Kapitel 19

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"Frau Hoffmann? Können Sie mich hören", ich blinzelte, schloss jedoch sofort meine Augen wieder. Alles war so hell, ich konnte rein gar nichts erkennen.

Als sich meins Augen an das grelle weiße Licht gewöhnt haben schaute ich mich um. Ich lag in einem Bett welches in einem großen Zimmer stand. Wo war ich? Über mir gebeugt, schaute mich ein etwas älterer Mann durch seine Brille an. Ich versuchte mich aufzurichten worauf ich jedoch sofort wieder erschöpft in mein Kissen fiel.

"Nur langsam Frau Hoffmann. Ich bin Dr. Fischer, Sie sind im Krankenhaus. Können Sie sich an irgendetwas erinnern, was gestern Nacht geschehen ist?", Moment Krankenhaus? Ich drehte mein Handgelenk und sah eine Infusion in meinem Arm, die durchsichtige Flüssigkeit in mein Blut pumpte.

Niedergeschlagen schüttelte ich den Kopf.

"Na gut, wir warten einfach noch ein paar Tage, vielleicht bekommst du dann dein Gedächnis zurück", der Arzt notierte etwas während ich mit meiner Zunge über meine trockenen Lippen leckte.

"Wieso bin ich im Krankenhaus?", fragte ich ängstlich.

"Wir gehen davon aus, dass sie Ko-Tropfen bekommen haben. Wir sind uns aber noch nicht sicher weil wir keinen konkreten Nachweis haben. Ko-Tropfen können nur innerhalb von wenigen Stunden im Urin nachgewiesen werden. Da sie sich aber fast die ganze Nacht übergeben haben, war es für uns unmöglich es nachzuweisen", skeptisch schaute mich der Arzt durch seine Brille an. Stumm nickte ich.

"Es kann aber auch sein dass sie zu viel Alkohol getrunken haben. Wir hoffen einfach, dass sie im Laufe der nächsten Tage sich an etwas erinnern können", Dr. Fischer runzelte die Stirn. Nein was hatte ich nur getan? Erschöft schloss ich meine Augen wieder.

"Frau Hoffmann. Das Krankenhaus hat versucht ihre Eltern anzurufen, wir konnten niemanden erreichen"

Ich nickte "Meine Eltern sind auf einer Weltreise".

"Können wir irgendjemand anrufen, der für Sie zuständig ist", schwach öffnete ich meine Augen.

"Ja, ich wohne im Moment bei meinem Großcousin", wieder notierte sich der Arzt etwas.

"Sehr gut. Könnten sie mir kurz die Nummer geben und seinen Namen?". Ich entsperrte mein Handy, welches ich auf dem Nachtisch liegen sah.

"Andre Schiebler. Hier ist die Nummer", ich überreichte dem Arzt mein Handy und er schrieb Andres Nummer ab.

"Dann versuche ich da jemanden zu erreichen. Ruhen Sie sich aus.", der Arzt verließ den Raum und erst jetzt bemerkte ich das neben mir ein Mädchen lag, das schlief. Ich schätzte sie auf 14 vielleicht.

Ein leises wimmern verließ meine Lippen. Das letzte an was ich mich erinnern konnte, war auf Marks Geburtstagsfeier und das ich neben Fabi auf einer Couch gesessen habe. Und dann war da nichts mehr. Meine Erinnerungen fielen einfach wie in ein schwarzes tiefes Loch. Und jetzt? Jetzt lag ich im Krankenhaus. Es wäre ja nur halb so schlimm gewesen wenn ich beim Aufwachen ein bekanntes Gesicht gesehen hätte aber niemand war da gewesen. Niemand hatte mich vermisst.

Seufzend checkte ich mein Handy. 30 verpasste Anrufe von Andre. 21 verpasste Anrufe von Jan. 5 verpasste Anrufe von Sarah. Und von Cengiz 7.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es kurz nach 13 Uhr war.

Auch die Nachrichten in WhatsApp überhäuften sich:

Jan Meyer
Wann soll ich dich abholen?

Lea? Es ist schon kurz nach 3

Verdammt geh an dein Handy

Ich hol dich jetzt ab!!!!

Wooo bist du? Ich war gerade auf der Party, niemand konnte mir in dem Zustand sagen wo du bist.

Melde dich bitte!!!

Andre Schiebler
Verdammt Lea!!! Wir machen uns Sorgen.

Pennst du bei irgendjemand?

Sag uns bitte Bescheid!!!

Ich bring dich um!! Wir sterben hier vor Sorge.

Mark Winter
Meld dich bitte bei mir wenn du wieder aufwachst!!

Scheiße, scheiße was war nur passiert. Ich hatte doch kaum etwas getrunken. Ein gemischter Becher Vodka und eine Cola.

Ich schrieb kurz allen zurück wo ich mich befand und dass ich wieder aufgewacht bin. Kaum hatte ich mein Handy auch schon zur Seite gelegt wurde die Türe aufgerissen und ein total verpennter und von Sorge geplagter Andre kam herein. Im Schlepptau Sarah, Cengiz und Jan.

"Lea. Gott was machst du denn", überstürzt fiel ich in Andres Arme und schluchzte in seine Schulter. Es war ungewohnt ihm so nahe zu sein.

Auch Jan Cengiz und Sarah umarmten mich, die alle ziemlich müde aussahen. Toll durch meine Aktion hatten die wohl kein Auge zu gemacht.

"Entschuldigen Sie Frau Hoffmann. Ich habe ihrem Besuch gesagt sie dürfen da nicht alle auf einmal hinein", verzweifelte versuchte die Krankenschwester Andre und alle herauszubitten.

"Nein, nein das geht schon klar", winkte ich ab. Die Krankenschwester überlegte kurz nickte dann aber und verließ wieder den Raum. Dr. Fischer kam herein und erklärte meinen Besuchern weshalb ich im Krankenhaus lag. Ernst nickten Cengiz, Andre und Jan während Sarah nur geschockt ihre Hände vor dem Mund hielt.

"Sie gehen davon aus es waren Ko-Tropfen?". Mittlerweile hoffte ich um ehrlich zu sein dass es Ko-Tropfen waren. Weil wenn es Alkohol war dann wäre Andre vomutlich mega enttäuscht von mir und Mark hätte ein rießen Problem weil er ja quasi harten Alkohol an minderjährige ausgegeben hat.

"Wir gehen davon aus ja. Es ist aber schwierig denn Frau Hoffmann hatte auch sehr viel Promille im Blut. Was von Alkohol kommen kann aber auch von Ko-Tropfen".

"Zur Sicherheit würden wir Sie noch eine Nacht dableiben", ich nickte nur und knabberte an meinen Fingernägeln.

"Höchstwahrscheinlich werden sie in den nächsten Tagen noch etwas von der Polizei hören. Halten Sie sich bitte für Fragen jederzeit verfügbar", damit verließ der Atzt wieder das Zimmer und schon wieder schluchzte ich.

"Es tut mir so unendlich Leid. Ich... ich weiß nichts mehr", sofort nahm Sarah mich in den Arm und strich beruhigend über meinen Rücken.

Andre setzte zum Reden an jedoch hielt Cengiz ihn zurück.

"Wir müssen jetzt einfach für sie da sein", murmelte Cengiz.

"Ich mache mir einfach nur Vorwürfe. Ich hätte dich nicht gehen lassen sollen", Andres Stimme brach ab. Verzweifelt stand er auf und lief zum Fenster.

Jan strich mit seiner Hand kurz über meine Wange und ging dann zu Andre und redete auf ihn ein.

Irgendwann mussten meine Mitbewohner wieder gehen. Jan hatte mir das Apecrime Maskottchen als Kuscheltier mitgebracht an das ich mich kuschelte nachdem sie weg waren. Alles was ich wollte war, das ich mich an wenigstens eine Kleinigkeit erinnerte.
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Morgen schreibe ich Matheabschlussprüfung drückt mir noch einmal die Daumen.

Wunderschönen Tag ihr Cuties:*

Another kind of love (Taddl)Where stories live. Discover now