kapitel dreizehn' hätte nicht gedacht, dass du sein typ bist

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—DREIZEHN
HÄTTE NICHT GEDACHT, DASS DU SEIN TYP BIST

»Ich pass niemals in die Lücke, oder? Die Lücke ist viel zu klein! Ich passe sicherlich nicht in die Lücke! Ich möchte nicht mehr fahren, man! Florian, kannst du für mich parken?«, brach ich schon fast in Panik aus und verfluchte nicht nur einmal die Parklücke am Straßenrand, in der ich mit dem Auto seitlich einparken wollte. Leider überschätzte ich meine Fähigkeit sehr und stand nun irgendwie schief in der Lücke, wusste nicht mehr wo hinten oder vorne war und wollte gerade nur, dass Florian übernahm. Nur leider war er damit viel zu beschäftigt mich auszulachen und das tatsächlich mit meiner besten Freundin, die selbst noch nicht einmal einen Führerschein hatte und meinen Struggle kaum verstand. »Schön, dass ihr zueinander gefunden habt.«, kommentierte ich die neue Freundschaft und stöhnte laut auf. »Flo, wenn du wirklich nicht willst, dass ich dein Auto in die nächste Werkstatt bringe, dann solltest du lieber mit dem Lachen aufhören.«, drohte ich ihm und war schon ein bisschen beleidigt, dass er sich mehr um sein Auto sorgte als um mich.

Ich bekam schon beinah einen Nervenzusammenbruch und die Dunkelheit half beim Parken auch nicht wirklich.

»Ich hab doch einen Kamera hinten und hier wird dir angezeigt, wie du stehst.«, versuchte er mir an seinem blöden Bildschirm beizubringen.

»Du kannst sogar Parksensoren und alles andere auf der Welt haben. Ich kann dein blödes Schiff nicht einparken!«, fuhr ich ihn schon ziemlich verzweifelt und genervt an und wollte nur, dass er das für mich übernahm. Meine Verzweiflung reichte schon so weit, dass ich mich einfach abschnallte und mit den Worten »Ich will nicht mehr« aus dem Auto stieg.

»Es gibt Ärger im Paradies! Der Anfang vom Ende?«, hörte ich Tinka noch die Frage im Auto stellen hören und wusste, dass sie die Situation ziemlich amüsant fand. Besonders als Eine, die schon seit der Oberstufe versicherte, ihren Führerschein diesmal durchzuziehen.

»Ich verstehe nicht, warum du überhaupt mitsprichst! Du hast nicht einmal einen Führerschein!«, entgegnete ich ihr mit einem beleidigten Gesichtsausdruck und verschränkte dabei meine Arme vor meinem Oberkörper, während ich mir schon in den paar Sekunden den Arsch abfror und mit meinem Verhalten nur bewirken wollte, dass Florian endlich aus dem Auto kam und ihn selbst einparkte.

»Ich hab mich nach einem Jahr damit abgefunden, dass ich ein ziemlich niedlicher Beifahrer bin und mich gerne von meinen gestressten Freunden rumkutschieren lasse.«, kam es promt aus ihr, was ich hätte ahnen müssen.

Da ich keine Diskussion anzetteln wollte, biss ich mir leicht auf die Zunge und beobachtete meinen Freund dabei, wie er sich endlich in Bewegung setzte und mich breit angrinste. Ohne ein Wort mit mir zu wechseln, schob er mich leicht zur Seite und machte es sich anschließend auf dem Fahrersitz bequem. So sehr ich mich gerne Anfahren lassen wollte, um nach dem Wochenende nicht zur Arbeit zu müssen, stellte ich mich auf den Bürgersteig und beobachtete das Geschehen. Er fuhr nochmal komplett aus der Lücke heraus und versuchte es diesmal.

Zuerst wollte ich mir tatsächlich anschauen, wie er das Ganze machte. Doch hinterher erfuhr ich durch das bloße Zuschauen, wie er sein Auto gar nicht alleine in die Lücke parkte und sich in seinem Sitz zurücklehnte. Mit beiden Armen hinter seinem Hinterkopf saß er dort und ließ wohl das Auto alles machen, was er mir hätte auch einfach sagen können. Ein Grund, warum ich das Auto nun mit ungläubigen Blicken anschaute, Tinka mich aus dem Auto heraus auslachte und Florian wie der letzte Vollidiot grinste.

»Ich hasse dich.«, war das Erste, was über meine Lippen kam als er und Tinka das Auto verließen und er versuchte mich in den Arm zu nehmen. »Du hättest mir auch einfach sagen können, dass dein Auto sich auch einfach selbstständig machen kann.«, murmelte ich und umging weiterhin seinen Näherungsversuchen.

𝐩𝐫𝐢𝐯𝐚𝐭𝐞 𝐛𝐮𝐭 𝐧𝐨𝐭 𝐚 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 ⌁ florian wirtz Where stories live. Discover now