Kapitel 6

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Ich bürstete gerade meine Haare durch als mein Handy klingelte. In der Hektik schmiss ich sämtliche Sachen durcheinander und fand es schließlich unter meinem Kleiderhaufen.

„Ja?“, keuchte ich in mein Handy hinein.

„Was hast du denn angestellt dass du so keuchst?“, fragte Caro mit einer Spur Provokation.  

„Ich hab mein Handy suchen müssen und bin im ganzen Bad rum gerannt“, antwortete ich und verdrehte die Augen.

„Kannst du vorbeikommen ich muss dir was erzählen?“, quietschte Caro.

„Klar kann ich machen. Bin bis in einer Stunde da“. Was Caro wohl wiederfahren ist dass sie am Handy so aufgeregt geklungen hat?

Nachdem wir aufgelegt hatten viel mir ein dass ich keine neuen Anziehsachen mitgenommen hatte. Meine alten, verschwitzten konnte ich wohl jetzt nicht mehr anziehen. Ich war es eben nicht gewohnt neue Klamotten mit ins Bad zunehmen nachdem ich geduscht hatte. Zuhause zog ich mir einfach nur Unterwäsche an und ging dann so vom Bad bis in mein Zimmer und suchte mir da dann erst was zum Anziehen an. Konnte ich ja hier schlecht bringen, in Unterwäsche in der Wohnung rumzulaufen wenn 3 Jungs da rumirrten. Ich suchte das größte Handtuch und winkelte es um meinen Körper. Mit der anderen Hand schnappte ich mir meine alten Klamotten und ging auf den Flur wo ich dann mit Andre zusammenstieß, und erschrocken aufschrie.

„Kannst du nicht aufpassen?“, fragte ich nachdem ich mich so erschrocken hatte.

„Hast du nichts mehr zum Anziehen?“, gähnte Andre und ich musste feststellen dass er kurz nach dem Aufstehen echt niedlich aussah.

„Doch hab ich“, meinte ich und verschwand in meinem Zimmer. Dort angekommen zog ich mir eine Hot Pant und ein Top über und machte meine Haare zu einem unordentlichen Dutt, schließlich würde ich ja nur zu Caro gehen. Weil mein Bus in einer viertel Stunde kam, beeilte ich mich noch schnell in die Küche zu kommen da mein Handy dort noch an der Steckdose lud.

„Wo gehst du denn schon wieder hin?“, fragte Andre während ich mein Handy in Caros Tasche schmiss wo auch schon ihre Klamotten darin waren von gestern.

„Ich muss ner Freundin die Sachen zurückbringen“, sagte ich schnell und schob mir die Brezel, die Jan mir vom Bäcker mitgebracht hatte zwischen die Zähne.

„Wenn du willst kann ich dich nachher abholen, bin sowieso dann auf dem Weg“, schlug Jan vor und ich war überrascht über seine Freundlichkeit und schrieb ihm noch schnell meine Handynummer auf.

Bevor ich jedoch zu Caro ging wollte ich noch bei Marks Zuhause vorbeisehen und ihm die Jacke vorbeibringen. Etwas nervös klingelte ich an der Haustüre.

„Ah… ähm Lea? Was willst du denn?“, überrascht blickte mir Mark entgegen.

„Nichts nur die Jacke… wollt ich vorbeibringen“, ich gab ihm die Jacke und wollte gerade gehen als er nochmal meinen Namen sagte.

„Wegen gestern… ist mir total peinlich… aber es war echt ein schöner Abend“, ich nickte und verabschiedete mich dann.

20 Minuten später saß ich auf Caros Bett, die mich mit leuchtenden Augen ansah.

„Also… gestern bei der Party. Nachdem ich dich verloren hatte, habe ich Luis angerufen dass er mich doch bitte abholen solle, weils mir nicht gut ging. Hat er natürlich gemacht, dann bin ich mit zu ihm und irgendwann hat er mich geküsst und jetzt sind wir zusammen“, schwärmte Caro. Meine beste Freundin hatte Luis vor ein paar Monaten kennengelernt und schwärmte jede Sekunde von ihm.

„Mensch, ich freu mich richtig für euch“, lächelte ich und umarmte Caro. Tatsächlich bemerkte sie aber dass etwas nicht stimmte und hakte gleich nach.

„Ja du lässt mich jetzt im Singleland ganz alleine“, schmollte ich worauf Caro lachte. Nachdem mein Exfreund und ich uns vor ca. einem halben Jahr getrennt haben, lief bei mir in Sachen Jungs nichts mehr.

„Ey, beschwer dich mal nicht. Dein Großcousin hat jede Menge heiße Kumpels, da kannst du ja nicht von wenig Auswahl sprechen“

„Du hast Recht. Ist bestimmt eine super Idee sich einem YouTuber an den Hals zu werfen“, sagte ich ironisch während Caro die Augen verdrehte.

Nach dem Mittagessen lernten Caro und ich für die bevorstehende Arbeit und redeten noch über einige Dinge. Gegen fünf klingelte dann mein Handy. Obwohl es eine unbekannte Nummer war, nahm ich ab da ich mir schon vorstellen konnte wer es war.

„Hi, ich bins Jan. Ich bin jetzt auf dem Heimweg, soll ich dich abholen?“, tatsächlich bestätigte sich mein Verdacht dass es Jan war.

„Ah Jan“, wiederholte ich seinen Namen da Caro mich erwartungsvoll ansah wer mich angerufen hatte. Ich beschrieb Jan den Weg zu Caros Haus und er versicherte mir in 5 Minuten da zu sein.

„Ich werde in 5 Minuten abgeholt“, gab ich meiner besten Freundin Bescheid worauf sie fragend die Augen hochzog.

„Ich dachte die Jungs sind so scheiße zu dir?“

„Quatsch Jan ist in Ordnung“, winkte ich ab worauf sie sich zufrieden gab.

„Man, wir wollten doch noch zusammen Lets Draw ankucken?“, worauf ich ihr einen verwirrten Blick zuwarf.

„Seit wann kuckst du bitte Apecrime?“

„Ich muss doch wissen mit was für Menschen du unter einem Dach wohnst“, lachte Caro worauf ich nur grinsend den Kopf schüttelte.

„Genau deswegen will ich mir Apecrime nicht mehr ankucken. Das ist irgendwie jetzt alles total komisch wenn man jetzt bei denen wohnt“, erklärte ich und stopfte mein Handy in die Hosentasche.

„Du bist echt kompliziert aber wenn du meinst dann kuck ichs eben alleine an“, sagte sie und machte tatsächlich ihren Laptop an.

Zum Abschluss umarmte ich sie und verließ dann das Haus. Zwei Minuten später rollte ein dunkles Auto her und Jan gab mir ein Zeichen einzusteigen.

Jedoch war Jan nicht alleine im Auto. Auf der Hinterbank saßen zwei junge Frauen, wo mir zumindest die Eine bekannt vorkam.  

Another kind of love (Taddl)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon