Kapitel 43 - Zeit für Zweisamkeit

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„Viel Spaß euch. Lara und ich werden uns ein wenig amüsieren. Der Kleinen wird sicherlich nicht langweilig werden. Dafür werde ich höchstpersönlich sorgen.", rief Danny uns zu, während er Lara's Bäuchlein kitzelte und sie anfing zuckersüß zu lachen. „Kein Alkohol, Danny! Sie ist noch nicht alt genug dafür." schrie Lando zurück, woraufhin der Australier anfing zu lachen. Unser Kind auf seinem Arm kicherte ebenfalls und grub ihre kleinen Hände in seine Wangen. „Keine Sorge, dafür werde ich schon Sorgen.", meldete sich Lea hinter Danny zu Wort, welche ihn von hinten umarmte und ihren Kopf auf seiner freien Schulter ablegte. „Gott sei Dank, immerhin eine Person, die vernünftig ist.", lachte ich, während wir uns winkend verabschiedeten. Lea zog Danny wieder ins Haus, da es doch sehr kalt in Deutschland war. Die Temperaturen hatten fast den Gefrierpunkt erreicht, doch das hielt Lando und mich nicht von unserem Vorhaben ab.

Wir gingen zunächst essen, dies hatten wir seit dem Grand Prix in den Niederlanden vor drei Jahren nicht mehr gemacht und hielten es für einen guten Zeitpunkt dies zu wiederholen. Verträumt beobachtete ich Lando über den Tisch hinweg, wie er konzentriert auf die Speisekarte schaute und überlegte, was er essen wollte, während er sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht wischte. „Du weißt schon, was du essen möchtest?", fragte er mich und ich nickte. Wir bestellten und genossen die Mahlzeit in vollen Zügen. Nachdem wir bezahlt hatten, zogen wir unsere dicken Jacken, Handschuhe und Mützen wieder an und verließen das Restaurant. Hand in Hand schlenderten wir in Richtung Weihnachtsmarkt, welcher in bunten Lichtern erstrahlte.

Wir naschten Zuckerwatte und gebrannte Mandeln, während wir an den unzähligen Fahrgeschäften und Buden vorbeischlenderten. Das ein oder andere Mal überredete Lando mich, mit einem der Fahrgeschäfte zu fahren, wozu ich mich breitschlagen ließ. An einer Bude schmiss Lando mir ein Kuscheltier, welches ich den Rest des Abends mit mir durch die Gegend trug. Wir kamen am Ende des Marktes an, dort drehten wir uns um und liefen auf der anderen Seite wieder zurück zum Auto. Die Zeit war mittlerweile vorangeschritten und alleine hätte ich mich nicht mehr draußen aufgehalten. Lando legte seinen Arm um meine Schulter und ich steckte meine Hand in seine Jackentasche, was ihn grinsen ließ.

Nach einem kurzen Gehweg erreichten wir das Auto, der Teddy fand seinen Platz auf der Rückbank und wurde dort natürlich ebenfalls angeschnallt. Sicherheit geht vor, auch bei Stofftieren. In ein paar Jahren würde Lara bestimmt ihre Freude daran haben, bis dahin begnügte ich mich mit ihm. Bevor Lando los fuhr, schälten wir uns aus den Jacken, dafür war es ihm beheizten Auto eindeutig zu warm und fuhren danach los. Im Radio lief leise Weihnachtsmusik, welche wir mitsangen. Lando's Hand lag auf meinem Oberschenkel und strich über diesen, wie er es schon seit Jahren machte. Eine vertraute Geste, die mir noch immer Schmetterlinge im Bauch bereitete. Lächelnd griff ich nach seiner Hand und spielte an seinem Ehering, welchen er nur äußerst ungern und unfreiwillig abnahm. „Ich liebe dich.", flüsterte ich und sah, wie sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich. „Ich liebe dich auch.", erwiederte er.

Wir kamen Zuhause an, verzichteten auf Deckenlicht und zündeten stattdessen Kerzen an. Mit einer Tasse Tee setzten wir uns auf das Sofa und ich kuschelte mich an meinen Ehemann, während wir 'Das Wunder von Manhatten' schauten. Lando strich mir sanft über den Rücken, während ich meinen Kopf auf seiner Brust abgelegt hatte und vor mich hin träumte. Diese traute Zweisamkeit fühlte sich gut an, auch nach all der gemeinsamen Zeit war sie noch etwas Heiliges. Der Film war vorbei, trotzdem bewegt sich keiner von uns. Wir wollten beide nicht, dass der Abend sich dem Ende neigte und versuchten es beide bestmöglich hinauszuzögern. Die Lichter in unserem Garten leuchteten und mit dem Schnee sah es unendlich schön aus.

„Lass uns tanzen.", sagte Lando irgendwann in die Stille. Ich hob meinen Kopf und schaute ihn fragend an. „Du möchtest tanzen?", fragte ich ihn überrascht, an sich tanzte er nicht gerne. „Natürlich.", sagte er mit einer solchen Selbstständigkeit, dass es mich zusätzlich überraschte. Er beugte sich vor und küsste mich ganz kurz, bevor er mich zu sich hochzog. Die Kerzen waren noch immer unsere einzige Lichtquelle, ganz schwach schien zusätzlich noch das Mondlicht in unser Wohnzimmer. Lando legte seine Arme um mich und zog mich an seine Brust, an welche ich mich sofort kuschelte und meine Arme um seine Hüfte legte. Ganz langsam wippten wir und genossen die Stille. „Das sollten wir häufiger machen.", murmelte ich gegen seine Brust, woraufhin diese leicht vibrierte. „Das stimmt."

„Wollen wir schlafen gehen?", fragte ich Lando irgendwann, da ich merkte wie die Müdigkeit meinen Körper übernahm. Er nickte, gerade als ich losgehen wollte, warf er mich über seine Schulter. Lachend klammerte ich mich an seinem Oberteil fest und war froh, als ich wieder festen Boden unter meinen Füßen hatte. „Brauchst du Hilfe beim Ausziehen?", raunte Lando mir ins Ohr und spielte mit dem Saum meines Oberteils. „Mhm, fällt dir jemand ein, der mir behilflich sein könnte?", ewiederte ich spielerisch und genoss das Gefühl seiner Fingerspitzen auf meinem nackten Rücken. „So ganz zufällig fällt mir da jemand ein.", lachte er und entfernte das Oberteil von meinem Oberkörper. Nach und nach folgte der Rest unserer Kleidung, mit einmal war die Müdigkeit wie weggeblasen. Das Gefühl der Erregung überkam mich, während ich mich Lando's Berührungen voll und ganz hingab. Stolpernd fanden wir den Weg zum Bett, auf welches wir uns küssend fallen ließen.

Das Leben eines Rennfahrers * abgeschlossen* Where stories live. Discover now