Kapitel 25 ✔️

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A M A L I A

„Es gibt nur einen Grund...", sagte Sao Feng. „...weshalb ich mir Jack Sparrows Rückkehr aus dem Reich der Toten wünsche. Und zwar möchte ich ihn persönlich wieder dorthin zurückschicken!"
„Jack Sparrow trägt eine der Neun Acht-Reales-Silbermünzen.", erwiderte Barbossa und trat näher zu Sao Feng. „Er konnte sie vor seinem Tod nicht an einen Nachfolger weiterreichen. Daher sind wir gezwungen ihn zurückzuholen."
„Nun, Ihr gebt also zu, mich betrogen zu haben.", meinte Sao Feng. „Waffen!"
Die Männer von Sao Feng zogen ihre Waffen und schrien kampfbereit auf.
„Sao Feng, ich versichere Euch, unsere Absichten sind absolut ehrenhaft.", sagte Barbossa, als auch schon unsere Waffen aus dem Boden kamen, die wir geschickt auffingen.
Sao Feng ergriff sich einen Mann und hielt ihm seinen Degen an den Hals.
„Lasst die Waffen fallen, oder ich töte diesen Mann!", befahl Sao Feng.
„Ist mir egal. Ich kenne diesen Mann nicht.", erwiderte Barbossa.
Verwirrt sahen Elizabeth und ich uns an.
„Wenn er nicht zu Euch gehört und nicht zu uns gehört...", sagte Will. „...zu wem gehört er dann?"
Plötzlich betraten mehrere Männer von der East India Trading Company den Raum, die Waffen auf uns gerichtet und bald darauf erfüllten Schüsse den Raum.
Grinsend umgriff ich meinen Degen fester und stürzte mich in den Kampf.
Ich trat den Soldaten zu Boden und widmete mich dem nächsten.
Dann explodierte der Boden unter uns und wir flüchteten aus dem Raum.
Es war ein heilloses durcheinander und ich versuchte, die anderen nicht aus den Augen zu verlieren, was mir glücklicherweise gelang.
Ich stach einen Soldaten zu Boden und schubste einen anderen ins Wasser.
Ein Haus explodierte und es waren keine Soldaten mehr in der Nähe.
„Habt Ihr die Seekarten?", fragte Barbossa, als wir auf Will trafen, hinter ihm Sao Feng's Soldaten.
„Mehr als das.", erwiderte Will. „Ein Schiff und eine Crew."
„Wo ist Sao Feng?", fragte Elizabeth.
„Er deckt uns den Rücken und trifft uns in der Schiffbruch-Bay.", meinte Will.
Bald darauf befanden wir uns auf einem Schiff und segelten los.
Erschöpft setzte ich mich auf die Reling.
„Hast du dich verletzt?", fragte Barbossa.
„Nein, alles gut.", erwiderte ich und erleichtert nickte er, bevor er verschwand.
„Was ist das zwischen dir und Barbossa?", fragte Will verwirrt.
„Er ist wie ein Vater für mich. Er hat mich aufgezogen, als ich keine Familie hatte und war für mich da, als niemand für mich da war.", erwiderte ich und lächelte leicht bei der Erinnerung. „Ich bin im Waisenhaus aufgewachsen und wechselte ständig die Familien. Irgendwann bin ich einfach abgehauen und er hat mich gefunden."
„Verstehe.", nickte Will. „Man merkt auch, dass er sich um dich sorgt."
Ich lächelte bei Wills Worten und blickte dabei zu Barbossa, der am Steuer stand.
Mittlerweile durchfuhren wir eisige Gebiete und zitternd stand ich neben Barbossa, als Will auf uns zukam, mit der Karte in der Hand, die er Barbossa reichte.
„Würdet Ihr das übersetzen, Captain Barbossa?", fragte Will.
„Habt Ihr ihn denn schon mal gesehen, den grünen Schein, Master Gibbs?", fragte Barbossa und blickte zu Gibbs.
„Er ist mir das ein oder andere Mal begegnet.", erwiderte Gibbs. „Es kommt nicht so häufig vor. Beim letzten Sonnenstrahl wird der Himmel von einem grünen Schein erleuchtet. Einige sehen dies in ihrem ganzen Leben nicht, andere behaupten gesehen zu haben was nicht war."
„Es bedeutet, dass eine Seele wieder zurück auf die Welt kehrt.", unterbrach Pintel Gibbs. „Aus dem Reich der Toten."
„Glaubt mir, junger Master Turner. Das Reich der Toten zu finden ist nicht das Problem.", meinte Barbossa. „Sondern es zu verlassen."
Weiterhin fuhren wir durch eisige Gebiete, als wir in eine dunklere Gegend fuhren, ebenfalls umgeben von Eis, doch wir konnten nicht sagen, wohin sie uns führt.
Kurz darauf segelten wir durch eine schwarze Nacht.
Umgeben von Sternen trieben wir voran und erstaunt blickte ich hinab ins Wasser, welches genauso schwarz war wie der Himmel, worauf sich auch die Sterne spiegelten.
„Barbossa, da vorne!", sagte Will.
Aus meinen Gedanken gerissen fuhr ich hoch und drehte mich zu den anderen um.
„Aye, wir sind verloren und ohne Kurs.", erwiderte Barbossa.
„Ohne Kurs?", wiederholte Elizabeth.
„Es gibt keinen Kurs zu einem Ort der nicht gefunden werden will, andernfalls wüsste ein jeder, wo dieser Ort ist.", sagte Barbossa.
„Wir gewinnen an Fahrt.", stellte Gibbs fest.
„Aye.", nickte Barbossa.
„Alle auf Position!", meinte Will.
Ich trat neben Barbossa und schüttelte den Kopf.
„Immer diese Hektik.", seufzte ich.
„Wie Recht du hast.", grinste Barbossa.
Kurz darauf wurden verschiedene Befehle über Deck gerufen, da wir auf einen Wasserfall zutrieben.
Will meinte, wir sollen wenden.
Barbossa meinte, wir sollen das Schiff treiben lassen.
„Ihr habt unser Schicksal besiegelt.", sagte Elizabeth wütend an Barbossa gerichtet.
„Ihr müsst nicht so unhöflich sein.", erwiderte Barbossa. „Vielleicht überlebt Ihr nicht und kommt nicht wieder hier vorbei. Dann wären dies die letzten freundlichen Worte, die Ihr hört."
Ich klammerte mich an die Reling fest, dann fielen wir den Wasserfall hinab und schwärze umfing mich.
Stöhnend hob ich meinen Kopf und stand auf.
Ich stolperte aus dem Meer zum Strand und setzte mich hin.
Die anderen taten es mir gleich und liefen aus dem Meer.
Seufzend erhob ich mich und blickte mich um.
„Ich kann Jack nicht. Ich kann niemanden sehen.", sagte Elizabeth.
„Er ist hier.", erwiderte Barbossa. „Davy Jones hat noch nie etwas freigegeben, dass er sich geholt hat."
„Und ist das von Bedeutung? Euretwegen sind wir hier gefangen. Genauso wie Jack.", meinte Will.
„Hör auf Barbossa die Schuld zugeben. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.", sagte ich.
„Der gewiefte Jack ist sehr viel näher, als ihr denkt.", meinte Tia Dalma.
Suchend blickte ich mich um, als ich Segel entdeckte, die hinter einem Hügel Sand hervorkamen.
Die Black Pearl glitt ins Meer und Jack ruderte zu uns zurück an den Strand.
Wir hatten es geschafft... wir hatten Jack gefunden.
So ziemlich alle waren erstaunt von diesem Bild, was sich uns bot.
„Wir haben es geschafft.", grinste ich und sprang Will um den Hals, der mich lächelnd an sich drückte, bevor ich mich wieder löste.
Jack ist wieder bei uns... Captain Jack Sparrow.

Piratengeflüster - Fluch der KaribikWhere stories live. Discover now