Chapter 12

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⚠️ TW - Essstörung, Blut⚠️

Ich starrte Sloane jedoch einfach weiter an. Sie starrte mich an. Ich wusste was sie für ein Problem hatte. Meine Adern wurden wieder schwarz.
Ich konnte die Angst in ihren Augen sehen. Sie hatte große Angst. Angst vor mir.

Eine Hand zog mich ein Stück zurück und schon hielt mich jemand wieder fest im Arm. Es war Fünf.

„Ganz ruhig."

Seine Stimme war sanft und ruhig. Ich legte meinen Kopf wieder auf seine Brust und versuchte gleichmäßig zu atmen. Meine Augen schloss ich.

„Das Abendessen steht jetzt übrigens da. Kommt ihr zwei essen?"

„Ja."

Ich schüttelte jedoch mit dem Kopf. Sloane traute sich jetzt wieder etwas zu sagen.

„Was? Leah du hast schon seit Tagen nichts mehr gegessen!"

Ich blieb ruhig. Ich hatte jetzt keine Lust noch eine weitere Diskussion anzufangen.

„Stimmt das?"

Fünf klang irgendwie besorgt? Ich tat und sagte aber weiterhin nichts und konzentrierte mich weiter auf meine Atmung.
Fünf schien nachzudenken.

„Okay, wir können dich zu nichts zwingen."

Endlich jemand, der es versteht. Ich hörte, wie sich Sloane entfernte. Sie ging wahrscheinlich zum Essen. Fünf hielt mich immer noch fest in seinem Arm.

„Geht es wieder?"

Ich nickte und löste mich langsam wieder von ihm. Er sah mich nochmal an, lächelte kurz und ging dann auch zum Essen. Ich setzte mich wieder in den Sessel und schon kam der süße Hund von vorhin wieder angewatschelt.

Er sprang wieder auf meinen Schoß und kuschelte sich an meinen Bauch ran. Es tat zwar weh, weil ich einiges von den Kräften abbekommen hatte, dass war mir aber egal und ich ignorierte es einfach.

Ich nahm mir das Buch von vorhin wieder und fing an, den Kleinen wieder zu kraulen. Da es etwas dunkel war und mir das Licht nicht gereicht hat, machte ich eine kurze Handbewegung.

Meine dritte Fähigkeit ist die Beherrschung des Lichts. Und so erschien seitlich neben dem Buch eine kleine Lichtkugel, die mir genug Licht zum Lesen gab. Den Kleinen störte das zum Glück nicht.

Ein wenig später spürte ich wieder eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um und sah Fünf, hinter ihm seine Geschwister und... Sloane.

„Kommst du? Wir gehen wieder hoch, es ist schon spät."

Ich legte das Buch zur Seite und nahm den Kleinen wieder auf den Arm. Er sah mich müde an, bellte dann aber wieder glücklich. Ich musst daraufhin wieder leicht lächeln.

Ich ging zur Rezeption, an der ein älterer Mann stand.

„Entschuldigung? Dieser Hund kam vor ein paar Stunden zu mir. Wissen Sie zufällig, wer der Besitzer ist?"

Der Mann sah zu mir und dann zu dem Hund, den ich immer noch auf dem Arm hatte.

„Oh ja, das ist meiner. Ich habe ihn schon vermisst. Es ist schön, dass er eine neue Freundin gefunden hat."

Er lächelte mich leicht an.

Sein Hund sah nochmal zu mir, schleckte mir nochmal über die Wange und bellte nochmal glücklich.

Ich musste wieder leicht lachen und setzte ihn dann in sein Körbchen, welches tatsächlich direkt auf dem Tresen stand.

„Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht."

Der Mann war wirklich nett. Ich nickte ihm nur zu, ging dann wieder zu Fünf und wir alle gingen zu den Zimmern. Davor blieben wir stehen.

„Okay, also Sloane, du schläfst bei Allison und Viktor. Leah schläft bei uns."

Und so gingen wir in das jeweilige Zimmer.

„Wo sind Klaus und Stanley?"

„Ouh die müssen noch was abarbeiten. Die werden wir erst morgen wieder sehen."

„Perfekt. Leah du kannst da oben schlafen."

Fünf zeigte auf ein oberes Bett. Ich nickte.

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Ich wachte durch ein unsanftes Rütteln an meinem Arm auf. Neben mir stand meine Zimmergenossin Jessica - kurz Jessi.

„Was ist?"

Fragte ich sie extrem müde. Sie schaute mich an, doch ich konnte sie nicht sehen, da es zu dunkel war. Also setzte ich mich auf und schaltete das Licht ein.

„AHH-"

Schrie ich, doch ich legte mir sofort meine Hände auf meinen Mund.

„Ach du- was ist denn mit dir passiert?!"

Jessi stand mit einem blauen Auge, mehreren Kratzern im Gesicht, einer Platzwunde an ihrer Schläfe und einem großen Schnitt, der über ihr halbes Gesicht gezogen war, vor mir.

Sie hielt sich an der Wand fest und hatte Tränen in ihren Augen.

„Setzt dich erstmal hin. Wer war das?"

Ich war zwar geschockt, musste ihr jetzt aber helfen. Das Verbandszeug hatte ich bereits neben mir liegen und ich setzte mich vor sie. Das Blut aus der Schnittwunde lief ihr das Gesicht runter und tropfte schon auf ihre Hose.

„Öffnen mal dein Auge."

Widerwillig tat sie das und-

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Ich saß kerzengrade auf dem Bett. Es war noch mitten in der Nacht. Ich zitterte, schwitze und atmete extrem schnell und stark. Diese Erinnerungen bringen mich noch um.

Leise lehnte ich mich an die Wand hinter mir. Ich wusste, ich könnte jetzt nicht mehr schlafen, deswegen machte ich eine bestimmte Handbewegung und über meinen Händen erschienen Erinnerungen von mir und Ben.

Und damit benutzte ich jetzt meine vierte Kraft: Illusionen erschaffen. Ich schaute mir die Erinnerungen an, um mich zu beruhigen. Schöne Momente- nur von uns beiden.

Als diese vorbei waren, erschuf ich zwei gelbe Schmetterlinge, die in der Luft miteinander spielten. Ich konnte es sogar schon so gut beherrschen, dass ich mit meinen Illusionen interagieren konnte.

Ich hob meinen Zeigefinger und einer der beiden Schmetterlinge landete auf diesem. Den anderen Schmetterling ließ ich verschwinden, dass ich mich nur auf den einen konzentrieren musste.

Der Schmetterling auf meinem Finger war gelb. Seine Flügel waren orange umrandet und seine Füßchen waren weiß und schwarz gestreift. Er gab ein kleines Licht von sich, was die anderen aber nicht so stark sehen konnten wie ich.

Ich musste wieder an meinen Traum denken und mir liefen ein paar Tränen über die Wangen. Seit sie verstorben war, sah ich Jessi's Gesicht in meinen Träumen. Leider sah ich immer nur die traurigen Momente.

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Number X | Five HargreevesKde žijí příběhy. Začni objevovat