
"Natürlich, sicher!" ,erwiderte er nur und wandte sich wieder ab.
Aus seinem Rucksack schnappte er sich ein Kuscheltier und legte sich auf den Rücken. Anscheinend betrachtete er die hellen Sterne am Himmel.
Es bedeutete ihr wirklich viel, dass Wrecker ihr das ganz offen gesagt hatte und spendete ihr damit unbewusst eine Menge Mut und Zuversicht.
Erschöpft strich Cara sich eine Strähne aus dem Gesicht und ließ sich auf den Rücken fallen, um ebenfalls die weiterziehenden Sterne zu betrachten.


Die Macht des Schicksals ✔Kde žijí příběhy. Začni objevovat