• but I know we used to like to complain •

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Mai 2008

„Ach komm, Annalena...So schlimm war es auch nicht.", rief er und versuchte irgendwie die Brünette im Laufschritt durch die Gänge der Uni zu verfolgen. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, denn Annalena dachte gar nicht daran stehen zu bleiben und hatte wirklich ein irres Tempo drauf.

„Aua!", fluchte er, als er mit dem Ellenbogen gegen eine Tür knallte, die sie absichtlich vor seiner Nase hatte zufallen lassen. „Mensch, jetzt bleib' doch mal stehen. Warum bist du so sauer auf mich?"

Abrupt blieb sie stehen und drehte sich wutentbrannt zu ihm um. Ihre Augen funkelten. Das war etwas, das er mochte, weil ihre blauen Augen dann so strahlten, aber gleichzeitig machte es ihm Angst, weil er nicht wusste, was sie als nächstes tun würde. Sein Herz fing an schneller zu schlagen.

„Ich bin nicht sauer auf dich. Ich bin genervt, weil du so ein-, ein...blöder Besserwisser bist.", meckerte sie.

Robert konnte sich sein Grinsen über ihre Wortwahl und die Alliteration nicht verkneifen, versuchte aber mühsam sein Lachen zu unterdrücken. Es war irgendwie niedlich, wenn sie sich so sehr aufregte, dass sie nicht mehr wusste, was sie ihm an den Kopf knallen sollte. Aber er wusste inzwischen, dass er es in solchen Situationen, wenn sie schon so weit war, besser vermied sie noch weiter zu provozieren - Zumindest mit Lachen. Mit Worten war das natürlich etwas anderes.

„Du bist wirklich sauer, weil ich mal was besser wusste als du?", grinste er. „Ach Annalenchen...Das sollte doch inzwischen nichts neues mehr für dich sein." Obwohl er es heute wirklich auf die Spitze getrieben hatte. Er hatte sie regelrecht bloßgestellt. Er konnte schon verstehen, dass sie sauer auf ihn war. Trotzdem war er insgeheim ziemlich stolz auf sich selbst. Denn so oft kam es dann auch nicht vor, dass er ihr mal überlegen war und, um ehrlich zu sein, hatte sie das auch verdient, so oft wie sie ihn schon vor ihren Kommilitonen blamiert hatte.

Sie machte einen entschiedenen Schritt auf ihn zu und er fand sich plötzlich mit seinem Rücken an die Wand gedrückt vor. Er spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog, als er ihren Atem auf seinem Hals spürte. Er schaute zu ihr herunter - vergaß jedes Mal aufs Neue, dass sie einen ganzen Kopf kleiner als er war - und blickte in ihre funkelnden Augen. Sie sah aus als würde sie überlegen, was sie ihm als nächstes an den Kopf werfen konnte, doch plötzlich veränderte sich etwas in ihrem Blick, der plötzlich etwas hinterlistiges hatte. Ehe er reagieren konnte, zog sie ihn zu sich hinunter und presste ihre Lippen heftig auf seine.

Ein überraschtes Stöhnen entwich ihm, was sie sofort nutzte um ihre Zunge in seinen Mund zu schieben. Ihr Kuss war so leidenschaftlich, so fordernd, dass er Schwierigkeiten hatte genug Sauerstoff in seine Lungen zu kriegen geschweige denn noch einen klaren Gedanken zu fassen.

Viel zu spät merkte er, wie sie an seinem Gürtel herumnestelte und den Reißverschluss seiner Jeans öffnete und ehe er sie davon hätte abhalten können, hatte sie ihre Hand in seine Boxershorts geschoben und fing an ihn zu massieren.

Er keuchte entsetzt auf und merkte, wie augenblicklich all sein Blut zu seiner Mitte schoss und es ihm unmöglich machte darüber nachzudenken, dass sie sich gerade in
einem - zumindest noch leeren - Gang der Uni befanden und sie im Begriff war ihm hier einen runterzuholen. Er war selbst verwundert, dass Annalena plötzlich so ranging. Normalerweise ließ sie meist eher ihn die aktive Rolle übernehmen - Was ihm auch gefiel, aber er konnte nicht leugnen, dass es ihn gerade auch ziemlich anmachte, dass sie mal so die Kontrolle übernahm.

Er konnte sein Stöhnen nur mühsam unterdrücken, während sie immer schneller auf und ab fuhr. Er dachte gerade verzweifelt darüber nach, wie er seinen Orgasmus irgendwie unterdrücken konnte - denn hier im Flur zu kommen, ohne dabei eine riesen Sauerei zu machen, war nicht wirklich eine Option - als Annalena plötzlich stoppte.

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