Kapitel 34 - Hochzeitsglocken

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„Bist du soweit?", fragte Danny neben mir und holte mich aus der Traumwelt in die Realität zurück. Ich atmete tief ein und aus, bevor ich ihn wieder anschaute. „Ich bin soweit. Sehe ich gut aus?" Ich drehte mich um meine eigene Achse und schaute Danny fragend an. Dieser lächelte und griff nach meinen Händen. „Du siehst wunderschön aus. Wenn Lando dich entgegen der Erwartungen stehen lässt, ich würde dich auf der Stelle heiraten." Er versuchte mir meine Nervosität mit seinen Sprüchen zu nehmen, wofür ich ihm unendlich dankbar war. „Danke.", lächelte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Während unseren Vorbereitungen hatte mich Lando immer wieder gefragt, ob Danny mich wirklich zum Altar führen sollte und nicht mein Vater oder Opa, wie es die Tradition besagte. Diese hatten mir aber versichert, dass sie sich auch mit einem Tanz begnügen würden und Danny mich führen sollte. Bereits vor ein paar Wochen hat mein Vater das Gespräch mit Lando geführt, somit wäre das nicht mehr nötig. „Wenn wir in der ersten Reihe sitzen, dann bekommen wir viel mehr davon mit.", kommentierten mein Vater und Opa ihre Entscheidung, woraufhin ich ihnen beiden einen Platz dort versprach und sie fest in den Arm nahm. Als ich Danny fragte, stimmte er sofort zu und freute sich überschwänglich.

So kam es dazu, dass ich nun hier vor dem Gebäude mit Danny stand und kurz davor war die Liebe meines Lebens zu heiraten. Ich nickte Danny zu und hakte mich bei ihm unter, während die Türen unserer Location geöffnet wurden. Er lächelte mir ein letztes Mal aufmunternd zu und wir setzten uns in Bewegung. Auf dem Weg kamen mir die Tränen und als ich Lando gegenüber stand, sah ich, dass sich in seinen Augen ebenfalls welche sammelten. Danny überreichte mich an Lando, welcher mich stolz ansah. Wir legten unser Gelübde ab und steckten uns gegenseitig die Ringe an den Finger. „Sie dürfen die Braut nun küssen.", kam der obligatorische Spruch, was sich Lando nicht zweimal sagen ließ. Keine Sekunde später legte er seine Lippen sanft auf meine und zog mich ein Stück näher zu ihm. Wir lösten uns voneinander und sahen uns überglücklich an.

Lando und ich hatten einen Saal gemietet, in welchem wir nach der Zeremonie feiern würden. Dort fuhren wir hin und ich konnte mein Glück kaum fassen, glücklich schaute ich zu meinem Ehemann. Dieser schaute mich genauso an, bevor er mich ein weiteres Mal küsste. An der Location angekommen wurden wir von unseren Familien empfangen, im Saal warteten unsere Freunde, privat wie aus der Formel 1. Zunächst tanzten Lando und ich den obligatorischen Hochzeitstanz, bevor die Tanzfläche offiziell eröffnet war. „Darf ich diese wunderschöne junge Dame kurz entführen?", kam es von meinem Vater, bevor ich mich mit ihm auf die Tanzfläche begab. Normalerweise tanzte mein Vater nicht gerne, doch einen Tanz mit seiner Tochter wollte er sich bei ihrer Hochzeit nicht entgehen lassen.

Mein Opa bat mich als nächster um einen Tanz und ich wurde emotional dabei, mehr als ich es für möglich gehalten hatte. Ich wünschte mir, dass mein anderer Opa ebenfalls da wäre, doch ich wusste, dass er von oben auf uns guckte und stolz auf mich wäre. In einer kleinen Pause, in welcher ich aß, sah ich Danny und Lea eng umschlungen auf der Tanzfläche, ich stieß Lando von der Seite an und zeigte auf die beiden. Er lächelte und nickte mir wissend zu.

„Lando, darf ich mir deine Frau für einen Tanz ausleihen?", kam Max auf uns zu, Lando nickte und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Er ging zu seiner Mutter und tanzte erneut mit ihr. Auf der Tanzfläche angekommen, fingen Max und ich an zu tanzen. „Hat Kelly kein Problem damit?", fragte ich besorgt. Auf keinen Fall wollte ich für Stress zwischen den beiden sorgen, dafür mochte ich beide viel zu gerne. „Sie war diejenige, die meinte, dass ich dich fragen sollte.", gab Max zurück, woraufhin mir ein Stein vom Herzen fiel. Ich genoss den Tanz mit meinem besten Freund, bevor dieser wieder von seiner wunderschönen Freundin in Beschlag genommen wurde. Lando tanzte derweil mit meiner kleinen Schwester, welche sich übermäßig freute. „Er sieht glücklich aus.", ertönte Lewis' Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihm und nickte. „Tanzt du auch mit mir?", fragte er und ich musste lachen. „Natürlich. Heute tanze ich mit jedem. Ich muss dich nur vorwarnen, ich habe zwei linke Füße.", kicherte ich, woraufhin er auch schmunzeln musste. „Dann sind wir schon zu zweit." „Der perfekte Lewis Hamilton kann nicht tanzen.", schaute ich ihn gespielt schockiert an, woraufhin wir beide in Gelächter ausbrachen. Mit ihm konnte man definitiv Spaß haben.

All die Jahre hatte ich Lewis als arrogant wahrgenommen, doch als ich ihn besser kennenlernte, stellte ich fest, dass dieser Eindruch gewaltig täuschte. Er war ein wirklich herzensguter Mensch, in dessen Anwesenheit man sich nicht unwohl fühlen konnte. Lando winkte uns zu, wir winkten zurück. Aus der Ferne sah ich Seb, Fernando und Kimi, welche mit ihren Partnerinnen zusammen standen. Carlos, George und Charles standen ebenfalls zusammen, in ihrem Armen hielten sie ihre Freundinnen. Auch Pierre war mit Katerina da, Yuki stand bei ihnen wie das dritte Rad am Wagen. Nicolas und Lance tanzten mit ihrem Freundinnen, Mick unterhielt sich mit Nikita. Ich hatte mich ein paar Mal mit Nikita unterhalten und an sich wirkte er ganz nett, auch wenn er bewiesen hatte, dass er auch eine andere Seite hatte. Dies war nun schon ein paar Jahre her und er hatte sich weiterentwickelt, zudem wollte ich ihm eine zweite Chance geben. Esteban und Antonio standen ebenfalls zusammen, Lea tanzte noch immer mit Danny. Anna hatte sich derweil Yuki geangelt und die beiden tanzten zusammen lachend. Noah tanzte derweil mit meiner Schwester, welche zunehmend müder wurde. Valtteri saß zusammen mit seiner Freundin am Rand, Alex und Lilly kamen ebenfalls dazu. Aarva, Steve, Niran und Ria bildeten ein Vierer-Gespann auf der Tanzfläche. Zak kam irgendwann auf mich zu und lächelte mich an. „Darf ich dich um einen Tanz bitten?", fragte er mich und ich lächelte. Dieser Mann war mir im vergangenen Jahr so sehr ans Herz gewachsen, er war einfach unglaublich.

„Erinnerst du dich noch daran, als ich dir vor einem Jahr gesagt haben, dass du wie mein Opa klingst?", fragte ich ihn, während wir uns zu dem Rhythmus der Musik bewegten. Zak nickte. „Natürlich." „Heute habe ich mir so sehr gewünscht mit ihm zu tanzen, das er das hier alles erlebt. Und jetzt, wo ich hier mit dir bin, habe ich das Gefühle, als wäre mein in Erfüllung gegangen." Zak strich mir eine Träne von der Wange und lächelte schließlich. „Alissa, du könnstest definitiv als meine Enkelin durchgehen. Ich bin froh, dass ich dir einen Teil von deinem Opa wiedergeben kann.", erwiederte er sanft und lächelte mich an. „Dann bist du ab heute mein Ersatz-Opa. Und wenn Lando und ich Kinder bekommen, dann werden sie dich auch Opa nennen." Nun war es Zak, der Tränen in den Augen hatte. „Du weißt nicht, wie viel mir das bedeutet, Alissa. Aber ich werde gerne Opa für eure Kinder spielen."

Die Feier dauerte noch weit bis nach Mitternacht und brachte viele schöne Erinnerungen, die ich meinen Lebtag nicht vergessen würde. Es wurde noch viel getanzt und gelacht, bis die ersten Gäste gegen 3 Uhr in ihre Hotels fuhren. Schmunzelnd beobachtete ich, wie Danny seinen Mut zusammen nahm und Lea küsste. Diese ging auf den Kuss ein, zusammen verließen sie breit lächelnd die Party. Lando und ich kamen gegen 6 Uhr morgens ins Hotel zurück und fielen müde ins Bett, aus einer romantischen Hochzeitsnacht mit viel Körpernähe wurde nichts, diese würden wir mit Sicherheit sehr bald nachholen. Wir schliefen lange, erst gegen Nachmittag standen wir auf und fühlten uns einigermaßen erholt von dem langen Abend.

„Guten Morgen.", murmelte ich. „Gute Morgen, meine wunderschöne Ehefrau.", grummelte Lando mit seiner Morgenstimme, was mir immer noch eine Gänsehaut bescherte. Weiter zurückhalten konnte ich mich nicht und küsste Lando überschwänglich, wodurch dieser direkt wach wurde. Seine Müdigkeit war wie weggeblasen, während ich mich auf seinem Schoß niederließ. Die Gänsehaut breitete sich über meinen Körper aus, als er mit seiner Hand unter mein Oberteil fuhr und unsere Kleidung gänzlich auf dem Boden landete.

Das Leben eines Rennfahrers * abgeschlossen* Where stories live. Discover now