Kapitel 42

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" Sehr gut gemacht, Parker und Feretti. Ihr habt das Gelernte sehr gut angewendet. Jetzt seit ihr bereit für die Initianten. "

Four steht vor uns und lächelt freundlich. Ich versuche besonders gelassen dazustehen und die Schmerzen die durch meinen Körper jagen, zu ignorieren. Ich wette Feretti geht es genauso. Ich sehe einen kleinen Schweißtropfen, der sich an seiner Stirn gebildet hat.

Er steht genauso kerzengerade wie ich da und hört sich Fours Erklärungen an. Dann gibt uns Four unsere Auszeichnungen. Es sind kleine Ketten. Daran hängt eine Medaille, auf der zwei ineinander gekreuzte Schwerter geprägt sind. Auf der Rückseite stehen meine Initialen und das Jahr, wann ich sie erworben habe.

Dankbar nehme ich sie an.

" Die weisen euch als Kampftrainer aus. Ich habe auch so eine, genauso wie Max, Lauren und Eric. Wir tragen sie meist in unseren Hosentaschen bei uns. Vorallem gebürtige Feroxinitianten wollen sie meistens sehen. ", sagt er uns. Ich verstaue die Kette in meiner Hosentasche. Sie um den Hals zu tragen, wäre mehr als dumm. Das weiß ich.

So ist man ein leichtes Ziel für Angriffe. Und stranguliert werden will ich wirklich nicht.

Four entlässt uns und unsere Ausbildung ist vorbei.

" Das waren die schlimmsten zwei Wochen meines Lebens. Ich schwöre es. Sogar die Initiation war einfacher. Klar, da musste ich immer aufpassen, das mich im Schlaf keiner absticht - aber sonst war doch alles bestens. ", erklärt Feretti.

" Deine Geschnarche hat die Leute schon abgehalten dich anzugreifen, glaub mir. ", gebe ich zurück. Feretti schnaubt gespielt empört. 

Feretti will sofort eine heiße Dusche nehmen und sich dann den ganzen Tag in sein Bett legen und nichts mehr tun. Ich verabschiede mich von ihm und wünsche ihm viel Spaß.

Ich würde das auch gerne machen. Mein Körper tut höllisch weh. Doch ich muss noch was erledigen. Am Morgen hatte ich Carter beim Frühstück die Telefonnummer aus Erics Telefon zugesteckt. Ich hoffe nun, dass er die Nummer schon identifizieren konnte.

Ich laufe den Flur zum Kontrollraum und bleibe schließlich kurz unentschlossen davor stehen. Soll ich reingehen? Nachher würde das noch Aufmerksamkeit erregen. Dann geht die Tür auch schon auf und Carter kommt heraus. Er erschreckt sich, als er mich sieht.

" Stehst du schon lange hier? ", will er wissen. Ich schüttel den Kopf.

" Gerade erst angekommen. ", antworte ich ihm. Er nickt. Dann kramt er meinen Zettel aus der Hosentasche. Er hat den Namen.

" Er hat eine Jeanine Matthews angerufen. ", sagt er mir leise. Er dreht sich schnell um, als befürchte er, jemand könnte ihn beobachten.

" Wer ist Jeanine Matthews? ", frage ich. Carter zuckt mit den Schultern. Er weiß es nicht. Aber er meint, der Name sage ihm etwas. 

" Wieso hast du nicht nachgesehen? ", will ich wissen.

" Hätte ich gerne, aber Four steht praktisch die ganze Zeit hinter mir. Das ich das hier hinbekommen habe, grenzt an ein Wunder. ", gibt er zurück. Damit bin ich zwar nicht zufrieden. Aber was soll ich schon machen?

" Ok, trotzdem danke. ", sage ich ihm. Dann muss er zurück. Sein Arbeitstag ist noch nicht vorbei. 

Ich laufe nach oben zu meiner Wohnung. Ich kann nicht aufhören darüber nachzudenken, wer Jeanine Matthews ist. Ist sie womöglich eine andere Ferox? Betrügt Eric mich etwa? Die Idee scheint sich in meinem Kopf einzunisten und lässt mich den ganzen Tag nicht mehr los.

Am Liebsten will ich Eric eine knallen und fragen, wer denn diese ominöse Jeanine ist. Aber dann wüßte er, dass ich ihm hinterherspioniert habe.

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungWhere stories live. Discover now