Brandt×Havertz 1/3

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Idee und Wunsch von Linde715

Pov. Kai:

Ich halte das alles nicht mehr aus. Diese Entfernung war mir einfach zu viel. 610 Kilometer.
610 Kilometer lagen zwischen Dortmund und London. 610 Kilometer lagen zwischen mir und Julian und sorgten somit dafür, dass wir uns, wenn es hoch kam, alle zwei Monate sahen.
Wir telefonierten und schrieben zwar jeden Tag miteinander, doch das war definitiv nicht das Gleiche, als wenn man sich jeden Tag sehen konnte. Mittlerweile bereute ich den Wechsel echt total und nicht nur einmal am Tag wünschte ich mir die guten alten Zeiten zurück, in denen wir noch nicht mal zehn Minuten voneinander entfernt und später sogar zusammen gelebt hatten.
In Leverkusen hatte für uns alles angefangen; dort waren wir zusammengekommen.
Und nun? Nun war alles anders. Wenn ich könnte würde ich sofort, ohne zu zögern, die Zeit zurückdrehen, aber ich konnte nicht.
Und es war ja nicht nur, dass ich Jule unheimlich vermisste; im Verein lief es Moment auch alles anders als gut. Wir verloren ein Spiel nach dem anderen und ich fühlte mich immer mehr fehl am Platz hier. Nicht selten kam ich nach dem Training nach Hause und schmiss mich heulend in mein Bett, weil es schon wieder nicht so geklappt hatte, wie ich es mir vorgestellt hatte. So war es auch heute. Das Training war absolut scheiße gelaufen und nun lag ich hier in meinem Bett und badete in Selbstmitleid.
Wollte ich, dass es so weitergeht? Nein, definitiv nicht. Ich wollte und musste etwas ändern, wenn ich nicht an dieser Situation kaputt gehen wollte. Und auch wenn Jule versucht, es vor mir zu verstecken, hatte ich schon längst bemerkt, dass die Situation ihn mindestens genauso mitnahm wie mich. Eigentlich gab es nur eine sinnvolle Lösung hierfür und das war der Wechsel nach Dortmund. Auf einmal war ich wieder hoch motiviert, nachdem ich diesen Geistesblitz hatte. Entschlossen sprang ich auf und griff nach meinem Handy, um mein Handy zu holen und meinen Berater anzurufen. Er war erst etwas überrascht, als ich ihn bat, Dortmund nach einem Angebot zu fragen, doch da er von unserer Beziehung wusste, verstand er es nach kurzem Überlegen und er versprach, sich umzuhören und sich so schnell wie möglich wieder bei mir zu melden.

Und so kam es, dass ich ,nachdem das Transferfenster eröffnet war und beide Vereine sich geeinigt hatten, meine Sachen packte und meinen Wechsel verkündete. Jule hatte ich davon nichts erzählt; es sollte eine Überraschung für ihn werden. Ich freute mich schon so krass, ihn wieder zu sehen.
Das Einzige, was mir wirklich scher fiel, war der Abschied von den Jungs. Diese Chaoten; vor allem Mason und Ben, waren mir in den letzten Jahren richtig ans Herz gewachsen, doch ich wusste auch, dass sie nicht aus der Welt waren. "Komm uns mal wieder besuchen, wenn du Zeit hast", murmelte Reece, während er mich in eine feste Umarmung zog. "Mach ich"; verprach ich lächelnd; musste mir tatsächlich ein paar Tränen verkneifen. "Und ladet uns zu euer Hochzeit ein"; kommentierte Mase. Dieser Chaot, dachte ich. "Du wirst auch Trauzeuge, versprochen", schmunzelte ich, ehe eine große Gruppenumarmung entstand. Und auch wenn ich diese Idioten total vermissen werde, wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war.

Solange es ging hatten wir den Wechsel geheim gehalten. Warum? Weil ich Jule unbedingt überraschen wollte. So hatten wir sowohl Chelsea als auch den Bvb darum gebeten den Wechsel bis zur letzten möglichen Sekunde geheim zu halten und zum Glück hatten beide Vereine zugestimmt.
Und deshalb stand ich nun vor der Kabine des Bvb und atmete nochmal tief durch. Fuck, war ich aufgeregt. Immer wenn wir miteinander telefonierten, hatte Jule mich gefragt, was mit mir los ist, weil ich schon bei dem Gedanken an den Wechsel total aufgeregt war. Ich hatte ihn immer mit einer anderen Notlüge vertröstet und doch war ich mir sicher, dass er gemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte. Und nun konnte ich das Geheimnis endlich lüften. Ich müsste nur durch diese Tür gehen. Fuck, war ich nervös. Hibbelig verlagerte ich mein Gewicht von einem Bein auf das andere, während ich aufgeregt auf meiner Unterlippe herumkaute. Wie würde Jule wohl reagieren? Würde er sich wirklich so sehr freuen, wie ich es hoffte? Oder würde er sauer sein, weil ich nichts gesagt hatte? Oder hatte er vielleicht doch schon etwas geahnt?

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