Chapter 16

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Ich wurde nicht oft in meinem Leben umarmt, aber es war ein echt schönes Gefühl... irgendwie. Es lässt mich irgendwie sicher fühlen. Warum auch immer.

Und wieso musste ich auch immer in mich hinein lächeln, wenn ich mit ihm sprach? Wieso kamen meine Emotionen immer bei ihm leicht zum Vorschein? Was war nur mit mir los?

„Na komm, wir gehen wieder runter. Und ich verspreche dir, ich finde eine Lösung, dass du Ben wieder sehen kannst."

„Danke..."

Und so gingen wir wieder runter. Als wir gerade an der Rezeption vorbei gehen wollten, bellte Penny mich wieder glücklich an. Ich musste direkt wieder lächeln und er sprang in meine Arme.

Chet musste leicht lachen.

„Möchtest du noch einen Tee haben?"

„Ja, gerne."

Chet lächelte mich an und nickte. Mit Penny im Arm gingen Fünf und ich wieder zum Tisch, wo wir uns hinsetzten. Ich saß direkt neben ihm. Die Geschwister unterhielten sich über ihre Vergangenheit oder so.

Ich hörte allerdings nicht zu und schaute Penny nur lächelnd zu, wie er mit meinen Fingern spielte. Chet stellte mir meinen Tee vor die Nase, wofür ich mich bedankte und er wieder ging.

Das einzige was ich wirklich bemerkte, war, dass Luther und Sloane nicht da waren und dass Allison mit einem Typen in der Ecke saß, den ich nicht kannte. Das war mir aber relativ egal und ich widmete mich wieder Penny, der das Spiel mit meinen Fingern liebte.

Fünf's Sicht

Ich redete die ganze Zeit mit meinen Geschwistern. Über das was wir alles erlebt haben und über alles, was jetzt noch kommen würde. Zwischendurch schaute ich immer mal zu Leah, die mit dem kleinen Hund von Chet spielte.

Beziehungsweise spielte er mit ihren Fingern. Sie schaute ihm einfach nur zu und lächelte die ganze Zeit. Mir war schon vorher aufgefallen, dass sie hauptsächlich nur lächelt, wenn der kleine Hund bei ihr ist.

Um ehrlich zu sein sah sie wirklich süß aus, wenn sie lächelt. Glücklich sein steht ihr tatsächlich noch besser, als diese kalte Miene. Ich machte mir allerdings immer noch etwas Sorgen, da sie immer noch nichts gegessen hatte.

Ich wollte sie aber auch nicht drängen, da sie mich dann wahrscheinlich auch nur noch ignorieren würde, wie sie es schon bei ihrer Schwester teilweise tut.

Plötzlich kamen Luther und Sloane in den Raum reingerannt. Ich schaute nur verwirrt zu ihnen. Leah interessierte es gar nicht.

„Sloane hat einen Weg gefunden, wie sie Frieden zwischen uns schließen kann."

Jetzt hob Leah auch schlagartig den Kopf und schaute zu Luther. Sie schaute Sloane nicht eine Sekunde an, was sie bemerkte und wieder seufzte.

Leah's Sicht

Ich schaute abrupt nach oben, als ich hörte, was Luther da sagte. Kann ich dann auch nach Hause? Zu Ben? Hoffentlich. Ich halte es nicht mehr lange ohne ihn aus. Die anderen sind mir relativ egal, aber nicht Ben.

„Ah perfekt, da können wir ihnen ja auch gleich die Leichen mitgeben."

Als Allison das sagte, wurde ich wieder wütend. Fünf bemerkte das sofort und legte seine Hände direkt um meine, was mich etwas beruhigte. Da ich sehr müde war, weil ich die Nacht ja nicht schlafen konnte, legte ich meine Kopf auf Fünf's Schulter, während ich Luther weiter zuhörte.

Penny hatte sich auch schon auf meinen Schoß gelegt und war kurz davor, einzuschlafen. Ich wusste tatsächlich auch nicht, wieso ich auf einmal ein so großes Vertrauen in Fünf hatte, dass ich meinen Kopf schon auf seiner Schulter ablegte, aber das war mir egal.

Wir bekamen dafür auch ein paar überraschte Blicke seiner Geschwister ab, was mir aber absolut egal war. Während Luther und Sloane alles erklärten, spielte ich unter dem Tisch mit Fünf's Fingern.

An dem Abend war es dann soweit. Wir warteten draußen auf Ben und Fei. Wir hatten den Tag nicht mehr viel gemacht. Ich spielte hauptsächlich mit Penny und blieb bei Fünf.

In der Gasse, in der wir gerade standen, war es relativ dunkel, weswegen ich eine kurze Handbewegung machte und somit eine Lichtkugel erschien, die uns etwas mehr Licht gab.

Ich stand an einer Hauswand angelehnt. Durch meine Nervosität spielte ich wieder mit Fünf's Fingern, der neben mir stand und mir nur amüsiert dabei zu sah. Nach einigen Minuten fuhr ein Geländewagen vor uns. Er stoppte und Fei und Ben stiegen aus.

Meine Augen wurden größer, als ich Ben sah. Nach zwei Tagen sah ich endlich den Menschen wieder, der meinem Leben wieder einen Sinn gegeben hat. Meine Augen schienen in einem wunderschönen Gelb. Ben schaute sich noch nach mir um, da Fünf und ich eher im Schatten standen.

„BEN!"

Ich rannte auf ihn zu. Als er mich sah, fing er direkt an zu lächeln. Er machte seine Arme auf und schon standen wir Arm in Arm da. Er drückte mich fest an sich, während ich einfach nur glücklich war, ihn endlich wieder sehen zu können.

Sloane erzählte die ganze Zeit irgendwas von Frieden und Luther packte die Leichen in den Kofferraum, das war mir aber egal. Ich war einfach nur glücklich, dass ich meinen Bruder wieder bei mir hatte. Nach einigen Minuten lösten wir uns wieder.

„Geht es dir gut? Haben sie dir irgendwas getan?"

„Nein, alles gut. Sie haben sich sogar ganz gut um mich gekümmert."

„Okay. Wir fahren jetzt nach Hause ja? Du siehst extrem müde aus."

„Warte noch ganz kurz."

Ich lief nochmal zu Fünf und umarmte ihn fest. Er war kurz überrascht, erwiderte die Umarmung aber schnell.

„Danke..."

Er lächelte mich an, was mich auch leicht zum Lächeln brachte. Danach lief ich wieder zurück zu Ben und wir fuhren endlich wieder nach Hause.

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Number X | Five HargreevesOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz