Kapitel 11 ✔️

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A M A L I A

Die Nacht brach an und mittlerweile befanden wir uns in kleinen Booten und trieben vor dem Eingang der Höhle.
„Egal, wie sich die Lage darstellt. Jeder versuch, die Höhlen zu stürmen könnte sich als Hinterhalt erweisen.", sagte Norrington und genervt verdrehte ich die Augen.
„Nicht, wenn Ihr den Hinterhalt legt.", erwiderte Jack. „Ich gehe da rein und überrede Barbossa, seine Männer in kleinen Booten rauszuschicken. Ihr kehrt mit Euren Matrosen zur Dauntless zurück und blast ihnen mit euren Kanonen die Seele aus dem Leib. Was habt Ihr zu verlieren?"
„In der Tat, nichts, was ich bedauern müsste los zu sein.", meinte Norrington.
„Also, der wäre noch eine Kleinigkeit... es besteht ein gewisses Risiko für die an Bord der Dauntless, also auch für die zukünftige Mrs. Commodore.", sagte Jack.
Bald darauf saßen Jack und ich in einem kleinen Boot und er ruderte uns in die Höhle.
Als wir ankamen, lief Jack geradewegs durch die jubelnde Meute auf Barbossa zu, der bei Will stand, der hinter der Truhe kniete.
Seufzend folgte ich ihm und spielte dabei mit einem meiner Dolche herum.
Die Piraten hörten auf zu jubeln, als Jack und ich uns an ihnen vorbeidrängten und dann schließlich vor Barbossa standen.
Dieser blickte uns nur ungläubig an.
„Jack.", sagte Will. „Amalia."
Grinsend hob ich die Hand, vergaß dabei allerdings meinen Dolch, der nun in der Brust eines Piraten steckte.
„Verzeihung.", grinste ich unschuldig und zog ihm den Dolch wieder raus. „Sei lieber froh, dass der Fluch noch nicht gebrochen ist, sonst wärst du jetzt definitiv Tod, mein Guter."
„Das ist nicht möglich.", murmelte Barbossa und blickte uns weiterhin voller Unglauben an.
„Sagen wir, nicht üblich.", grinste Jack.
„Wo ist Elizabeth?", fragte Will.
„Oh, der geht es wunderbar. Sie ist in Sicherheit, bei unserem tollen Norrington.", grinste ich und zwinkerte Will zu, allerdings schien er das nicht wirklich toll zu finden.
„Willst du mir vielleicht etwas sagen?", fragte Jack skeptisch.
„Nein.", lachte ich. „Aber Will, traurige Nachrichten für dich, sie wird Norrington heiraten."
„Halt's Maul. Du bist die Nächste.", fauchte Barbossa und funkelte mich wütend an.
„Barbossa, ich glaube, Captain Mc'Layn wäre davon nicht allzu begeistert.", schmunzelte ich und lief zu ihm hoch, sodass ich vor ihm stand. „Und es würde auch dementsprechend nicht gut für dich ausgehen und du weißt, wozu ich im Stande bin."
Will wurde erneut über die Truhe gebeugt und Barbossa hielt ihm das Messer an die Kehle, bereit sein ganzes Blut in die Truhe fließen zu lassen.
Übrigens, eine sehr eklige Vorstellung und schön wird es wohl auch nicht aussehen.
„Das willst du nicht wirklich machen, mein Guter.", meinte Jack und Barbossa hielt inne.
„Doch, das will ich schon, denke ich.", erwiderte Barbossa.
„Schaufel dir dein Grab.", sagte Jack daraufhin nur und blickte gleichgültig durch die Gegend.
Barbossa entfernte das Messer von Will und richtete sich auf.
„Warum sollte ich es nicht machen wollen?", fragte Barbossa.
„Na ja, weil die hübsche Dauntless, der ganze Stolz der Royal Navy, in den Gewässern vor der Küste treibt und auf euch wartet.", erklärte Jack und kam nun ebenfalls zu uns.
Das Gemurmel wurde kurz groß in der Höhle, bevor die Crew von Barbossa wieder verstummte.
„Jetzt hör doch mal zu, mein Guter.", sagte Jack. „Du befiehlst deinen Männern zur Dauntless zu rudern und sie tun das, was sie am besten können."
Die Männer lachten kurz auf.
„Ruck und zuck und ehe du dich versiehst, schon stehst du da mit zwei Schiffen. Der Beginn deiner eigenen Flotte.", grinste Jack. „Das Größte nimmst du als Flaggschiff, das ist ja wohl klar, aber was ist mit der Pearl? Ernenn mich zum Captain. Ich segle unter deiner Flagge und gebe dir 10% von meiner Beute und du wirst bekannt als Commodore Barbossa. Klar soweit?"
„Und ich nehme an, als Tausch dafür, möchtest du, dass ich den Welpen nicht töte.", erwiderte Barbossa.
„Nein, nein, nein, ganz und gar nicht. Töte den Welpen.", sagte Jack. „Aber noch nicht jetzt. Warte mit der Aufhebung des Fluchs bis zum passenden Augenblick."
Jack blickte zu Will, was Barbossa mit einem skeptischen Blick wahrnahm.
„Zum Beispiel...", grinste Jack und nahm sich eine Handvoll verfluchtes Gold aus der Truhe. „...nachdem du Norrington's Männer umgebracht hast. Bis zum... letzten... Mann..."
Bei jedem Satz ließ Jack eine Goldmünze wieder in die Truhe fallen, doch ich bemerkte, wie er eine Behielt und sie versteckte.
„Du hast das von Anfang an geplant. Seit du zum ersten Mal meinen Namen gehört hast.", zischte Will, der Jacks Plan scheinbar verstanden hatte.
„Ja.", bestätigte Jack.
„Ich will 50% von deiner Beute.", meinte Barbossa.
„15."
„40."
„25.", sagte Jack. „Und ich kaufe dir einen Hut. Einen richtig großen. Commodore..."
Barbossa fing an zu lächeln, was ein gutes Zeichen war.
Grinsend blickte ich Jack über Barbossa's Schulter an, der mit Barbossa einschlug.
„Wir sind uns einig.", verkündete Barbossa.
„Alle Männer zu den Booten!", befahl Jack und bemerkte dann den Fehler. „Bitte um Verzeihung. Du gibst die Befehle."
„Jungs, macht euch auf den Weg.", befahl Barbossa und lachend liefen die Männer los.
„Nicht zu den Booten?", fragte Jack, woraufhin er von Barbossa einen verständnislosen Blick bekam.
Während Barbossa's Crew also auf die Dauntless losging, blieben nur ein paar von den Männern hier, um auf Will aufzupassen.
Jack lief währenddessen durch die Höhle und besah sich die ganzen Schätze.
Ich dagegen lag auf dem Boden und warf meinen Dolch immer wieder in die Luft, um ihn dann wieder aufzufangen.
„Jack.", murrte ich und setzte mich auf, da ich dieses Spiel nun seit geschlagenen zehn Minuten machte.
„Liebes.", grinste Jack und drehte sich schwungvoll zu mir um.
„Mir ist langweilig.", murrte ich und steckte meinen Dolch weg.
„Mir würde so einiges einfallen, was wir beide tun können... allein.", grinste Jack und schmunzelnd warf ich ihn mit etwas Gold ab.
„Was läuft da zwischen euch?", fragte Will verwirrt.
Jack und ich blickten uns an und wir zuckten mit den Schultern.
„Er ist interessant.", sagte ich.
„Sie ist heiß.", meinte Jack, woraufhin er einen warnenden Blick von mir kassierte, was ihn nur Lachen ließ.
Dann erhob Barbossa die Stimme.
Gespannt lauschte ich seinen Worten.

Piratengeflüster - Fluch der KaribikWhere stories live. Discover now