1D Oneshots | bxb

♡Beautiful mistake | Larry♡

Louis pov.

,,Können wir uns auch Küssen?", lallte Harry und schaute mich dabei auffordernd an.
Überfordert schaute ich zu ihm, er deutete nur auf Zayn und Liam die lachend ihre Lippen aufeinander legten.

Hier saß ich nun, mitten in der Nacht, auf Nialls Geburtstagsparty, angetrunken und zwischen zwei Entscheidungen hin und her gerissen.
Ich wusste, dass Harry es einfach nur so gesagte hatte, weil er betrunken war.
Aber er wusste nicht das was ich wusste, er wusste nicht wie oft ich mir schon erträumt hatte seine Lippen endlich auf meinen zu spüren.
Aber wie sollte er es auch wissen, wir waren schließlich beste Freunde.

Für einen eine bedeutungslose Aussage, aus der Luft gegriffen, für mich eine Frage die mich sofort nüchtern werden ließ.

,,Kommmm schooon", lachte er, während er mir immer näher kam.

Mein Gehirn reagierte nicht, ich wusste nicht was ich tun sollte.
Überforderung breitete sich in mir aus.
Was sollte ein Kuss schon bewirken?
Ich hatte noch nie jemanden geküsst.
Was sollte es schon bedeuten?
Für ihn nichts, für mich alles.

Ich sollte doch meine Chance nutzen oder?
Harry beugte sich zu mir, seine Augen leuchteten trotz des dunkeln Lichts, jedoch sah man klar und deutlich, dass es nicht ganz bei sich war.
Der Alkohol hatte seine Entscheidungen übernommen.
Keine Ahnung wie viel er schon getrunken hatte, aber ich konnte deutlich sagen, dass es mehr gewesen war, als ich getrunken hatte.

Ich schaute zwischen ihm und Zayn und Liam, die sich nur noch lachend ansahen, hin und her.
Wo war Niall überhaupt?
Darum konnten wir uns auch später noch kümmern.

Ich fasste einen Entschluss, legte meine Hand an Harrys Wange und gab ihm was er von mir verlangte.
Wahrscheinlich würde er sich morgen gar nicht mehr daran erinnern und wenn doch, dann würde er die Ausrede, dass Liam und Zayn es auch einfach so getan hatten, nutzen.

Also legte ich einfach meine Lippen auf seine und hoffte, dass er wusste was er tat.
Ich hatte doch keine Ahnung wie man küsste.
Ich hatte doch keine Ahnung von Liebe.
Ich hatte doch keine Ahnung von uns.

Harry erwiderte den Kuss und bewegte seine Lippen gegen meine.
Er löste sich glücklich wieder von mir und der Moment war viel zu kurz gewesen, als dass ich in wirklich beschreiben konnte.

Harry lehnte sich gegen meine Schulter, während er sich ein weiteres Glas Alkohol einschenkte.
Alkohol.
Zu was er uns brachte, wir verloren jegliche Hemmungen ohne, dass wir es überhaupt merkten, wir taten Dinge die wir sonst eher nicht tun würden.

Aber jetzt wo ich so nachdachte, merkte ich, dass die Grenze unserer Freundschaft immer öfter verwischt war. Die Grenze zwischen Freundschaft und mehr, Liebe.

Doch nie hatten wir es wirklich erwähnt, nie hatten wir dem aktiv Aufmerksamkeit geschenkt.
Nicht wenn wir Filme schauten und unter der Decke mit einander kuschelten und nicht wenn wir beim Spazierengehen Händchen hielten.
Es war einfach so zwischen uns, zwischen besten Freunden.

Meine Gedanken waren in diesem Moment lauter als die Musik, die den stickigen Raum erfüllt, lauter als das Lachen von Zayn und Liam und lauter als das was Harry in diesem Moment murmelte.
Waren wir mehr und haben es nur nie gemerkt?
Suchte wir nach der großen Liebe und hatten nicht gemerkt, dass wir sie schon lange getroffen hatten?

Wir kannten uns schon so lange und wir kannten den jeweils anderen so gut und doch hatten wir nie unsere Gefühle gekannt.
Ich hatte meine nicht gekannt.
Ich hatte mich nicht gekannt.

Es war so absurd, dass es alles wieder Sinn ergab.

Ich schaute zu Harry und sah wie er an seinem Glas nippte.
Er dachte vermutlich nicht an das an was ich dachte. Er dachte an Alkohol und an Spaß, er dachte an den Moment, er wusste nicht, dass es sich morgen daran nicht mehr erinnern würde.
Er lebte in dem Moment ohne es zu merken, die Musik übertönte seine Gedanken ohne, dass er es merkte.

Aber machte das alles überhaupt Sinn?
Ich verstand mich manchmal selbst nicht so wirklich.

Mir wurde klar, dass ich viel zu viel in die Sache reininterpretierte.
Es war ein Kuss, welcher im Alkohol seinen Ursprung fand.
Es war eine bedeutungslose, unüberlegte Tat beider Seiten.

Ich sollte aufhören darüber nachzudenken.
Ich musste aufhören mein Gedanken an sinnlosen Theorien zu verlieren.
Entschlossen stand ich auf, ließ den betrunkenen Harry neben mir auf der Couch sitzen und machte mich auf den Weg Niall zu suchen.

Auf den Toiletten schaute ich zuerst nach, fand ihn aber nicht, weshalb ich nach draußen ging.
Dort saß er auf der kleinen steinernen Mauer.
Die Sterne schienen am Himmel über uns, ich schenkte ihnen jedoch wenig Beachtung und ging zu Niall.

Er hatte eine Flasche in der einen und ein Stück Pizza in der anderen Hand.
Der Famillienpizzakarton lag vor ihm auf dem Bürgersteig, nein die Familienpizza hatte er nicht alleine gegessen, hoffte ich zumindest.

,,Alls okay bei dir?", fragte ich, während ich mich neben ihn stellte.
Er schaute mich nicht an, sondern trank nur von seiner Flasche und murmelte: ,,Ich glaube ich liebe sie..."

Überrascht schaute ich ihn an. Ich wusste nicht wen er meinte, aber das brauchte ich auch nicht. Ich erwiderte einfach: ,,Ich glaube ich liebe ihn auch..."

Er fragte nicht, er schien nicht verwundert. Was auch eigentlich kein Wunder war, da er bei der halb leeren Flasche wohl kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte.

,,Du solltest es ihm sagen", murmelte er, obwohl er eine Ahnung hatte wen ich meinte.
,,Ich glaube das ist keine gute Idee", erwiderte ich.

Er zuckte mit den Schultern:
,,Ich weiß, aber ausgesprochene Gefühle sind besser als verheimlichte..."

Ich dachte über seine Worte nach, ob er recht hatte?
,,Hast du es ihr gesagt?", fragte ich ihn nun.

Niall war verwirrt und fragte: ,,Wem?"
Als wüsste er nicht was er vor einigen Minuten gesagt hatte.

Ich ging wieder rein mit den Worten: ,,Pass auf dich auf..."

Dann beging ich den schönsten Fehler meines Lebens...

To be continued...