• when we were young •

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Februar 2009

Die Stimmung im Club war laut, überschwänglich. Die Leute waren angeheitert bis völlig betrunken und Annalena war heiß, so richtig heiß. Das lag aber keineswegs an den vielen Menschen oder der stickigen Luft, nein, es lag einzig und allein an Robert, der sie schon den ganzen Abend über mit seinen Blicken förmlich auszog.

Um ehrlich zu sein, hatte sie es genau darauf angelegt, hatte ihn den ganzen Abend über provoziert: Wenn er, wie immer, mit seinem Getränk am Rand der Tanzfläche stand, dann hatte sie dafür gesorgt, dass er einen guten Blick auf sie hatte, wenn sie sich nur für ihn auf der Tanzfläche bewegte. Immer wieder hatte sie seinen Blick mit ihrem gesucht und ihm lange in die Augen geschaut, bis es einer von ihnen - meist er - nicht mehr ausgehalten hatte.

Es fühlte sich verdammt gut an, seine Aufmerksamkeit allein auf sich zu spüren, zu sehen, wie sehr er sie wollte, sie begehrte. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so attraktiv, so sexy gefühlt. Sie wussten beide, was später an diesem Abend passieren würde und der Gedanke, was er alles mit ihr anstellen würde, der sorgte dafür, dass ihr Slip inzwischen mehr als nur feucht war. Es wurde langsam wirklich unangenehm damit herumzulaufen. Sie überlegte schon, ob sie ihn nicht ausziehen und Robert heimlich in die Tasche ste-

„Okay. Ich tu's jetzt.", sagte Carla plötzlich und leerte in einem Zug ihr Glas.

Abrupt wurde Annalena aus ihrem intensiven Tagtraum gerissen und schaute ihre Freundin fragend an, deren Gesichtsausdruck eine Mischung aus Entschlossenheit und blanker Panik darstellte. „Was tust du?"

„Ich werde Robert fragen, ob er mal mit mir ausgehen will.", sagte Carla mit fester Stimme, umklammerte gleichzeitig fest ihr Glas.

Annalenas Augen weiteten sich und sie verschluckte sich vor Schreck an ihrem Getränk, bekam einen heftigen Hustenanfall, rang nach Luft. „R-Robert Habeck??", krächzte sie.

„Ich weiß, dass du ihn nicht leiden kannst, Annalena.", erwiderte Carla, während sie ihr hilfsbereit auf den Rücken klopfte. „Aber ich versteh' wirklich nicht, warum. Er ist so nett und er sieht so gut aus und er ist nicht so oberflächlich wie die anderen Typen...", schwärmte Carla, während Annalena sich noch immer von ihrem Hustenanfall erholte und ihre Freundin vollkommen entgeistert anstarrte. Dass sie Robert nicht mochte, war wirklich nicht der Grund für ihre heftige Reaktion.

„Und er ist sicher auch richtig gut im Bett.", fügte Carla grinsend hinzu und zwinkerte Annalena verschmitzt zu.

Annalena standen inzwischen die Tränen in den Augen. „W-Warum denkst du das denn?"

Die Blonde zuckte mit den Schultern. „Er sieht so aus irgendwie. Als wäre er...gut halt. Und der ist bestimmt nicht so einer, der nur an sich denkt dabei."

Annalena biss sich fest auf die Zunge, konnte ihrer Freundin ja nun wirklich schlecht sagen, dass sie durchaus bestätigen konnte, wie gut Robert Habeck im Bett und wie oft sie schon in den Genuss gekommen war, dass zu erleben.

„Sei nicht sauer, Anna.", sagte Carla vorsichtig. „Ich hatte schon so lange keinen Sex mehr und ich mag ihn wirklich."

Annalena nickte, fühlte sich nun wirklich schlecht, denn das letzte, was sie wollte, war ihre Freundin unglücklich zu sehen. Gleichzeitig hoffte sie inständig, dass Robert ihr eine Abfuhr erteilen würde. Das verstärkte die Schuldgefühle in ihr nur noch. „Ich-, ich bin nicht sauer.", murmelte sie. „F-Frag' ihn ruhig."

Strahlend fiel Carla ihr um den Hals. „Du bist die Beste, Anna!"

Annalena drückte ihre Freundin zurück, während sie sich gleichzeitig so richtig mies fühlte. Was war sie nur für eine schlechte Freundin, dass sie hoffte, dass Robert sie abblitzen ließ, nur damit sie weiter Sex mit ihm haben konnte - Verdammt heißen Sex wohlgemerkt.

golden ageWhere stories live. Discover now