Kapitel 4

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"Hier ist dein Geld und morgen kommst du wieder!", sagte meine Chefin. Sie reichte mir 45€ und ich bedankte mich bei ihr. Ich verabschiedete mich kurz und verließ das Gebäude. Schnell sah ich auf die Uhr, nur um festzustellen, dass ich noch eine halbe Stunde hatte, bis meine Schicht bei der Bar anfing. Panisch fing ich an zu laufen und fragte die Passanten wohin ich gehen müsste.

Erschöpft kam ich an und wollte es betreten, bis ein Mann in einem schwarzen Anzug mich aufhielt.
"Du kommst hier nicht rein. Sieh dich doch an! Du bist angezogen wie ein armes Mädchen und deine Haare sind ganz zersaust."
"Ich will nicht rein um zu feiern, sondern ich fange hier heute an zu arbeiten!", sagte ich verzweifelt.

Der Mann sah mich komisch an und nahm sein Handy in die Hand. Er rief eine Nummer an und telefonierte kurz mit dieser Person. Dann wendete er seinen Blick wieder zu mir und nickte.
"Gut, du sagst die Wahrheit. Geh direkt zur Bar, da wartet der Chef auf dich. Er wird dich einweisen."
"Danke!", sagte ich aber meinte es nicht so. Der Typ war mir schon von Anfang an unsympatisch, da muss er es nicht gleich bestätigen indem er mich beleidigt.

Ich ging durch die tanzende Menge und wurde sehr oft angerempelt.
"Hey pass doch auf!", hörte ich von jeder Seite rufen.
Nachdem ich endlich die Bar erreicht hatte, entdeckte ich einen Jungen, der vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich war.
"Hey du bist bestimmt Zahra Yilmaz. Ich bin Levent Krasniqi, dein Chef."
"Krasniqi? Ist das nicht ein.."
"Albanischer Name, richtig!", unterbrach er mich lächelnd.
"Also ich würde mal sagen, dass du in unserer Garderobe gehst und dich umziehst. Ich habe dir neue Sachen hingelegt. Dann kommst du wieder zurück und ich weise dich ein."
"Okey, ich beeile mich."

Ich machte mich auf dem Weg zu den Garderoben und fand auf einem Stuhl eine weiße Bluse und eine Schürze, die ich gleich anzog. Es war eine gewöhnliche Kellnerschürze, keine Kochschürze.

Als ich fertig war ging ich wieder zurück zu Levent. Er lächelte mich kurz an bevor er mir alles erklärte. Ich musste hin und wieder ein paar Bestellungen aufnehmen oder hinter der Theke arbeiten, aber es machte mir ein wenig Spaß, wäre ich nicht extrem müde.

(...)

Nach vier Stunden gab es nichts mehr zu tun, kein Wunder heute ist erst Donnerstag.
"Du hast dich gut gemacht, Zahra. Heute war nichts los, aber morgen. Ich hoffe, dass du wieder kommst."
"Natürlich und dankeschön."

Er nickte und nachdem ich meine alten Sachen anzog verließ ich die Bar, aber nicht ohne, dass dieser Türsteher von heute mich komisch ansah. Was hatte er denn bitte?

Wohin musste ich eigentlich? Ich hatte keine Ahnung wo mein Zuhause war, falls man es so nennen konnte. Kurz sah ich auf mein Handy und gab meine Adresse ein. Ich folgte der Route und dachte dabei nach. Warum mussten wir umziehen? Ich verstand es einfach nicht. Mein Vater war nicht hier, sondern in unserer alten Stadt. Ich wollte nicht einmal mit meiner Stiefmutter und ihrer Tochter mit hierher kommen, aber mein Vater wollte es so. Er will nämlich nicht, dass ich alleine bin. Ahh, ich hatte einfach ein zu kompliziertes Leben.

"Ich dachte, dass ich eine Chance hätte!", hörte ich eine weinende Stimme. Ein Mädchen. Ich versteckte mich hinter einem Busch und sah wie ein Junge über die Straße ging und ein Mädchen ihm hinterher lief.
"Demir, bitte!"
Plötzlich stoppte der Junge und drehte sich zu dem Mädchen um.

"Mädchen, lass mich jetzt in Ruhe! Du bist nur eine von vielen! Ich hatte meinen Spaß und jetzt kannst du gehen!"
"Du willst doch nicht, dass ich etwas der Presse erzähle, lieber Demir Yavuz!"

Demir Yavuz, oh mein Gott. Warum ist die Welt bloß so klein? Ich hoffe bloß, dass er mich nicht sieht.

"Melis, niemand wird dir glauben. Vor dir haben das schon etliche Mädchen versucht. Man bräuchte schon Beweise. Beweise, die du nicht hast. Und jetzt lass mich in Ruhe und verschwinde!"

Das Mädchen blieb geschockt stehen und Demir ging einfach weg. Was für ein Arsch, dachte ich bloß. Kopfschüttelnd stand ich von meinem Versteck auf und machte mich auf dem Weg nach Hause. Kurz sah ich auf die Uhr und bemerkte, dass ich fünf Stunden hatte, bis ich wieder aufstehen müsste.

«Ein normales Kapitel, es muss ja nicht immer etwas passieren. Jedenfalls, wollte ich etwas anmerken. Und zwar werde ich pünktlich die Kapitel posten.
Mittwochs, 20.00 Uhr
Sonntags, 15.00Uhr
Sollte ich einmal einen Tag nicht posten oder nicht um die Zeit, nehmt es mir nicht übel. :)»

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