Kapitel 50 ✔️

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A M A L I A

Die Haie schwammen um unser Boot herum.
Henry schnappte sich ein Ruder und schlug einen Hai damit, als dieser aus dem Wasser herausbrach und ins Boot biss.
Das Ruder blieb allerdings in einer seiner Wunden stecken und Henry bekam es nicht mehr heraus.
Der Hai schwamm unter Wasser und versuchte Henry scheinbar unter Wasser zu ziehen, doch Henry gelang es, das Ruder aus dem Hai zu bekommen, landete jedoch wegen dem Schwung im Wasser.
Jack und ich halfen Henry schnell aus dem Wasser und gerade rechtzeitig, denn ein Hai schoss aus dem Wasser, flog über uns hinweg und landete schließlich wieder im Wasser.
Das Boot hatte sich währenddessen mit Wasser gefüllt, da wir durch die Hai viele Löcher bekommen hatten.
Henry und Jack versuchten das Wasser aus dem Boot zu bekommen.
„Das scheint nichts zu nützen.", sagte Henry.
„Doch, wir schaffen das.", erwiderte Jack. „Wir schaffen das!"
Mein Blick fiel nach vorne, als ich lautes Gebrüll vernahm und entdeckte die Toten, die über das Wasser auf uns zuliefen.
„Wie kriegen die das hin?", fragte Jack verwirrt.
„Wir müssen den Rest schwimmen.", meinte Henry. „Ich lenke sie ab."
Henry warf ein Kleidungsstück ins Wasser, was die Haie dann packten und unter Wasser zogen.
„Jetzt!", rief Henry und sprang ins Wasser, was ich ihm gleichtat.
Ich drehte mich um und entdeckte Jack noch auf dem Boot, der mit einem Hai kämpfte.
Verzweifelt schüttelte ich den Kopf und schwamm eilends weiter.
„Amalia!", rief Jack und ich drehte mich zu Jack um, genauso wie Henry, als dessen Namen erklang.
Jack kam quasi auf uns zugeschossen mit dem Boot, da der Hai das Boot zog.
Der Hai wollte nach uns schnappen, doch Jack lenkte ihn mit dem Seil weg und half uns dann aufs Boot.
Rasend und mit Schwung landeten wir dann schließlich auf der Insel im Sand.
Die Toten kamen angerannt und hielten an.
„Jack Sparrow.", grinste ein Pirat.
„Ihr seid Spanier?", erwiderte Jack.
Ein Toter kam aus dem Meer und zerfiel zu Staub, was die anderen dazu veranlasste wieder mehrere Schritte ins Meer zu gehen.
„Ihr seid Geister.", stellte Carina fest.
„Ah, sie sind nicht im Stande an Land zu gehen.", stellte Jack fest, erhob sich und half mir ebenfalls auf.
„Geister!", schrie Carina fassungslos, stand auf und rannte schreiend in den Wald.
„Carina!", rief Henry.
„Die Stunde der Abrechnung steht bevor.", sprach der Pirat und wenn ich richtig lag, war dies Salazar.
„Nein, nein, nein, nur keine Umstände.", stotterte Jack. „Ich hab keine Zeit zu plaudern."
„Carina!", rief Henry erneut und lief ihr dann hinterher.
„Meine Karte hat gerade Beine gekriegt."
„Ich werde warten auf dich.", meinte Salazar.
„Warum wollt Ihr auf mich warten?", fragte Jack sich selbst und lief Henry nach, was ich ihm gleichtat. „Warum will er auf mich warten?"
„Carina!", rief Henry, während wir durch den Wald stapften.
„Ich weiß, was dich plagt, Junge.", meinte Jack. „Das unkratzbare Jucken."
„Nur Carina kann uns helfen den Dreizack zu finden.", sagte Henry. „Und ich bin nicht in sie verliebt."
„Verliebt. Wer redet von Liebe?", erwiderte Jack. „Wovon sprichst du?"
„Das unkratzbare Jucken?", wiederholte Henry.
„Krätze, meine ich. Von der Krätze spreche ich.", erklärte Jack. „Winzige Milben, die sich in die Haut bohren. Zumindest plagt sie mich schon seit vielen Jahren."
Henkersbucht. Fremde nicht willkommen!
Das stand auf den Schildern, die vor uns an einem Mast hingen.
„Hilfe!", ertönte eine bekannte Stimme.
„Carina!", rief Henry erleichtert, als wir sie entdeckten, gefangen in einem Netz welches in der Luft hing.
„Henry, hilf mir!", bat Carina verzweifelt.
„Hilf ihr!", verlangte Jack, als wir plötzlich ebenfalls in die Luft gehoben wurden.
„Henry, ich wäre dir sehr verbunden, wenn du deine Hand da wegnehmen würdest.", zischte ich, was ihn zusammenzucken ließ.
„Würde ich dir auch raten, Bursche.", knurrte Jack.
„Verzeihung.", murmelte Henry. „Nur ist es hier etwas..."
Henry verstummte, als er die Gestalten erblickte, die auf uns zukamen.
„Hallo.", sagte Jack.
Der Mann lachte und holte aus.
Das letzte was ich sah, war sein grinsendes Gesicht, bevor alles schwarz wurde.

Stöhnend schlug ich die Augen auf und erkannte erstmal gar nichts, bis mein Blickfeld klarer wurde.
„Zeit deine Schuld zu begleichen.", meinte eine Stimme.
Verwirrt blickte ich mich um; ich saß gefesselt auf einer Bank in einem großen Skelett.
„Pig? Pig Kelly?", erwiderte Jack irritiert. „Mein alter Freund."
„Freund? Hört ihr das, Männer?", lachte Pig Kelly. „Dieser verlogene Pirat schuldet mir eine Silberbeute. Und das Glück hat ihn jetzt in die Henkersbucht gespült, wo er seine Schuld begleichen kann, hier und jetzt."
Mein Blick glitt zu dem Seil, welches um Jacks Hals gebunden war.
„Und das werde ich.", beteuerte Jack. „Das werde ich, Pig. Nenn mir deinen Preis."
„Ich nenn dir den Preis, es ist Beatrice.", erwiderte Pig Kelly und deutete zu einer Frau, die noch draußen stand. „Sie ist meine Arme verwitwete Schwester."
„Was ist das?", fragte Jack angeekelt.
„Sie sucht einen achtbaren Mann.", sprach Pig Kelly. „Aber du musst reichen."
Geschockt und empört zugleich riss ich die Augen auf.
„Lass es uns hinter uns bringen.", sagte Beatrice.
„Nein! Wieso? Wieso tut man sowas?", stotterte Jack panisch.
„Um eine ehrenhafte Frau aus ihr zu machen.", erklärte Pig Kelly. „Herzlichen Glückwunsch. Es ist dein Hochzeitstag."
„Lasst uns beginnen.", sagte der Mann, der die Trauung durchführte.
„Und in der Scheune wird geflittert.", grinste Beatrice.
Jacks Blick schweifte zu mir und in seinem Gesicht spiegelten sich die gleichen Emotionen wider wie in meinem Gesicht.
Eine Geige fing an zu spielen.
„Aber, Pig, wie mach ich ernsthaft eine ehrenhafte Frau aus diesem Ding... Teil... Weib... ich meine, Weib?", fragte Jack. „Was sind das für Gestalten?"
Zwei kleine Kinder sind vor Beatrice getreten.
„Unsere Kinder.", erwiderte Beatrice. „Besser du siehst die beiden nicht an."
„Holt den Trauzeugen und die Brautjungfer.", befahl Pig Kelly.
Carina und Henry wurden nach vorne geführt.
„Leg deine Hand auf die Bibel.", meinte der Mann, der Beatrice und Jack trauen sollte.
„Ich hab die Krätze.", meinte Jack.
„Hab ich auch.", sagte Beatrice.
„Leg deine Hand auf die Bibel.", sprach der Mann.
„Ich bin Bettnässer.", nickte Jack überzeugend.
„Sag: Ja, ich will.", drohte Pig Kelly und richtete eine Pistole gegen Jack. „Sonst puste ich dir eine Kugel in den Schädel."
„Jack, die werden uns umbringen.", merkte Henry an.
„Ist mir egal.", erwiderte Jack.
„Sag: Ja, ich will.", verlangte Carina.
„Letzte Chance, Jack.", warnte Pig Kelly.
„Wartet, also das ist so nicht gültig.", meinte Henry.
„Das ist nicht gültig.", bestätigte Jack.
„Er hat recht.", nickte Carina. „Will jemand Einwände gegen diesen Bund vorbringen?"
„Ja, ich!", schrie ich.
Pig Kelly blickte zu mir und machte eine Handbewegung.
Ich wurde gepackt und eine Pistole wurde gegen meinen Kopf gerichtet.
„Ja, ich will.", murmelte Jack und merkte dann scheinbar, was er gerade für einen Fehler gemacht hatte, als Applaus ertönte.
„Du darfst die Braut jetzt küssen.", lächelte der alte Mann.
Beatrice spitze die Lippen, als ein Schuss ertönte.
„Jack, so trifft man sich wieder.", grinste Dad.
„Hector!", rief Jack erfreut. „Das ist mein bestester Freund auf der ganzen Welt."
„Ich habe immer gewusst, dass du irgendwann sesshaft wirst.", meinte Dad. „Allerdings dachte ich dabei an eine andere Frau."
Dads Blick glitt zu mir und er gab einem seiner Leute einen Befehl.
Ich wurde befreit von dem Mann, der mich festhielt und den Fesseln.
Dad schoss Pig Kelly eine Kugel in den Bauch, welcher daraufhin zu Boden glitt.
Die anderen Personen flüchteten danach schreiend.
Das nenne ich mal eine geplatzte Hochzeit.

Piratengeflüster - Fluch der KaribikWhere stories live. Discover now