Kapitel 23 ✔️

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A M A L I A

Jack traf und es gab eine heftige Explosion.
Die Tentakel des Kraken fingen Feuer und er zog sich zurück.
Totenstille trat ein und wir alle blickten zu Jack, denn dieser war zurückgekehrt.
„Haben wir es getötet?", fragte Marty und blickte aufs Meer.
„Nein. Wir haben es wütend gemacht.", erwiderte Gibbs. „Wir haben es noch nicht hinter uns."
Jack trat zu mir und reichte mir die Hand.
Ich ergriff sie vorsichtig und er zog mich mit Schwung hoch.
Ich knallte gegen seine Brust und Jack strich mir sanft über die Wange.
„Du bist zurückgekommen.", hauchte ich.
„Ich würde euch niemals im Stich lassen, Liebes.", erwiderte Jack. „Vor allem nicht dich."
Ich lächelte über seine Worte.
„Captain, Befehle.", meinte Gibbs.
Jack ließ von mir ab und ging hinunter an Deck, was ich ihm gleichtat.
„Alle Mann von Bord. Ins Beiboot.", befahl Jack und drückte Gibbs beim vorbeigehen das Gewehr in die Hand.
„Jack. Die Pearl.", erwiderte Gibbs.
„Sie ist nur ein Schiff, mein Freund.", meinte Jack.
„Er hat Recht. Wir müssen an Land.", sagte Elizabeth.
„Das ist eine ganze Menge Wasser.", warf Pintel ein.
„Eine ganze Menge Wasser.", wiederholte Ragetti.
„Wir müssen es versuchen.", meinte Will. „Wir können entkommen, während er die Pearl in die Tiefe zieht."
„Gebt das Schiff auf.", nickte Gibbs. „Gebt das Schiff auf oder gebt die Hoffnung auf."
Nacheinander kletterten wir ins Beiboot, die einzigsten die noch an Deck waren, waren Elizabeth und Jack.
Schließlich kletterte Elizabeth zu uns ins Boot und verwirrt blickte ich sie an, als Jack nicht nachkam.
„Wo ist Jack?", fragte Will.
„Er ist zurückgeblieben, damit wir eine Chance haben.", erwiderte Elizabeth. „Los."
Geschockt blickte ich erst sie an und dann hinauf an Deck.
Marty ließ die Leine los und Pintel und Ragetti fingen an zu rudern, als ich endlich meine Stimme wiederfand.
„Nein, wir können ihn nicht zurücklassen!", schrie ich und sprang auf. „Jack! Wir müssen zurück!"
Weinend versuchte ich aus dem Boot zu klettern, als jemand meine Hüfte ergriff und mich zurückhielt.
„Nein, lass mich los.", schluchzte ich. „Wir können nicht... oh Gott, Jack! Kehrt um! Kehrt um, kehrt um... bitte! Kehrt doch bitte um! Jack!"
Ich hielt inne, als wir alle dabei zusahen, wie der Kraken die Black Pearl in die Tiefen des Meeres hinabzog.
„Jack.", hauchte ich kraftlos, während mir die Tränen die Wangen hinabliefen.
Ich wurde an eine starke Brust gezogen und verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in das Hemd von Will, während ich stumm weinte.
Ich blendete alles um mich herum aus und wurde erst wieder klar im Kopf, als Will mit mir zusammen aus dem Boot stieg und wir die Hütte von Tia Dalma betraten.
Schniefend setzte ich mich auf einen Stuhl und blickte in die Leere, als ich mich erneut in Wills Armen befand, der im Augenblick als einzigster für mich da war.
„Gegen die Kälte und den Kummer.", sagte Tia Dalma und zitternd nahm ich die Tasse entgegen, die mir meine kalten Hände wärmte.
„Danke.", hauchte ich.
„Hast du es ihm noch sagen können?", fragte Tia Dalma sanft und drückte meine Schulter.
Erneut kamen mir die Tränen hoch und ich schüttelte schluchzend den Kopf, weswegen Will mich enger an seine Brust zog.
„Es ist ein Jammer.", sagte Tia Dalma zu Will. „Ich weiß, du denkst, dass du mit der Pearl den Teufel hättest fangen und die Seele deines Vaters befreien können."
„Das ist nicht mehr wichtig.", erwiderte Will. „Die Pearl ist Geschichte. Genau wie ihr Captain."
„Aye, und schon kommt einem die Welt ein bisschen dunkler vor.", sagte Gibbs. „Bis zum Schluss hat er uns zum Narren gehalten, aber ich denke, am Ende hat seine ehrliche Seite gesiegt. Auf Jack Sparrow."
„Nie gab es so einen Captain wie Jack.", meinte Ragetti.
„Er war ein Gentleman unter den Piraten.", sagte Pintel.
„Er war ein guter Mensch.", sagte Elizabeth.
Mir fehlten die Worte und traurig schloss ich die Augen.
„Wenn es eine Möglichkeit gäbe, ihn irgendwie zurückzuholen...", sagte Will.
„Würdest du es tun?", fragte Tia Dalma. „Was würdest du, was würde ein jeder von euch dafür tun? Würdet ihr ans Ende der Welt segeln und darüber hinaus, um den einmaligen Jack zurückzuholen? Und seine kostbare Pearl?"
„Aye.", erwiderte Gibbs fest.
„Aye.", meinte Pintel, genauso wie Ragetti.
„Ja.", nickte Elizabeth und Tia Dalma blickte daraufhin zu mir.
„Ich würde alles tun.", hauchte ich.
„Aye.", nickte Will.
„Na gut.", grinste Tia Dalma. „Aber wenn ihr dem Irrsinn trotzen wollt und den grausigen Untiefen am Ende der Welt, dann braucht ihr einen Captain, der sich in den Gewässern auskennt."
Schritte erklangen und verwundert hob ich den Kopf von Wills Brust, als ich bekannte Schuhe erblickte, die langsam eine Treppe hinunterkamen.
Daraufhin stand eine altbekannte Person vor uns.
„Dann sagt mir, was ist aus meinem Schiff geworden?", grinste Hector Barbossa und biss in einen saftigen grünen Apfel.
„Hector.", hauchte ich fassungslos und trat einen Schritt auf ihn zu, bevor ich ihn um den Hals fiel. „Es ist schön, zu sehen, dass du wieder lebendig bist. Du hast mir gefehlt."
„Du mir auch, kleine Amalia.", murmelte Barbossa in mein Ohr und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor ich die Umarmung löste und mich den anderen zu wandte.
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht.
„Na dann...", grinste ich. „...lasst uns loslegen!"

Piratengeflüster - Fluch der KaribikWhere stories live. Discover now