Kapitel 55

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Ich liege seit Ewigkeiten mal wieder in meinem eigenen Bett. Ich habe mir geschworen, heute nicht zu ihm zu gehen. Ich will, das Eric sieht, wie wütend ich bin. Doch das Ganze gestaltet sich schwieriger, als angenommen. Ich bin es offenbar nicht mehr gewohnt alleine zu schlafen. 

Ich brauche Eric neben mir. Ich brauche es, seinen Atem zu hören. Ich brauche es sogar, dass er sich ständig neben mir wälzt. 

Ich versuche alles, um einzuschlafen. Innerlich summe ich ein Lied. Ich lese. Ich fange an, Schafe zu zählen. Ich baue mir sogar ein menschenähnliches Etwas aus Kissen und versuche mich daran zu kuscheln, um es im nächsten Moment wütend an die Wand zu werfen.

Das alles hat einfach keinen Sinn. Ich sehe mich um. Meine Wohnung ist kaum eingerichtet. Ich habe nichts neues als die Regale und die Couch gekauft. Wozu auch? Ich lebe praktisch bei Eric.

Eric. Ich starre vor mich hin und muss mich zusammenreißen nicht zu ihm zu laufen. Doch offenbar kann er sehr gut ohne mich schlafen, also kann ich es auch. 

Ich lege mich entschlossen wieder hin und sehe an die Decke. 

Es ist vier Uhr morgens, als ich es entgültig aufgebe. Ich habe es zwischendurch einmal geschafft einzunicken, aber nicht länger als zwanzig Minuten. Angenervt strampele ich meine Decke weg und stehe auf. Ich mache mir einen Kaffee und stelle mich schließlich ans Fenster. 

Ich sehe hinaus und beobachte ein paar kleinere Feuer. Das müssen die Lager der Fraktionslosen sein. Ich sehe die lodernden Flammen an und komme mir auf einmal so allein vor. 

Nein! Du gehst nicht zu Eric. Um die Uhrzeit schon einmal gar nicht. 

Bis es halb sechs ist, habe ich vier Tassen Kaffee getrunken. Ich hüpfe geradezu zu Ferettis Wohnung und klopfe dagegen. Verschlafen öffnet er mir nach ein paar Mal zusätzlichem Klopfen.

" Parker...was machst du denn hier für einen Radau? Ich hab noch gepennt. ", sagt er gähnend. Das sehe ich. Seine sonst eh schon wild aussehenden Haare sind noch aufgebauschter als sonst. Er hat nur eine Boxershort und ein Unterhemd an. Seine Augen sind noch ganz klein, als wolle er sie vor dem hellen Licht im Flur schützen.

" Alles paletti, Feretti? ", frage ich, als ich mich einfach selbst in seine Wohnung einlade. Ich finde mich schon ein bisschen witzig, muss ich ja zugeben. Feretti zieht eine Augenbraue hoch.

" Wie lange bist du schon wach? ", will er wissen. Ich zucke mit den Schultern.

" Nich geschlafen. ", gebe ich zurück. Ich gehe in seine Küche und versuche herauszfinden, wie seine Kaffeemaschine funktioniert.

" Das ist gerade schon ein bisschen seltsam...", nuschelt Feretti. Er beobachtet mich eine Weile ohne ein weiteres Wort zu sagen, dann geht er ins Bad und überlässt mich mir selbst.

Punkt um sechs finden Feretti und ich uns im Trainingsraum ein. Eric ist schon hier. Als ich ihn sehe, fühle ich mich gleich noch besser. Er hat noch tiefere Augenringe als ich.

" Morgen. ", sagt er mürrisch, als er uns sieht. Feretti gähnt ihm zur Begrüßung zu. Ich sage kein Wort.

" Ok, Initianten. Fangt gleich mit den Zweikämpfen an. Kein Rumgefuchtel vorher! Kommt gleich zur Sache. ", sagt Eric laut. Er klingt sehr angenervt. Und das Training hat gerade erst begonnen.

" Hab ich was von Quatschen gesagt? ", ruft er die Runde. Ein paar Initianten haben sich offenbar noch unterhalten wollen. Sofort sind sie stumm und gehen in den Ring. 

An einer Tafel, wie es sie bei meiner Initiation gab, stehen die Einteilungen der Kämpfe. Ich beobachte alles genau und gebe Tipps, so gut ich es kann. Noch wirkt der Kaffee sehr gut. Ich bin gut gelaunt und aufgedreht. 

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang