Kapitel 31

10 2 0
                                    

Joanna brachte uns einen ganzen Teller voller Pancakes mit Ahornsirup. Wir schlangen diese in Nullkommanix hinunter und lagen dann total müde von dem vielen Essen in meinem Bett.

"Weißt du eigentlich noch, was ich kurz vor dem Kampf im Bahnhof zu dir gesagt habe?" fragend drehte ich mich zu Ricardo und blickte ihn an. Wir lagen nebeneinander, wobei er ein wenig weiter oben lag, sodass ich nach oben schauen musste. "Natürlich." Ich musste lächeln, als ich daran dachte. "Du weißt, dass das ernst gemeint war, oder?" Unsicher nickte ich. "Ich meine es immer noch so." flüsterte er jetzt und nahm mich in seine Arme.

Er zog mich auf sich drauf und schlang seine Arme fest um mich. "Ich liebe dich, River Lancaster." "Ich dich auch, Ricardo." Wir lächelten uns an und dann, endlich, lagen seine weichen Lippen auf meinen. Wir küssten uns bis wir uns wegen Luftmangel lösen mussten. "Willst du meine Freundin sein?" Er gab mir einen Kuss auf die Nase. "Was fragst du denn noch, natürlich will ich deine Freundin sein." Grinsend gab ich ihm einen kleinen Kuss.

Dann kuschelte ich mich an ihn. "Weißt du, mein echter Nachname ist Campbell. Ich wurde von James adoptiert, weil meine Eltern bei der Apokalypse von Trümmern begraben wurden. Mein Bruder war spurlos verschwunden und ich stand mitten auf der Straße von Vancouver und habe geschrien wie am Spieß. Dann kam James und hat mich einfach mitgenommen. Ich bin ihm so dankbar für alles und es tut so weh, ihn nicht mehr sehen zu können." Ich schluchzte kurz auf.

" Irgendwann wirst du das bestimmt wieder, kleine." Murmelte Ricardo." Hoffentlich. Ich vermisse auch meinen Bruder. Ich glaube nicht, dass er Tod ist. Das spüre ich." Schniefte ich." Wie heißt er denn?""Ich weiß es nicht mehr. Das ist das schlimme daran. Ich kann mich nicht an den Namen meines Bruders erinnern. Nur, dass seine Anfangsbuchstaben Gr sind und er auch Campbell heißt."

"Wir werden ihn finden." Leicht lächelte ich und drückte mich mehr an ihn. An meinen Freund. Ungefähr zehn Minuten lagen wir so da, als es plötzlich laut an der Tür klopfte. Brummend löste Ricardo sich von mir, legte mich neben sich und stand auf. "Was?" fragte er die Person an der Tür. "Ich soll euch abholen und zu Carlos bringen." Ertönte eine Stimme. Sie klang wie die des Mädchens von vorhin. "Wir kommen." Knurrte Ric und schloss die Türe wieder. "Wir müssen zu Carlos." Murmelte er und half mir beim Aufstehen.

Gemeinsam folgten wir dem Mädchen, dass sich uns als Mira vorstellte. Vor einer dunklen Türe blieben wir stehen. "Klopft einfach und treten ein, wenn ein Herein ertönt." Damit verschwand sie und ließ uns alleine vor der Türe stehen. "Okay, dann klopf ich mal." Nuschelte ich und klopfte an die schwere Holztüre. Es gab ein dumpfes Geräusch von sich und ein paar Sekunden später rief jemand laut Herein. Ricardo nahm meine Hand und öffnete dann die Türe.

Ein etwas älterer Mann saß an einem mächtig wirkenden Schreibtisch. Er hatte graue Haare und blaue Augen, welche uns liebevoll musterten. Sein Körper steckte in einem grauen Pullover und einer normalen Jeans. Mein Vater würde mit einem Anzug dasitzen. "Setzt euch doch." Seine Stimme war rauchig und fest. Sie sprühte voller Autorität, aber es schwang auch etwas Sanftes mit. Ricardo und ich nahmen auf dem Sofa, welches vor dem Schreibtisch stand, platz und sahen Carlos fragend an.

"Schön, dass du wach bist, River. Ich hoffe es geht dir soweit gut?" "Ja, danke der Nachfrage." "Das freut mich. Dein Vater hat sich sehr viele Sorgen gemacht. Er war sehr erleichtert, als er hörte, dass du aufgewacht bist." Er lächelte mich an. "Nun gut, ich habe euch aber wegen etwas anderem hierher bestellt. Mein Lager ist ziemlich groß. Ich habe mir gedacht, dass ich es ein wenig aufteile. Ich stelle mir so einzelne Dörfer vor, die nach und nach aufgebaut werden sollen. Und ihr sollt das erste bekommen. Ich möchte nur, dass ihr mir dabei ein bisschen helft." Ricardo und ich tauschten einen Blick." Das ist mega nett von dir Carlos." Antwortete Ricardo." Natürlich helfen wir dabei." Fügte ich hinzu." Na dann ist das ja beschlossen." Erfreut klatschte er in seine Hände.

Ich mochte ihn." Gleich morgen werden wir anfangen. Weiht doch eure Freunde bitte ein."" Machen wir." Wir standen auf und verabschiedeten uns von ihm. Während wir zurück zu meinem Zimmer liefen konnte ich gar nicht aufhören davon zu schwärmen." Wir werden ein eigens kleines Dorf haben." Jubelte ich immer wieder. Ricardo lachte nur darüber.

Ich warf mich auf das Bett, was ich Sekunden später schon wieder bereute. Ich hatte meine Wunde total vergessen. "Shit." Murmelte ich und hielt mir den Bauch. "Geht es?" Besorgt kam Ricardo zu mir. "Ja, tut nur etwas weh." "Warte ich hol dir Schmerztabletten." Er verschwand und kam kurzdarauf wieder mit einem Glas Wasser und einer Tablette, welche ich sofort zu mir nahm. "Der Arzt kommt nachher mal und schaut nach dir, okay?" Ich nickte und legte mich hin.

Ich war total erschöpft von gerade eben. "Schlaf ein bisschen. Ich rede solange mit unseren Freunden." Ricardo gab mir einen Kuss und verließ das Zimmer wieder. Sofort kuschelte ich mich in die Bettdecke und schloss meine Augen. Tief entspannt lag ich da. Mir schoss ein befreiender Gedanke in den Kopf.

Wir hatten es endlich geschafft. Wir waren in Sicherheit, uns konnte nichts mehr passieren. Zufrieden schlief ich ein und träumte von einem Sorgenfreie Leben, dass ich schon bald tatsächlich leben werde.

Zusammen mit Ricardo und meinen Freunden.

Keine Angst, das Buch ist NOCH nicht zu ende.

The Last HumansOnde histórias criam vida. Descubra agora