Kapitel 11

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Ich guckte auf der Stelle weg und ignorierte seine Blicke. Wieso starrt er mich an, wenn Leyla und viele andere Mädchen bei im saßen?
"Das ist er!", unterbrach Ela meine Gedanken. Sie zeigte unauffällig zu einem Jungen. Ich blickte dorthin und stellte fest, dass er gar nicht mal so schlecht aussah. Er würde perfekt zu Ela passen.
"Sprich ihn an!"
"Meinst du? Aber Leyla.."
"Tu's einfach. Wenn du ihn magst, dann sprich ihn an bevor es eine andere tut."
"Oh mein Gott, du hast Recht."

Sie atmete tief ein, fuhr sich einmal kurz durch die Haare und ging direkt zu Taylan. Ich verstand nicht, was sie zu ihm sagte, aber Taylan lächelte. Es konnte also nur gut laufen.

Plötzlich tippte mich jemand an der Schulter. Ich drehte mich um und stöhnte genervt aus.
"Was willst du?"
"Ich brauche deine Hilfe. Schnell."
"Emira, lass mich in Ruhe."
"Wie du möchtest!", sagte sie grinsend.

Ich massierte meine Schläfe, wieso muss mich jeder nerven? Als ich dachte, dass es nicht schlimmer gehen konnte, lief plötzlich ein betrunkener Junge in mich hinein und schüttete sein ganzes Getränk auf mich.

"Verzeihung Süße, komm lass mich das weg machen!", lallte er.
Er begrapschte mich mit seinen Händen und daraufhin gab ich ihm eine Ohrfeige. Sein Blick wurde daraufhin ziemlich wütend und jetzt bekam ich sogar Angst, dass er mich gleich schlägt.
Plötzlich zog mich jemand ein wenig zurück von ihm, nur um sich vor mich zu stellen.

"Fass sie noch einmal an, dann wirst du es bereuen." Seine Stimme klang tief und gefährlich wovon ich eine Gänsehaut bekam. Der wiederliche Typ verschwand und Demir drehte sich zu mir um.
"Alles in Ordnung?", fragte er besorgt.
Ich blickte hinter seiner Schulter und sah, dass Emira und Leyla zu uns rüberschauten.
"Wieso tust du das immer? Lass mich einfach in Ruhe!", sagte ich wütend und ging an ihm vorbei. Ich wollte jetzt einfach in mein Zimmer und niemanden sehen.

...

"Wach auf!! Wir haben ein ernstes Wörtchen mit dir zu reden?", hörte ich die nervige Stimme meiner Schwester..pardon Stiefschwester.
Ich richtete mich auf und sah aus dem Fenster. Es war schon hell geworden. Emira und Leyla sahen ziemlich erschöpft aus und hatten das gleiche wie gestern an. Wahrscheinlich waren sie wieder mal mit einem Jungen unterwegs oder sie waren so betrunken, dass sie gleich schlafen gegangen sind. Aber das war mir relativ egal. Ich stand auf und ging einfach ins Bad.
"Komm da sofort raus! Wenn nicht, dann wirst du es bereuen!"

Ich ignorierte sie und machte mich fertig. Dann ging ich aus dem Bad und musste glücklicherweiße feststellen, dass Leyla und Emira nicht da waren. Wo war eigentlich Ela? Sie hatte ich seit gestern Abend nicht mehr gesehen. Ich dachte mir nichts dabei und machte mich ferig. Danach schnappte ich meine Tasche und verließ das Hotelzimmer. Auf dem Flur begegnete ich ein Mädchen, die mich gleich ansprach: "Ehm hey, wir sollen in zehn Minuten draußen sein. Wir machen sozusagen eine Rundtour."
"Oke danke!", sagte ich und ging mit ihr nach draußen. Dort hielt ich Ausschau nach Ela und fand sie anschließend mit ein paar Mädchen. Ich ging rüber und sagte: "Hey, Ela. Wo warst du gestern?"
"Ich wollte dich nicht wecken. Es war spät und ich habe bei ihnen geschlafen." Sie zeigte auf die Mädchen welche mich hochnässig ansahen.

Zehn Minuten später war jede Klasse versammelt und die Lehrer sprachen: "Nun, wir werden euch jetzt sieben Personen je Gruppe einteilen. Ich bestimme diese und dann machen wir einen Rundtour durch die Stadt."

Ich hörte nicht richtig zu und wartete, bis mein Name fiel.

"Gruppe 3, Leyla Arslan, Emir Metin, Emira Erdogan, Anita Berisha, Demir Yavuz, Kenan Sarafoglu und Zahra Yilmaz."

Nein! Nein! Nein nein nein nein NEIN!
Ich habe mich bestimmt verhört. Ich kann mich nur verhört haben. So ein Unglück hat wohl niemand. Nicht das ich nur mit Leyla und Emira in einer Gruppe wäre, nein Demir ist auch dabei.

"Frau Yilmaz! Wir warten auf Sie!"

Ich schreckte auf und sah wie schon die Betreffenden in einer Gruppe standen. Mit gesenktem Kopf machte ich mich auf dem Weg dorthin. Ich spürte seine Blicke auf mir. Sie brannten förmlich.

"Na sieh mal einer an! Die süße Zahra ist bei uns!", lachte Emir und legte einen Arm über meine Schultern.
Ich hob langsam meinen Blick und sah, wie Demir mich mit seinen Blicken durchbohrte. Sieh mich nicht so an.

"Na los, wir gehen jetzt!", sagte unser Führer. Emir ging neben mir her, neben ihn ging Leyla die neben Demir stand. Emira stand bei Demirs linker Seite.

...

Nun, da ist das schöne Meer. Genießt den Ausblick, wir machen hier kurz eine Pause. Der Führer ging und lies uns alleine.

"Hey Demir, lass uns mal dorthin gehen!", sagte Emir und lies mich mit den anderen alleine. Dieser andere Typ, der Kenan hieß glaub ich ging mit dem Mädchen weg. Klischee! Ich blieb mit den zwei Hexen alleine. Wundert mich gerade nicht.

"Emir nun also auch? Du bist so eine Schlampe!", sagte Leyla.
"Dann hast du wohl nie in den Spiegel gesehen!", konterte ich.
"Was? Nennst du mich gerade Schlampe?", sagte sie wütend.

Sie kam bedrohlich auf mich zu und tippte auf meine Schulter: "Ich sag es dir zum letzten Mal, Finger weg von Demir! Verstanden?"

Ich schwieg. Emira sah mich wütend an und schubste mich plötzlich nach hinten. Ehe ich mich versah, spürte ich keinen Boden unter meinen Füßen.
Ich fiel in das kalte Wasser und bekam keine Luft mehr. Meine Lungen brannten und ich verlor langsam mein Bewusstsein.

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