Kapitel 37 - „Man sieht aber noch gar nichts."

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„Frau Norris?" ertönte die Stimme der Sprechstundenhilfe. Sofort sprang ich auf, auch wenn dieser Name noch ein wenig ungewohnt war, und begab mich ins Behandlungszimmer. Die Frauenärztin begrüßte mich höflich, danach legte ich mich auf die Liege und zog voller Neugier mein Oberteil nach oben, sodass mein Bauch frei war. „Es könnte jetzt ein wenig kalt werden.", warnte sie mich vor, während sie das Gel auf meinem Bauch verteilte und ihren Blick auf den kleinen Bildschirm neben mir fixierte, während sie über meinen Bauch fuhr. „Ich darf Ihnen gratulieren, Sie sind schwanger." gab sie nach wenigen Minuten von sich, in denen ich extrem nervös war und hoffte, dass sie bald anfangen würde zu reden. Viel länger hätte ich es vermutlich auch nicht ausgehalten und schließlich brachen alle Dämme der Anspannung. Sofort liefen mir Freudentränen über die Wangen und ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich machte einen Termin für den nächsten Ultraschall, danach fuhr ich direkt in die Stadt. In einem Bekleidungsgeschäft kaufte ich einen kleinen Strampler, so wollte ich Lando die frohe Nachricht überbringen.

Als ich nach Hause kam wurde ich wieder nervös. Ich schaute ins Wohnzimmer und sah, dass Lando vor dem Fernseher eingeschlafen war und friedlich schlummerte. Leise ging ich in unser Schlafzimmer, legte den Strampler und das Ultraschallbild auf unser Bett, bevor ich wieder nach unten ging und versuchte Lando zu wecken. „Baby.", flüsterte ich und verteilte leichte Küsse auf seinem Gesicht, bevor ich schließlich seine Lippen küsste. „Du bist schon wieder da.", murmelte er schlaftrunken und zog mich an sich, um mich wieder zu küssen. „Ich würde echt gerne weiter machen, aber ich habe eine Überraschung für dich.", flüsterte ich zwischen seinen Küssen. Er seufzte und stand danach bereitwillig auf. Ich nahm seine Hand und dirigierte ihn in unser Schlafzimmer. „Du darfst deine Augen aufmachen.", flüsterte ich, als wir vor unserem Bett standen. Er öffnete seine Augen und schaute einige sekundenlang regungslos auf unser Bett. Ich wurde zunehmend nervös, bevor ich sah, wie ihm die Tränen kamen und er das Ultraschallbild in die Hand nahm und es sich anschaute. Danach drehte er sich zu mir, das Ultraschallbild noch immer in seiner Hand. „Ist das von dir?", fragte er mich mit zitternder Stimme, ich nickte nur. Zu mehr war ich nicht in der Lage.

Seine Augen fingen an zu strahlen, er schaute sich das Bild noch einmal an, legte es beiseite und zog mich in seine Arme. Einige Minuten standen wir so da, danach löste er sich von mir und küsste mich. „Wir werden Eltern.", flüsterte er noch immer überrascht und doch voller Vorfreude. „Wir werden Eltern.", bestätigte ich, bevor er mich wieder küsste. Danach kniete er sich vor mich, zog mein Oberteil nach oben und küsste meinen Bauch. „Hallo du kleiner Wurm. Hier ist dein Papa." Bei diesem Anblick kamen mir die Tränen und ich war einfach nur überwältigt. „Wissen deine Eltern schon davon?", fragte er mich. „Nein, nur du. Ich habe gestern bei Anna einen Test gemacht, aber da war es noch nicht offiziell."

Lando und ich fuhren zu meinen Eltern, auf der gesamten Fahrt schaute er sich das Ultraschallbild an und schien das alles noch immer nicht realisiert zu haben. Wir klingelten, meine Mutter öffnete uns sofort die Tür. Sie zog zuerst mich und danach Lando in eine Umarmung, bevor wir drinnen von Marie und meinem Vater begrüßt wurden. „Gibt es einen besonderen Anlass für euren Besuch oder einfach nur so?", fragte mein Vater, als wir im Wohnzimmer saßen. „Es gibt in der Tat einen besonderen Anlass dafür." Ich nickte Lando zu und er zog das Ultraschallbild aus seiner Tasche, danach reichte er es an meine Eltern. Diese saßen mit Tränen in den Augen auf dem Sofa und schauten es sich an, danach schauten sie zu uns. „Was ist das? Was ist das?", erklang die Stimme von Marie, sie wusste nicht, was hier vor sich geht.

Wir lächelten, Lando kniete sich vor sie und zeigte auf mich. „In dem Bauch deiner Schwester ist ein Baby." Ihre Augen strahlten und sie schaute mich ungläubig an. Danach ging sie zu mir und stellte sich vor mich. „Darf ich gucken?" Ich nickte, zog mein Oberteil nach oben, sodass mein Bauch frei war. Auch meine Eltern kamen und schauten sich meinen Bauch an, bei dem noch nicht viel zu sehen war. Behutsam legte meine Schwester ihre Hand auf diesen und streichelte darüber. „Man sieht aber noch gar nichts.", sagte sie sichtlich enttäuscht. Ich streichelte ihr über den Rücken. „Noch nicht. Aber bald sieht man was." „Versprichst du mir das?", fragte sie und schaute mich mit ihren Kulleraugen an. „Ich verspreche dir das.", erwiederte ich schmunzelnd und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.

Gegen Abend fuhren wir berauscht vom Gefühl der Freude nach Hause, dort angekommen riefen wir sofort Lando's Eltern über FaceTime an. Die beiden nahmen sofort ab und wir redeten eine ganze Weile, bevor wir die Bombe platzen ließen. Lando zog das Ultraschallbild hervor und zeigte es ihnen, sofort fingen sie an zu weinen und freuten sich ebenfalls für uns. Wir redeten noch den gesamten Abend, bis seine Eltern müde wurden und schlafen gehen wollten. Bevor wir auflegten besprachen wir, dass Lando und ich sie nächste Woche in England besuchen würden, damit sie uns richtig gratulieren konnten.

Lando und ich legten uns auf das Sofa, sofort kuschelte ich mich an seine Seite. Dieser Platz fühlte sich schon immer vertraut an und nun fühlte es sich noch so viel besser an. Er schlang seinen Arm um mich, mit der freien Hand schaltete er den Fernseher an. „Baby, können wir Dirty Dancing schauen?", fragte ich ihn und blickte zu ihm hoch. Er nickte und küsste mich, bevor ich meinen Kopf wieder auf seine Brust legte. „Für euch alles, Prinzessin.", murmelte er und startete den Film.

Das Leben eines Rennfahrers * abgeschlossen* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt