Kapitel 9 ✔️

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A M A L I A

Plötzlich hörten wir ein Zischen.
Jack sprang auf, zog mich mit zu Boden und kurz darauf knallte eine Kanone durch die Zelle, in der wir saßen.
„Hört auf Löcher in mein Schiff zu ballern!", schrie Jack durch das Loch, was aber wohl niemand gehört hatte.
Von draußen war lautes Gebrüll, Kanonen die gefeuert wurden und Gewehre die schossen zu hören.
Jack entdeckte einen kleinen Behälter, öffnete ihn und wollte daraus trinken, allerdings war der Behälter leer.
Ich blickte seufzend zur Zellentür und bemerkte, dass diese offen war.
Die Kanonenkugel hatte scheinbar die Tür getroffen.
Grinsend stand ich auf, was Jack mir gleich tat, und wir verließen die Zelle.
Oben an Deck brüllten alle durcheinander und jeder rannte über Deck, um Kanonen zu laden oder auf die Leute der Interceptor mit einem Gewehr zu schießen.
Plötzlich wurde der Mast der Interceptor von einer Kanonenkugel getroffen und brach zusammen.
Der Mast landete zum Teil auf der Black Pearl.
Nun schwangen sich die Piraten der Black Pearl auf die Interceptor.
Jack schnappte sich ein Seil und schwang ebenfalls auf die Interceptor, was ich mit einem seufzen beobachtete, bevor ich meinen Degen zog und anfing zu kämpfen.
Ich zeigte keine Gnade und stach jeden nieder, der mir in die Quere kam.
Zwar nützte das nicht viel, da Barbossa's Leute quasi schon tot waren, aber ich kämpfte trotzdem.
Bald darauf stand ich Barbossa gegenüber.
„Du kämpfst gut... das muss ich gestehen.", grinste Barbossa.
Auf einmal wurde ich von hinten gepackt, mein Degen fiel mir aus der Hand und ich wurde festgehalten.
Knurrend versuchte ich mich zu befreien, was nicht wirklich viel nützte, da mich der Pirat mit eisernen Griff festhielt.
Ich hielt inne, als ich bemerkte, wie Jack über den Mast kletterte und somit auf uns kam, da er scheinbar Jack, den Affen, verfolgt hatte, weil dieser das Medaillon hatte, welches nun Barbossa in der Hand hielt.
„Vielen Dank, Jack.", grinste Barbossa.
„Gern geschehen.", erwiderte Jack, was mich kurz auflachen ließ.
„Gilt nicht dir, wir tauften den Affen Jack.", erklärte Barbossa. „Gentleman, nun ist die Hoffnung wieder unser!"
Die Piraten jubelten, während ich immer noch versuchte, mich aus dem Griff des Piraten zu befreien.
Als alle von der Interceptor nun auf der Black Pearl gefesselt dastanden, beobachteten wir die Interceptor, die nur noch zur Hälfte auf dem Meer trieb.
„Jedem von euch, dass er auch nur wagt an das Wort Parley zu denken, dem reiß ich die Eingeweide raus!", drohte Pintel und lief dabei mit seiner Pistole vor uns herum.
Plötzlich gab es einen Knall und wir sahen dabei zu, wie der Interceptor explodierte.
„Will.", hauchte Elizabeth, bevor sie auf Barbossa losging. „Gottloser Pirat!"
Sie wollte auf ihn losgehen, doch Barbossa drehte sich um und hielt sie an den Handgelenken fest.
„Willkommen an Board, Miss.", sagte Barbossa. „Letztes Mal gereicht Euch unsere Gastfreundschaft zum Vorteil. Es ist nur gerecht, wenn Ihr uns diesen Gefallen jetzt erwidert."
Er schubste Elizabeth zu Barbossa's Crew, die Elizabeth lachend hin und her schubsten.
Auf einmal stand ein nasser Will auf der Black Pearl.
„Barbossa!", rief er.
Will lud seine Pistole und zielte damit auf Barbossa.
„Lasst sie frei.", befahl Will.
„Was fällt Euch ein, Bursche?", erwiderte Barbossa und ging auf Will zu.
„Lasst sie frei.", wiederholte Will nur.
„Ihr habt nur einen Schuss und wir können nicht sterben.", sagte Barbossa.
„Ja, leider!", rief ich, woraufhin ich eine Ohrfeige kassierte.
Zischend holte ich Luft und ignorierte den Schmerz, der nun von meiner Wange ausging.
„Stell bitte nichts blödes an.", hörte ich Jack leise sagen, was scheinbar an Will gerichtet war.
„Ihr könnt es nicht. Ich kann es.", sagte Will und richtete seine Pistole nun gegen sich selbst.
„Zu spät.", seufzte Jack und senkte den Kopf.
„Wer bist du?", fragte Barbossa verwirrt.
„Niemand, er ist niemand.", meinte Jack und stellte sich vor Barbossa. „Ein entfernter Cousin des Neffen meiner Tante dritten Grades. Wunderbare Singstimme, Euchnuch."
„Mein Name ist Will Turner. Mein Vater war Stiefelriemen Bill Turner. Sein Blut fließt in meinen Adern!", rief Will.
„Er ist das absolute Ebenbild von Stiefelriemen Bill.", meinte Ragetti. „Er verfolgt uns."
„Tut, was ich sage, oder ich drücke ab und ich versinke auf den tiefen Meeresgrund.", drohte Will.
„Was fordert Ihr, Mister Turner?", fragte Barbossa.
„Elizabeth kommt frei.", forderte Will.
„War ja klar.", murrte ich.
„Ja, das kennen wir ja schon. Sonst noch was?", erwiderte Barbossa.
„Und der Crew, der Crew darf nichts geschehen."
„Einverstanden.", grinste Barbossa.
Bald darauf segelten wir nicht weit entfernt von einer Insel.
Elizabeth stand auf einer Planke und sollte springen.
„Barbossa, verlogener Schweinehund. Ihr habt geschworen, das Ihr sie freilasst!", schrie Will.
„Wagt es nicht, meine Ehre in Zweifel zu ziehen, Bursche.", knurrte Barbossa.
„Welche Ehre?", fragte ich und blickte Barbossa grinsend an.
„Ich habe zugestimmt, sie frei zu lassen, aber Ihr habt nicht spezifiziert, wann und wo.", lachte Barbossa, bevor er sich an mich wandte. „Und meine liebe Miss Mc'Layn, du kommst auch noch an die Reihe."
Will wurde zurückgezogen und Barbossa befahl seinen Männern, nun auch mich vor die Planke zu bringen.
„Es ist schade, etwas so schönes zu verlieren.", grinste Barbossa und seine Crew lachte dreckig. „Also, ich möchte das Kleid gerne zurückhaben, bevor Ihr geht."
Elizabeth zog sich das rote Kleid aus und warf es Barbossa entgegen.
„Passt zu Eurer schwarzen Seele.", sagte Elizabeth.
Sie wird mir immer sympathischer.
„Es ist noch warm.", grinste Barbossa und warf es seinen Männern zu.
Die Männern forderten Elizabeth auf, zu springen, allerdings tat sie es nicht, sondern blickte nur zu Will.
Einem der Männer riss der Geduldsfaden; er trat auf die Planke, sodass diese wackelte und Elizabeth runterfiel, in das kalte Wasser.
„Nun zu dir, meine hübsche.", grinste Barbossa, löste meine Fesseln und schubste mich auf die Planke. „Es war schön dich mal wieder zu sehen."
„Ich wünschte, ich könnte das selbe sagen.", knurrte ich.
„Ach Amalia, du bist genauso eigensinnig und starrköpfig wie dein Vater.", grinste Barbossa.
Ich verdrehte genervt die Augen und sprang dann ins Wasser.
Genervt schwamm ich neben Elizabeth her zu der Insel.
Keuchend kamen wir an und setzten uns erstmal in den Sand, bevor auch Jack zu uns geschwommen kam und sich kurz darauf ebenfalls zu uns in den Sand niederließ.
„Und wieder muss ich zusehen, wie dieser Barbossa mit meinem Schiff davon segelt.", zischte Jack.
„Ach Jack, hab nur Geduld.", grinste ich und stand auf. „Irgendwann kommt der Tag, an dem die Black Pearl wieder dir gehört."
Wir blickten dem schwarzen Schiff nach, bis es gänzlich verschwunden war.
„So, und was jetzt?", fragte ich in die Runde.

Piratengeflüster - Fluch der KaribikWhere stories live. Discover now