Kapitel 47

1.2K 120 8
                                    

"Wir sollten wirklich langsam mal aufstehen", murmelt Harry gegen meine Brust und seufzt schwer. Lächelnd fahre ich durch seine Locken, die etwas knotig sind. "Uns wird schon keiner vermissen", entgegne ich.
Seit Harry mich vor zwei Stunden  massiert hat, liegen wir faul im Bett herum und lassen uns die Sonne durch das Fenster ins Gesicht scheinen. Der Alpha liegt an mich gekuschelt halb auf mir. Es erinnert mich daran zurück, als er mir verkündete, dass er lieber little spoon ist. Kaum zu glauben bei diesem riesigen Kerl. "Aber wir werden knapp vier Tage nicht hier sein. Ich muss mich noch mit Liam besprechen, immerhin wird er in der Zwischenzeit das Sagen haben", erklärt Harry und verteilt ein paar Küsse auf mein Schlüsselbein. "Das hat er doch jetzt schon", brumme ich, woraufhin er in die dünne Haut darüber zwickt. "Au! Was soll das?", beschwere ich mich unzufrieden. - "Das war gerade sehr frech von dir. Ich glaube, du vergisst ab und zu, dass ich der Alpha bin", beginnt Harry, doch ich erkenne in seinem Gesicht, dass er zum Glück nicht wirklich böse auf mich ist. "Liam übernimmt im Moment den Großteil meiner Aufgaben, weil ich ihn darum gebeten habe und er es gern macht. Ich wollte mehr Zeit für dich haben, aber wenn ich dich nerve kann ich das auch schnell wieder ändern." Schnell schüttle ich kleinlaut mit dem Kopf. "So war das nicht gemeint. Ich mag es, wenn du hier bist. Bei mir."

Schmunzelnd legt Harry seinen Kopf wieder auf meiner Brust ab und streicht mit seinen Fingern über meine Haut. "Schön zu hören. Ich meine- wer sollte dich sonst massieren?"

Mit roten Wangen weiche ich seinem Blick aus. "Ist das jetzt das Codewort für Sex?", nuschle ich. Es ist mir beinahe schon peinlich, dass ich mich vorhin von meiner Lust so habe hinreißen lassen. Vielleicht war das alles zu schnell. Harry und ich sind noch nicht mal lange zusammen und schon verliere ich die Kontrolle über meinen Körper. Möglicherweise wollte Harry mir auch noch gar nicht so nahe kommen. Fühlte er sich von mir unter Druck gesetzt?
"Lou? Alles okay?" Erschrocken zucke ich zusammen und nicke dann schnell. Ein zufriedenes Grinsen breitet sich auf Harrys Gesicht aus. "Gut zu wissen. Dann sind wir uns ja einig." - "Äh w-was?", stottere ich verwirrt. Harry lacht kurz und stützt sich seitlich auf dem Ellbogen ab, um mich ansehen zu können. "Ich meinte eben, dass wir das von heute Morgen gern mal wiederholen können." Mit großen Augen starre ich ihn an. "W-wiederholen?" - "Natürlich nicht jetzt. Aber es hat mir gefallen, Lou. Sehr sogar. Dein Körper ist wunderschön", sagt er. Durch seine leise Stimme beruhige ich mich langsam wieder. "Es hat dir gefallen?", entgegne ich schüchtern. Sofort nickt er und legt seinen Arm um meinen Bauch. "Dir etwa nicht?"

- "Doch, natürlich, i-ich fand es.. also es war schön. Sehr sogar". Harry schmunzelt, als er merkt, dass ich seine Worte von eben wiederholte. "Also können wir bei Gelegenheit.. ich meine.. darf ich dich dann wieder berühren?", fragt er. - "Ich schätze schon."

Seine Augen funkeln glücklich, als er langsam nickt. "Und.. wie sieht es mit jetzt aus?" - "Jetzt?", wiederhole ich verwundert.
"Wir könnten zusammen duschen gehen", schlägt Harry vorsichtig vor, doch als er meinen erstaunten Gesichtsausdruck sieht, winkt er sofort ab. "Vergiss es, das war eine blöde Idee. Ich hätte-" Um seine unnötige Entschuldigung zu unterbrechen, lege ich kurzerhand meine Lippen auf seine. Harry macht ein überfordertes Geräusch, doch dann erwidert er den Kuss sofort und zieht mich ohne Schwierigkeiten zu sich. "Also ist das ein ja?", murmelt er gegen meine Lippen. "Ja, ist es." Lächelnd schlinge ich meine Beine um seine Hüfte. Harry steht auf und trägt mich ins Badezimmer. Seine warme Haut reibt bei jedem Schritt gegen meine und löst ein Kribbeln in mir aus.

"Wenn du wüsstest, wie lange ich schon auf das hier gewartet habe", seufzt Harry und stellt mich vorsichtig auf dem Boden ab. Ich bekomme eine Gänsehaut, als ich den kalten Boden unter meinen nackten Füßen spüre. "Worauf genau?", flüstere ich und lege meine Hände an seine Brust. "Darauf, dich berühren zu können... dich anzusehen, ohne dass es doof rüberkommt.. dir sagen zu können, dass-" Er hält inne und mustert mich lächelnd. "..- Dass...?", hake ich verlegen nach. "Dass ich dich liebe." - "Haz, ich.. ich-"

Secret white lies - L.S.Where stories live. Discover now