-freundschaftliche Gefühle-

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Mit noch unwohlerem Gefühl im Bauch schlürfte ich meine Cola an der Bar und versuchte Caine in der Menge ausfindig zu machen, aber hier waren zu viele dunkelhaarige Männer.

„Hey, Süßer.", hörte ich es auf einmal direkt an meinem Ohr hauchen und zuckte zurück.

Neben mir an der Bar lehnte ein braunhaariger kleiner Kerl - bestimmt Ende 20 - und schlürfte eine pinke Flüssigkeit aus einem Martiniglas.

Baggerte der mich grade an?

Mehr als ein überfordertes eeehm brachte ich nicht raus.

Daraufhin unterzog er mich einem prüfenden Blick von Kopf bis Fuß und wandte sich an den Barkeeper.

„Irre ich mich Harry oder ist unser schnuckliger Freund hier ne Hete?", schrie der kleine mit dem offenen Hemd gegen die Musik an.

Ich stand nur mit großen Augen daneben und verfolgte das Gespräch.

„Hab ich auch überlegt." Jetzt musterten sie mich beide eindringlich. Warum fühlte ich mich auf einmal wie ein Verbrecher?

„Sag mal, mein Hübscher, was willst du denn in einem schwulen Club?", wandte sich der kleine wieder an mich. Es klang keineswegs vorwurfsvoll oder unfreundlich.

Beide warteten gebannt auf meine Antwort.

„Ich bin mit meinem Kumpel hier. Er ist bi und wollte nicht allein gehen.", erklärte ich. Wieso konnte ich das diesen Fremden erzählen?

Die beiden tauschten einen Blick.

„Scheinst ein guter Freund zu sein. Bist du sicher, dass du nicht mal minimal bi bist?", hakte der Barkeeper mit hochgezogenen Augenbrauen nach.

Bevor ich verneinen konnte, tauchte ein verschwitzter Glatzkopf in weißem Tanktop und engen hellblauen Jeans neben dem kleinen auf.

„Wer ist bi?", hakte dieser interessiert nach und bestellte einen Drink, dessen Namen ich nicht mal denken konnte.

„Wir versuchen den Süßen hier umzudrehen!", erklärte der Kleine.

Jetzt fühlte ich mich noch unbehaglicher. Wo war Caine bloß abgeblieben?

„Nur Spaß.", fügte er schnell hinzu. „Bring ihm hier einen Smoothcocky.", bestellte der Kleine dann und zeigte auf mich.

„Ich trinke nicht.", versicherte ich ihm hastig.

„Entspann dich,... ähm wie heißt du?"

„Jace."

„Josh!" Er reichte mir die Hand und ich schüttelte sie zaghaft. „Entspann dich Jace. Ein Smoothcocky zählt nicht unter Alkokol.", versicherte er mir.

Der Tanktopkerl lachte und der Barkeeper brachte mir eine gelbe Flüssigkeit. Auf dem Rand steckte als Deko eine Banane, die an etwas anderes erinnern sollte.

Mit großen Augen betrachtete ich den Drink.

„Probier!", forderte Josh mich auf. „Ihr Heteromänner macht immer einen auf hart, dabei verpasst ihr die leckersten Drinks."

Mein Mauerblümchen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt