1D Oneshots | bxb

♡Alte Erinnerungen | Larry♡

3rd person pov.

Harry ließ seinen Blick langsam über die vielen verschiedenen Häuser gleiten.
Seufzend stand er vor seinem großen Küchenfenster. Noch war alles ruhig.
Ein Blick auf die große Uhr, die in der Küche hing, verriet ihm, dass es auch noch lange nicht Mitternacht war.

,,Noch ist alles ruhig", murmelte sein Ehemann neben ihm.
Harry der kaum gemerkt hatte, dass er zu ihm getreten war, stimmte ihm leise zu.
Die Dalmatiner-Dame Sissy hatte sich zu ihnen gesellt und wartete schwanzwedelnd darauf, dass einer der beiden sich zu ihr herunterbeugen und sie streicheln würde.

,,Das Essen ist bestimmt bald fertig", sagte Harry und trat vom Fenster weg.
Ganz zu Sissys Bedauern, die ihm hinterherdackelte.
Im Ofen stand ihr selbstgemachter Auflauf, den sie schon heute Mittag vorbereitet hatten.
Ein richtiges Festessen war es nicht.
Aber als sie das letzte Mal richtig Silvester gefeiert hatten, war auch schon eine Weile her.

Mittlerweile zogen sie die Ruhe den Partys vor und hatten sich deswegen auch in eines der Häuser etwas außerhalb des Getümmels zurückgezogen.
Kaum vorzustellen, dass Harry, der früher auf jeder Party in der Nachbarschaft gewesen war, nun lieber mit Louis und Sissy auf dem Sofa saß.
So schnell verging die Zeit und doch fühlte es sich wie einer Ewigkeit an, seitdem sie hierher gezogen waren.

Das Haus lag an einem kleinen Berg von dem aus sie einen guten Überblick auf ihre ehemalige Nachbarschaft und die kleine Stadt im allgemeinen hatten.
Anstatt Geschäften reihten sich hier hohe Bäume aneinander.
Auch wenn sie nicht mehr so sportlich unterwegs waren wie damals, konnte man ihnen den Spaß am Spazierengehen mit Sissy nicht nehmen.

Harry lächelte, als er an die alten Zeiten zurückdachte und doch war er froh, dass er das alles schon hinter sich hatte und nun seine Zeit zusammen mit Louis in Ruhe genießen konnte.
Als wusste Louis genau woran er gerade gedacht hatte, fing dieser an: ,,Erinnerst du dich noch... Damals als wir zusammen an Neujahr in Italien waren? Das große Buffet und das bunte Feuerwerk? Und den schönsten Hochzeitsantrag den ich je hätte kriegen können?"

Auch er lächelte bei dieser Erinnerung.
Harry stellte den Auflauf auf den Tisch und strahlte: ,,Als wäre es gestern gewesen..."
Er blickte in Louis' gläserne Augen, der bei dieser Erinnerung fast wieder anfangen musste zu weinen.
,,Und weißt du was?", flüsterte Harry dann, trat einen Schritt auf ihn zu und fing die Träne an seiner Wange mit seinem Daumen auf.
,,Ich liebe dich noch genau wie damals", fügte er hinzu, bevor er Louis vorsichtig küsste.

Auch wenn sie es nicht mehr so oft sagten wie damals, hatte das Feuer der Liebe in ihnen nie aufgehört zu brennen.
Denn noch heute konnten sie die lodernden Flammen bei jeder Zärtlichkeit spüren.
Harrys einzige Angst beim Altwerden war schon immer gewesen all diese kostbaren Erinnerungen irgendwann einmal zu verlieren.
Denn lieber wollte er seine Erinnerungen mit ins Grab nehmen, als irgendwann auf Louis' Frage, die mit erinnerst du dich noch... beginnen würde mit nein zu antworten.

Sissy legte sich müde in ihr Körbchen, das neben dem Küchentisch stand, während Harry ihnen von dem teuren Rotwein einschüttete.
Sie stießen an und tranken einen Schluck, bevor sie anfingen zu essen.
Auch das Kochen hatte Harry in all den Jahren nie verlernt, worüber Louis sehr dankbar war.
Sie konnten nur schätzen wie viele Leute gerade betrunken auf irgendwelchen Partys tanzten oder zusammen mit ihren Familien am Esstisch saßen, so wie sie es einst getan hatten.
Dabei waren all die Leute, die gerade arbeiteten, im Krankenhaus lagen oder im Allgemeinen gerade kein Glück empfanden natürlich nicht zu vergessen.

Das letzte Stück Auflauf wurde gerade von Louis aus der Schüssel gekratzt, als der Mann im Radio verkündete, dass es noch eine halbe Stunde bis 00:00 Uhr sein würde.
Kaum hatte er seinen Satz beendet, folgten bereits die ersten Töne des nächsten Lieds, die Harrys Augen weiten ließen.
Enthusiastisch sprang er auf, was er seinem Rücken zu Liebe vielleicht lieber hätte nicht tun sollen, und ging zu Louis um den Tisch herum.
Dieser ließ seine Gabel fallen, griff Harrys einladende Hand und wurde wenig später von ihm über die Tanzfläche, das angrenzende Wohnzimmer, geführt.

Es fühlte sich an wie eine Zeitreise, als sie ihre Augen schlossen und sich von der Musik treiben ließen.
Und als sie sie wieder öffneten, befanden sie sich nicht mehr in ihrem Wohnzimmer sondern in Mitten einer Menge von Leuten auf einer echten Tanzfläche.
Die Musik war die Gleiche, aber die Atmosphäre nicht.
Sie trugen nicht mehr ihre normalen Pullover, sondern farblich aufeinander abgestimmte Anzüge.
Die Menge um sie herum bestand aus all den lieben Menschen, die sie heute nicht mehr alle bei sich haben konnten, und alle schienen nur gebannt ihren Eröffnungstanz zu verfolgen.

Das Tanzen hatten sie bis heute nicht verlernt, vielleicht war nicht mehr jeder Schritt perfekt, aber gut genug, dass ein perfektes Gesamtbild entstand.
Zurück in ihrem Wohnzimmer ging ihr Lied ins Nächste über, genau wie ihre Liebe, die bei ihrem Kuss vom einen zum anderen floss.
Der einzige Unterschied war, dass es in ihrem Wohnzimmer keine Menschenmenge gab, die fröhlich klatschte.

Als die Minuten verstrichen, standen sie schließlich Arm in Arm vor ihrem Küchenfenster mit dem Weinglas in der anderen Hand.
Als der Zeiger der Uhr zwölf schlug, stießen sie an und schenkten sich das schöne Lächeln, dass sie schon von Anfang an so am anderen bewundert hatten.
,,Frohes Neues!", sagten sie leise und beinahe gleichzeitig, als draußen das erste bunte Feuerwerk den Himmel erhellte.

Gefolgt von mehreren anderen wurde der Nachthimmel bald zu einem bunten Kunstwerk erhellt.
Sissy machten die lauten Feuerwerke draußen nichts aus und sie schlief einfach friedlich weiter.
Auch wenn es lange nicht so laut war wie Mitten in der Stadt, hätte man es auch nicht als leise bezeichnen können...

Und so standen sie noch eine ganze Weile da und betrachteten den bunten Nachthimmel.
Das nächste Jahr war angebrochen und auch wenn sie sich nicht mehr so viel aus dem Jahreswechsel machten, war dieses Jahr doch schnell vergangen...