kapitel fünf' ist noch verbesserungswürdig

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—FÜNF
IST NOCH VERBESSERUNGSWÜRDIG

Leider hatte es nicht geklappt, Florian in meine Stadt zu lotsen. Die Pläne meiner Eltern und Schwestern änderten sich kurzfristig und führten dazu, dass sie an den Wochenenden nicht das Haus verließen und mir somit keine Chance gaben, Florian hierhin einzuladen. Da ich selbst noch nicht einmal wusste, wie der Stand unserer Beziehung momentan war, wollte ich ihn garantiert noch nicht meinen Eltern vorstellen. Besonders meinen Schwestern, die seinen Namen wohl für Wochen durch die komplette Wohnung brüllen könnten und mich damit nervten – Lieber verzichtete ich darauf und glaubte auch nicht, dass meine Mutter sehr angetan von der Idee war, einen wildfremden Jungen in die Wohnung zu bringen.

Somit verlegten wir das nächste Treffen und durfte hinterher mit meinem Auto wieder nach Köln fahren. Tatsächlich hielt ich mich öfter in Köln auf als in Oberhausen und wenn ich nicht weiterhin meinem Traum folgen würde, nach der Ausbildung in London zu studieren, wär ich sicherlich nach Köln gezogen und hätte dort studiert.

»Erinnere mich bitte beim nächsten Mal daran, dass ich in der Kölner Innenstadt nicht so wie bei Fast und Furious fahren darf. Ich denke, dass ich geblitzt wurde.«, entgegnete ich dem Braunhaarigen, nachdem er mir die Tür zu seinem Haus öffnete und mich in einer unglaublichen Stimmung erlebte. Ich wusste, dass ich mich nicht ganz an das Tempolimit gehalten und einen Blitzer gesehen hatte – Aber das auch in einem nicht sehr großenAbstand zum Tempolimit Schild. »Nein, tu das nicht! Erinnere mich lieber daran, dass ich in der Innenstadt lieber mit einem Zollstock herumlaufen soll und den Abstand vom Blitzer zum nächsten Tempolimit Schild ausmessen muss. Kann nicht sein, dass direkt hinter dem blöden Schild noch ein Blitzer steht!«, ärgerte ich mich darüber und wollte einfach nicht wahrhaben, dass ich geblitzt wurde.

»Da hat einer wohl sehr gute Laune.«, empfing er mich mit einem Lachen und trat zur Seite, damit ich mit der Einkaufstasche ins Haus treten konnte und weiterhin  die dicke Luft abließ. »Glaubst du das jetzt echt?«

»Ich bin mir sicher, das keine fünf Meter dahinter ein Blitzer stehen darf, Florian.«, entgegnete ich ihm und drehte mich zu ihm. »Aber das ist eine Sache, worüber ich mich auch einfach morgen beim Ordnungsamt oder bei irgendeiner Behörde beschweren kann! Gerade kann ich es kaum noch abwarten und mit dem Backen anzufangen!«, wechselte ich das Thema und schenkte ihm ein breites Grinsen, da ich gerade viel mehr an den unglaublichen Geruch von Butterkeksen dachte.

Er führte mich schmunzelt in seine Küche und nahm mir die Einkaufstasche ab, die ich zuvor noch in meinen Händen hatte. Es dauerte nicht sehr lange bis ich mich dann in der Küche zurecht gefunden hatte und mit ihm den Teig für unseren Kirschkuchen vorbereitete.

»Ich bin eine wirkliche Niete im Backen, zu deiner Information.«, informierte er mich über seine Schwäche und stand unbeholfen neben mir, während ich mit das Rezept dazu durchlas und keine Sekunde daran dachte, ihn in das Ganze nicht miteinzubeziehen. »Ich habe mich immer zurückgehalten, wenn meine Schwestern gebacken haben. Wenn ich helfen wollte, haben sie mich oft selbst aus der Küchr geschmissen.«, erzählte er weiter und erhoffte sich wohl, dass ich mich davon abschrecken ließ. Aber da ich mit dem Backen versuchte uns auf irgendeine Art näher zu bringen, wollte ich ihn daran teilhaben lassen und ihn nicht aus seiner Küche rauswerfen.

So schlecht konnte er jetzt auch nicht sein!

»Wenn du denkst, dass ich dich damit verschont lasse, dann muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin auch eine Niete und backe trotzdem sehr gerne! Wenn unser Kuchen Feuer fängt, dann sind wir dafür verantwortlich.«, betonte ich und drehte meinen Kopf zu ihm, nachdem ich ihm leicht meinen Ellenbogen in die Seite stieß. »Und ich möchte diesmal echt keinen total verkohlten Kuchen essen, also reißen wir uns zusammen und konzentrieren uns. Klar?«, fragte ich ihn und konnte hinterher zufrieden Lächeln als er mit seinem Kopf nickte und dabei sehr erstaunt schaute.

𝐩𝐫𝐢𝐯𝐚𝐭𝐞 𝐛𝐮𝐭 𝐧𝐨𝐭 𝐚 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 ⌁ florian wirtz Where stories live. Discover now