Chapter 18

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1 Tag später

Es ist jetzt schon einen Tag her, seitdem ich wieder zu Hause bin. Wir hatten am gestrigen Tag nicht viel gemacht. Ich habe mit Ben nur ein bisschen trainiert und ansonsten habe ich viel gelesen.

Doch da war auch eine Sache die... naja... die mir die Sprache verschlagen hat. Ich habe ja wirklich schon viel in meinem Leben gesehen, aber das...

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Flashback - vorheriger Tag

Ich saß gerade gemütlich im Wohnzimmer und hab mich mit Dad unterhalten, als plötzlich Ben rein kam. Er nahm meine Hand und zog mich in den Keller.

„Ben, was ist los?"

Doch er sagte nichts. Er zog mich einfach weiter die Treppen runter. Als wir im Gang ankamen, bemerkte ich ein sehr helles und rötliches Licht. Das war komisch, da es im Keller eigentlich immer relativ dunkel war.

Als wir um die Ecke liefen sah ich, was los war. Ich starrte auf dieses Ding. Auf diese Feuerkugel oder was auch immer das war. Ich war wie erstarrt.

Es gab ein grelles Licht und ein bisschen Wärme von sich. Und ich lüge nicht, wenn ich sage, dass da einfach eine komische Kugel in der Luft unseres Kellers schwebte.

„Ach du- was ist das?"

„Ich weiß es nicht, aber dieses Ding hat Marcus verschluckt. Grace sagt das sei Gott."

Ben zeigte auf den Boden. Ich folgte seinem Finger. Direkt vor uns, in den Boden geritzt, waren sehr viele Zeichen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe.

„Das hat Grace in den Boden geritzt."

„Und... was machen wir jetzt?"

„Ich... weiß es noch nicht..."

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Ich musste viel über dieses Ding nachdenken. Es war wirklich komisch, aber ich kannte es. Ich wusste zwar nicht woher oder was es ist, aber es kam mir bekannt vor.

Das machte mich verrückt. Deshalb blieb ich die ganze Nacht wach, studierte sämtliche Bücher in der Bücherecke und suchte nach Antworten. Ich fand allerdings nichts.

Und schon wieder hatte ich eine Nacht durchgemacht, die mir absolut nichts gebracht hat und aus der ich nur müde und verzweifelt rauskam. Woher kam mir dieses Ding so bekannt vor?

Allerdings habe ich auch noch was anderes die Nacht mithören müssen. Sloane und Luther. Die zwei waren extrem laut, was mich extrem gestört- und durcheinander gebracht hat.

Ich war schließlich  auf dem Weg zu Sloane's Zimmer. Ich wollte zwar immer noch nicht mit ihr reden, aber ich musste. Nun stand ich vor ihrer Tür. Es war zwar wirklich widerlich, was die gestern Nacht getrieben haben, aber egal.

Ich klopfte und hörte daraufhin, wie sich Sloane und Luther schnell durch das Zimmer bewegten. Sie öffnete die Tür nur ein kleines Stück und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, obwohl es offensichtlich war, dass sie sich gerade sehr beeilt hat.

„Gespräch mit Ben."

„Ja klar, ich bin in zehn Minuten unten."

Sie lächelte mich an und wollte die Tür schließen, als ich meinen Fuß zwischen Tür und Türrahmen stellte. Sie sah mich überrascht an. Ich öffnete die Tür mit meiner Hand nun ganz und zeigte auf Luther.

„Er."

Luther schaute zu mir, winkte mir zu und lächelte mich an. Er hatte sich an die Wand gepresst.

„Oh, hey Leah."

Sloane schaute wieder zu mir.

„Woher weißt du-?"

„Wir teilen uns eine Wand. Dein Bett knarzt. Ihr habt mich die ganze Nacht davon abgehalten, etwas herauszufinden."

Luther und Sloane schauten sich etwas erschrocken und ertappt an. Ich ging wieder runter ins Wohnzimmer, wo Ben bereits stand und sehr in Gedanken vertieft war. Ich lehnte mich an die Wand und dachte nach.

Marcus war jetzt weg. Er war... in diesem Ding... tot. Das bedeutete, dass ich jetzt die ‚Anführerin' sein würde. Ich war gerade mal 15 Jahre alt. Wie soll ich das schaffen? Normalerweise hatte ich immer noch Marcus, bei dem ich nur lernte, wie man gut ‚anführt'.

Aber jetzt? Jetzt war ich alleine und musste alles alleine schaffen. Ich hatte mit Ben aber schon darüber gesprochen und wir haben es so vereinbart, dass wir beide das Sagen haben werden. Da war ich ihm sehr dankbar.

Ich und Ben wurden aus den Gedanken gezogen, als Luther in den Raum reinkam. Ich sah noch, wie Sloane hinter der Wand stehen blieb, woraufhin ich nur mit dem Kopf schüttelte.

Da ich wusste, das Ben alles im Griff hatte, habe ich meinen Kopf ausgeschaltet und meine Augen geschlossen. Ich war immer noch an der Wand angelehnt. Mein rechtes Ben stützte ich gegen die Wand und meine Arme waren verschränkt.

Meine Gedanken schwenkten wieder zu Fünf. Ich schüttelte meinen Kopf und öffnete meine Augen wieder. Luther öffnete gerade das kleine ‚Geschenk', welches Ben und ich zusammengepackt haben. Sloane kam etwas erstaunt hervor und legte ihre Hand auf Luther's Schulter.

„Wirklich?"

„Ich habe ihn lieber mit uns, anstatt gegen uns."

Ben setzte ein Fake-Grinsen auf und schaute Luther an. Dieser erwiderte mit einem überforderten Lächeln.

Luther würde jetzt erstmal hierbleiben. Solange die zwei leise sind, habe ich nichts dagegen. Er war ja ganz nett.

Ich machte mich nochmal schnell auf den Weg zu Dad. Ich klopfte, öffnete die Tür und dort sah ich... Klaus und Dad? Sie saßen da und redeten. Klaus lag auf dem Sofa und Dad schrieb irgendwas in sein kleines Taschenbuch.

Er schaute zu mir hoch und lächelte mich an. Klaus tat es ihm gleich. Ich war zwar etwas verwirrt, sah dann aber zu Dad.

„Tut mir leid falls ich störe. Hast du hier noch mehr Bücher?"

„Wieso willst du noch mehr Bücher?"

„Naja... ich finde die dort unten nicht so spannend und wollte wissen, ob du hier noch welche hast, die ich mal durchgucken könnte."

„Oh natürlich, da."

Er lächelte immer noch und zeigte auf ein Regal, welches in der Ecke stand. Ich lächelte ihm dankend zu und schaute nun durch das Bücherregal.

Vielleicht finde ich ja noch irgendwas, was mir mit dieser Kugel helfen kann...

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Number X | Five HargreevesWhere stories live. Discover now