Brandt Havertz 2/3

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Fortsetzung für KaiHavertz08

Pov. Julian:

Freudig stieg ich aus dem Taxi, das mich zu Kais Haus, was früher mal meines gewesen war, gebracht hatte. Nach unserer Wechsel-Panne hatte ich dem Makler, den ich für mein Haus engagiert hatte, mitgeteilt, dass Kai das Haus bekommen sollte, und das hatte zum Glück auch geklappt. So konnte ich nun nach einem Jahr offiziell in mein neues altes Haus einziehen. EIn Jahr war es nun her, dass Kai und ich uns gegenseitig überraschen wollten und zum jeweils anderen Verein gewechselt waren und am Ende doch keinen Schritt weiter gewesen waren. Letztendlich hatten wir uns dazu entschlossen, dass ich in der nächsten Saison wieder zurück nach Dortmund kommen würde. Und jetzt war es soweit. Eigentlich hätte ich Kai gerne mit meinem Kommen überrascht, doch mit Überraschungen kannten wir beide uns ja nun aus. Also hatte ich ihm vorher Bescheid gesagt, wann ich so ungefähr kommen würde. Kaum war ich ausgestiegen und das Taxi weggefahren, wurde auch schon die Haustür aufgerissen. Es war wie in einem kitschigen Liebesfilm, als Kai breit grinsend auf mich zukam und mich innig in die Arme schloss. Meine Koffer aus der Hand schmeißend schmiegte ich mich an ihn. "Endlich bist du da", wisperte der Jüngere leise. "Endlich"; pflichtete ich ihm murmelnd bei," Aber wenn du nicht willst, dass ich ersticke, solltest du deinen Griff mal etwas lockern." Beleidigt ließ Kai von mir ab. "Du hast echt ein Talent dafür, schöne Momente zu zerstören", moserte er mit vorgeschobener Unterlippe. Kichernd nahm ich meine Koffer wieder in die Hand. "Komm, wir gehen rein. Da können wir weitermachen mit kuscheln. Aber hier draußen ist vielleicht nicht die beste Umgebung für eine innige und emotionale Begrüßung."

Kaum waren wir drinnen, zog Kai mich wieder in seine Arme; diesmal aber nicht ganz so doll wie vorher. "Ich habe dich so vermisst, Jule", nuschelte er in meine Halsbeuge, während er seine Finger zärtlich über meinen Hinterkopf fahren ließ. "Ich dich auch, Harvy. Ich dich auch." Ich hatte echt keine Ahnung wie lange wir dort im Eingangsbereich standen, uns einfach nur in den Armen hielten und uns küssten; ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich war einach so früh, wieder hier zu sein. In Dortmund. Auch wenn ich es in London wirklich schön fand, wurde mir in diesem Moment wieder einmal bewusst, wie sehr ich Dortmund liebte und wie sehr ich es vermisst hatte. Nach Bremen war es definitiv meine zweite Heimat geworden. Noch viel glücklicher war ich allerdings über den Fakt, dass ich ab heute jeden Tag neben Kai einschlafen und aufwachen konnte. Jetzt konnten wir wie ein normales Paar leben und führten keine Fernbeziehung mehr. Die hatte ich nämlich echt satt jetzt.
"Ich habe was zu Essen gemacht"; durchbrach Kai die angenehme Stille schließlich," Möchtest du erst was Essen oder dich lieber erstmal ausruhen? Oder willst du jetzt deine Sachen auspacken?" Fragend sah er mich an, während ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Es war so süß, wie besorgt er war. "Was?", wollte der Jüngere irritiert wissen. "Nichts", lächelte ich und küsste schnell seine Wange, ehe ich fortfuhr:" Ich würde gerne was Essen."
Kai nahm mich an der Hand und zog mich schnell in die Küche. Auf dem Weg dahin bemerkte ich, dass alles noch genauso eingerichtet war, wie ich es vor einem Jahr hinterlassen hatte. Damals hatte ich mich dazu entschieden, die Möbel hierzulassen, weil ich keine Lust hatte, sie alle mit nach London zu nehmen.
Nachdem wir gegessen hatten, beschlossen wir, den Abend ganz gemütlich auf der Couch bei einem Film ausklingen zu lassen.
Der Stress in den letzten Tagen und die anstrengende Reise hatten mir wirklich meine gesamte Energie aus dem Körper gezogen. Umso froher war ich, jetzt endlich neben Kai zu liegen, mit ihm zu kuscheln und mich auszuruhen. Mein Kopf lag auf Kais Brust und mein Bein hatte ich über die Hüfte des Jüngeren gelegt, während ich seinem ruhigen Herzschlag lauschte. Kai fuhr währenddessen sanft über meinen Rücken und flüsterte mir immer wieder beruhigende Worte ins Ohr. Mein Fokus lag eigentlich gar nicht mehr wirklich auf dem Film, sondern viel mehr auf Kai; seinen Worten, seiner Atmung und seinem Herzschlag.
Und doch oder gerade deswegen holte mich die Müdigkeit bald ein und ich fiel in einen erholsamen Schlaf.

Am nächsten Tag ging es für Kai und mich auch schon zum Training. Am liebsten wäre ich noch länger mit Kai im Bett liegen geblieben und hätte mit ihm gekuschelt, aber ich freute mich auch ein bisschen darauf, die Jungs endlich wiederzusehen. Auch sie hatte ich unheimlich vermisst.
Als Kai und ich zusammen die Kabine betraten, brachen alle in Freundgeschrei aus. Irgendwie war es mir unangenehm, aber ich musst gleichzeitig auch lächeln. Sie waren manchmal solche Idioten. "Julian, da bist du ja endlich wieder.", ergriff Mats als Erster das Wort," Wir hatten schon Angst, dass es dir in London besser gefällt und du gar nicht mehr zurückkommst." "London war zwar schön, aber ich bevorzuge Dortmund"; antwortete ich grinsend. 'Und Kai', fügte ich in Gedanken noch hinzu, behielt es aber für mich.
"Schön, dass du wieder da bist, Jule", erwiderte Marco nun und zog mich freundschaftlich in seine Arme. "Ich freue mich auch"; lächelte ich, ehe ich mich schnell umzog und auch Kai tat es mir gleich. Auch sein Gesicht zierte ein breites und glückliches Lächeln. Er sah so aus, wie ich ich fühlte.
Als wir den Trainingsplatz betraten, begrüßte Edin mich auch fröhlich und konnte sich dennoch nicht verkneifen, einen kurzen Kommentar zu Kais und meiner kleinen Panne zu machen.
Das Training verlief total super; ich konnte mich fallen lassen, fühlte mich endlich wieder so richtig zu Hause.
Es war definitiv die richtige Entscheidung wieder hierher zu kommen. Und das Schönste war, dass Kai jetzt immer an meiner Seite war. Kein FaceTime mehr. Keine ewigen WhatsApp Unterhaltungen und keine Abschiede mit Tränen mehr. Ich könnte wirklich nicht glücklicher sein, falls ich das noch nicht erwähnt hatte.
Kai war hier; bei mir; und wir spielten bei meinem, unseren Herzensverein; zusammen. So wie früher. Ich blickte jetzt schon super gerne in unsere gemeinsame Zukunft. Wie wir zusammen alt werden; in unserem Herz sitzen und unsere Kinder beim Spielen beobachten und sie aufwachsen sehen können. Es war wirklich zu schön, um wahr zu sein.

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