• tonight •

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Juni 2009

Zwei Wochen nach ihrem nächtlichen Ausflug zum Elbstrand lagen zumindest die schlimmsten Prüfungen hinter Annalena und Robert. Sie musste noch immer schmunzeln, wenn sie daran dachte, dass Robert zwei Tage vor der Wirtschaftspolitik-Klausur auf einmal doch nicht mehr so entspannt gewesen war und sie förmlich angefleht hatte mit ihm zu lernen.

Doch nun standen nur noch einige kleinere Abgaben an und bald war das Semester auch schon vorbei und sie hatten endlich Ferien. Annalena konnte es kaum noch erwarten und nachdem sie gestern noch eine Klausur hinter sich gebracht hatte, entschied sie sich dazu, sich heute auf der Studentenparty mal so richtig gehen zu lassen - Ein kleiner Vorgeschmack auf die Semesterferien quasi. Das hatte sie sich nach dem ganzen Stress der letzten Wochen auch wirklich verdient.

Zwei Stunden nachdem Carla und sie den Raum betreten hatten, hatte sie schon einiges an Cocktails und Schnaps intus und merkte langsam, wie der Alkohol fröhlich durch ihren Körper floss und sie nach Wochen der Anspannung endlich mal loslassen konnte.
Ihre Sinne waren vernebelt und sie dachte nicht mehr darüber nach, was sie tat und was andere über sie denken könnten.

Als sie Robert am Rand der Tanzfläche stehen sah, breitete sich ein freudiges Kribbeln in ihrem Magen aus und ihr Unterleib zog sich vor Verlangen zusammen. Sie hatten jetzt schon eine ganze Weile, um genau zu sein seit ihrem Strand-Ausflug, keinen Sex mehr gehabt, weil sie darauf bestanden hatte, dass sie sich aufs Lernen konzentrierten. Doch nun, wo sie ihn so dastehen sah, merkte sie erst, wieviel Sehnsucht sich in den letzten Wochen in ihr angestaut hatte. Er sah so gut aus in seiner Jeans und dem weißen T-Shirt. Weiß stand ihm wirklich besonders gut. Das war ihr schon oft aufgefallen.

Ohne groß darüber nachzudenken, stolperte sie auf ihn zu und fiel ihm - im wahrsten Sinne des Wortes - in die Arme.

„Woah...", keuchte er überrascht, als sie ihn beinahe umstieß, festigte aber in letzter Sekunde seinen Griff um ihre Hüfte und hielt sie fest. „Hey, hey, hey...Nicht so stürmisch.", grinste er. „Du hast aber auch schon einiges getrunken, kann das sein?"

„Gaaar nicht.", erwiderte sie und grinste ihn an.

Robert schüttelte schmunzelnd den Kopf.

„Was machst du denn hier so allein?" Interessiert legte sie den Kopf schief.

Robert grinste. „Dich beobachten?"

Annalena zog kichernd die Augenbrauen hoch. „Ach ist das so?" Sie lehnte sich vor zu seinem Ohr. „Warum leistest du mir dann nicht einfach Gesellschaft?", hauchte sie.

Seine Augen weiteten sich überrascht und bevor er sich eine Antwort überlegen konnte, wurde er auch schon von ihr auf die Tanzfläche gezogen. Ein wenig unsicher, was er jetzt machen sollte, stellte er sich hinter sie. Gleich darauf packte Annalena seine Hände und legte sie auf ihre Hüften, während sie sich gleichzeitig mit ihrem Körper an ihn drückte.

Er biss sich auf die Lippen, als sie sich rhythmisch zur Musik bewegte, dabei mit ihrem Hintern immer wieder seine Mitte streifte, was es ihm nicht gerade leicht machte hier auf der Tanzfläche die Kontrolle über seinen Körper zu behalten. Sie sah einfach zu gut aus in ihrem kurzen, engen Kleid, das jede seiner Lieblingsstellen an ihrem Körper perfekt betonte. Dass ihm das nicht gefiel, wäre die größte Lüge des Jahrtausends gewesen - Und das war immerhin noch recht jung.

Plötzlich drehte sie sich in seinen Armen um, schaute ihn mit dunklen, funkelnden Augen an. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, während seine noch immer an ihren Hüften lagen und zog ihn in einen immer enger werdenden Tanz.

Nervös schaute er sich im Raum um. Es schien sich zwar niemand wirklich für sie zu interessieren, aber trotzdem irritierte es ihn ziemlich, dass Annalena sich in der Öffentlichkeit plötzlich so zu ihm verhielt. Ihm war das, um ehrlich zu sein, ziemlich egal: Er hatte nie das Bedürfnis gehabt das, was da zwischen ihnen lief, zu verstecken, aber Annalena war es immer ziemlich wichtig gewesen, dass auf gar keinen Fall irgendjemand davon erfuhr, dass sie miteinander ins Bett gingen. Das hatte ihn tief in seinem Inneren immer ein bisschen verletzt und umso mehr genoss er das gerade - Auch, wenn er wusste, dass das falsch war.

golden ageWhere stories live. Discover now