Kapitel 18

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Die Wiese, die wir gerade überquerten, war nur eine Art Grenze zwischen Dschungel und Wald. Vor uns türmten sich die nächsten Bäume und das nächste Dunkle Loch. Jedoch sah der Wald um einiges Freundlicher aus als der Dschungel.

Mit großen Schritten liefen wir über die nasse Wiese. Meine Beine juckten von den Grashalmen, die über meine nackte Haut strichen und ich hatte das Gefühl, als würden tausende Ameisen auf meiner Haut krabbeln. Unbewusst strich ich mir immer über meine Arme, um das seltsame Gefühl loszuwerden. Bringen tat es allerdings nichts.

Meine Kehle war zudem ziemlich trocken und meine Augen tränten. Das war aber auch kein Wunder, schließlich hatte ich seit heute Morgen nichts mehr getrunken und heute Nacht nicht richtig geschlafen. Ich wischte mir über die Augen, blinzelte ein paar Mal, um das müde Gefühl zu vertreiben. "Alles gut?" Erschrocken wich ich zur Seite. Joanna hatte sich neben mich geschlichen und blickte nun Lachend in mein Gesicht.

"Gott, Joan." Keuchte ich und versuchte mein schnell schlagendes Herz zu beruhigen. "Ja, es ist alle gut." Sagte ich dann und musste leicht grinsen. "Na dann." Fröhlich lief Joan neben mir her. Fast hüpfte sie schon, was wirklich ulkig aussah. "Und bei dir?" "Auch. Nachdem wir den Dschungel verlassen haben war es, als ob eine große Last von meinen Schultern gefallen ist. Ich habe einfach ein Gutes Gefühl. Wenn wir so weiter machen, dann kommen wir alle heil, im Lager von Carlos an." Sie lächelte mich glücklich an." Oh, da magst du recht haben." Kicherte ich.

Ich konnte es kaum abwarten im Lager von Carlos zu sein. Ihn kennenzulernen, nachdem James so viel Gutes über ihn erzählt hatte." Denkst du wieder über James nach?" drang Joannas Stimme in meine Gedanken. Ich stieß laut die Luft aus." Ja. Ich vermisse ihn so sehr." Das schöne Gefühl von gerade eben war weg. "Das glaube ich. Und es ist in Ordnung. Wir alle vermissen unsere Familien. Jeder trauert ihnen hinterher und würde am liebsten sofort umdrehen und zu ihnen gehen. Aber wir alle wissen, dass das nicht geht. Sonst rennen wir sofort ins Messer. Und weißt du, River? Jeder geht anders mit diesem Gefühl um. Du versteckst es, zumindest denkst du das. Aber wenn man dich anschaut, sieht man deinen traurigen Gesichtsausdruck, zudem du mit keinem redest. Wesley zum Beispiel weint in der Nacht und ruft dauernd nach seiner Mutter."

Ich musste wieder kichern." Wesley weint?" Joan nickte." Aber das ist okay." Zustimmend brummte ich. Sie legte einen Arm um meine Schultern und umarmte mich so von der Seite." Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, oder?" flüsterte Joan." Ja, und dafür bin ich dich sehr dankbar." Flüsterte ich zurück. Sie löste sich wieder von mir.

Mittlerweile hatten wir es über die Weise geschafft und tauchten nun in den Wald ein. Die Bäume verschluckten uns wie Raubtiere ihre Beute und sofort war es kälter. Leicht fröstelnd rieb ich mir über die Arme.

"Wie findest du die anderen eigentlich so?" Führte ich unser Gespräch weiter. "Also ich muss sagen, Wesley hat sich sehr gebessert. Er ist viel netter geworden. Valeria ist immer noch eine Zicke und Jonah ist wie immer ruhig. Was die Neuen betrifft. Sienna und Jordyn sind richtig nett. Ebenso Adam. Hunter kann ich irgendwie gar nicht einschätzen und Landon macht mir ehrlich gesagt etwas Angst. Ich lachte leicht. Und Ricardo Er ist ein ziemlicher Angeber. Wie ist es bei dir?" Ich seufzte.

" Valeria ist, wie du gesagt hast, noch immer eine arrogante Zicke. Ich frag mich, warum ausgerechnet sie Immun sein muss. Sie macht dauernd die Gute Stimmung kaputt, wenn eine herrscht. Von Wesley weiß ich nicht was ich halten soll. Ich habe ihn immer gehasst, aber gerade nervt er mal nicht. Er ist einfach anders. Mit Jonah hatte ich nie wirklich was zu tun. Ich kann ihn nicht einschätzen, aber er ist nett. Sienna und Jordyn sind schon zu echt mega guten Freundinnen geworden und Adam ist auch ziemlich korrekt. Landon scheint mir, als wäre er lieber unter sich und Hunter ist ziemlich speziell."" Da hast du Recht, aber weißt du? Die Reise verändert uns alle. Früher oder Später." Ich nickte. "Und Ricardo Tja. Ricardo ist einfach Ricardo."

Joanna grinste plötzlich. "Was?" "Du brauchst mir nichts vor zu machen. Ich sehe doch eure Blicke." Sie wackelte mit ihren Augenbrauen. "Was? Du glaubst... Joanna. Ich bin nicht in ihn verliebt und er auch nicht in mich. Wir kennen uns doch kaum." Rief ich und merkte, wie ich die Farbe einer Tomate annahm. Mein Gesicht glühte regelrecht. Nun lachte Joanna richtig los. "Ach, River. Du brauchst doch nicht so rot werden." Ich schüttelte nur mit meinem Kopf.

Zum Glück blieb Ricardo stehen und machte eine Ansage. "Also, in einer halben Stunde sollten wir an dem Baumhaus ankommen. Ich habe mir überlegt, dass wir uns kurz ausruhen, dann aber ein wenig trainieren. Wir müssen vorbereitet sein. Ist das in Ordnung? River?" Er schaute direkt zu mir. "Ähm, klar." Nuschelte ich bloß." Gut." Ricardo nickte.

Die letzte halbe Stunde verbrachte ich damit, mir über Joans gesagtes Gedanken zu machen. Schaute ich Ricardo wirklich verliebt an? War ich überhaupt in ihn verliebt? Ich kannte ihn doch gar nicht. Zudem er ein ziemlicher Angeber war.

"Wir sind da." Ertönte Adams Stimme und riss mich somit aus den Gedanken. Einer nach dem anderen kletterte die Strickleiter hoch. Das Baumhaus war identisch wie das letzte. Wir machten dieselbe Zimmeraufteilung und ruhten uns dann kurz aus. Dann aßen wir eine Kleinigkeit und fingen dann mit dem Training an.

Es folgt gleich das zweite Kapitel.

Morgen fängt wieder Schule an :( Habe überhaupt keine Lust.

The Last HumansOù les histoires vivent. Découvrez maintenant