-zumindest ehrlich-

854 48 1
                                    

„Sag mal bist du jetzt bescheuert?", begann ich sobald wir den Parkplatz verlassen hatten. „Jesse und Amber reichen dir wohl nicht!"

Caine runzelte verständnislos die Stirn. „Chill mal. Sie hat mich angebaggert."

„Ich geh mit dir in diesen beschissenen schwulen Club und du machst dafür mit de... Brooke rum?", brüllte ich und schloss die Finger so fest um das Lenkrad, dass meine Fingerknöchel weiß hervortraten.

„Bruder, was ist denn bloß los mit dir?"

„Hör auf mit der Scheiße!", ermahnte ich ihn mit etwas weniger lauter Stimme.

„Du führst dich auf, als hätte ich deine Freundin gefickt, man. Und mit ihr hast du diskutiert, wie bei einem Ehestreit. Seit wann stellst du bitte Besitzansprüche?"

Das was er sagte, zügelte meine Wut. Er hatte recht. Was hatte ich für ein recht die beiden zusammenzuscheißen? Deshalb schwieg ich zerknirscht.

„Oh mein Gott." Er schien einen Moment der Erkenntnis zu haben und grinste mich an, als ich ihm einen fragenden Blick zuwarf.

„Was?", fauchte ich noch immer brodelnd.

„Oh mein Gott!", wiederholte er und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Du stehst ja total auf die kleine Brooke!"

„Was laberst du?" Ich verzog das Gesicht, doch sah ihn nicht an.

„Okay, dann schau mich an und sag mir, dass du sie nicht mehr als fick-gern hast!", forderte er mich noch immer völlig aus dem Häuschen auf.

„Ich fahre grade Auto, Caine.", erwiderte ich so ruhig wie möglich.

Jetzt brach er in schallendes Gelächter aus und schlug mit flacher Hand auf das Armaturenbrett. „Jace ist verliebt, heilige Scheiße!"

„Was?", rief ich beinahe hysterisch aus. „Warum versucht mir das jeder so zu verkaufen?"

„Weil es die Wahrheit ist.", gab Caine zurück. Sein Grinsen war breiter denn je.

„Alles was ich will, ist mit ihr ficken und dann verpiss ich mich wie immer." Mit einem Blick zu ihm fügte ich entnervt hinzu: „Wenn du nicht mit dem Grinsen aufhörst, prügle ich es dir aus dem Gesicht!"

„Du bist nur so wütend, weil ich recht habe.", meinte er trotzig und warf mir einen wissenden Blick zu.

„Ich schwöre dir, ich fahre gleich rechts ran!", drohte ich, die Hände schon bereit ausgelegt.

Er rollte mit den Augen. „Gut. anderes Thema, Loverboy!"

Kaum hatte er dieses Wort ausgesprochen, war ich rechts rangefahren und ausgestiegen.

„Na los, Großmaul!", ermutigte ich ihn und machte mich bereit zuzuschlagen.

Gemächlich und in bester Stimmung stieg er aus dem Wagen. Während er drum herum ging, konnte er sich das Lachen kaum verkneifen.

Als ich ausholte, wich er geschickt aus, doch beim zweiten Mal packte ich ihn und nahm ihn in den Schwitzkasten.

„Sag das nochmal, los!", forderte ich ihn wütend auf und rubbelte provokant über seinen geligen Haarschopf. Doch er lachte immer nur, selbst während ich seinen Hals in meinem Ellenbogen gefangen hielt und er schwer atmen konnte.

Als keine Antwort kam, ließ ich von ihm ab und schubste ihn unsanft von mir weg. Noch immer bester Laune stieg er schließlich zurück ins Auto, ebenso wie ich.

„Am Samstag Party bei mir.", kündigte er schließlich an, während er sich die Lachtränen aus den Augen wischte.

„Leck mich!", antwortete ich nur genervt und blieb vor seinem Haus stehen.

Mein Mauerblümchen Kde žijí příběhy. Začni objevovat