Kapitel 13 - Neue Freundschaften

1.6K 37 5
                                    

Das Rennen startete gut für Lando, er konnte seinen Platz halten und schoss davon. Danny fiel auf den Platz hinter Max zurück, dennoch ließ er sich davon nicht entmutigen. Runde für Runde kämpfte er verbissen darum an seinem besten Freund vorbeizukommen, dieser verteidigte seinen Platz jedoch sehr gut. Lando's Platz machte ihm scheinbar keiner streitig, er war für jeden außer Reichweite. Doch wenige Runden vor Schluss überholte Max Lando, das Publikum jubelte. Danny schaffte es gerade so Lewis Hamilton hinter sich zu halten, am Ende landete dieser auf Platz vier, womit er eindeutig nicht zufrieden war.

Wider zu erwarten freute sich Lando für Max, mit seinem zweiten Platz war er ebenfalls mehr als zufrieden, auch wenn er sich über den Sieg gefreut hätte. Doch ein weiterer Sieg für den Niederländer bedeutete auch, dass er dem Titel immer näher kam, worüber Lando sich durchaus freuen würde. Das Team lief zu der Absperrung, hinter welcher die Autos abgestellt wurden. Jon zog mich mit sich und so fand ich mich in einer Traube von Menschen wieder, welche sich über das gute Ergebns für das Team freuten. Lando und Danny sprangen in die Arme ihrer Mechaniker, von denen sie sich feieren ließen.

Jon, Zak und ich ergatterten als einer der Wenigen einen guten Platz vor dem Podium, hinter mir entdeckte ich Michael, Daniel's Trainer. Wir hatten vor dem Rennen kurz miteinander geredet und er war mir direkt sympathisch, so sympathisch wie er mir schon im meinem Traum war, obwohl ich ihn bis dato gar nicht gekannt hatte. Ich erschrank kurz, als dieser mir von hinten auf die Schulter tippte und sich ein wenig zu mir runter beugte. „Möchtest du auf meine Schultern?", fragte er, nachdem ich mich zu ihm umgedreht hatte. Ich nickte, schneller als ich gucken konnte fand ich mich auf Michaels Schultern wieder, womit ich die beste Aussicht hatte. Mit einer Hand hielt dieser mich am Knie fest, mit der anderen jubelte er, als Danny als Erster der drei das Podium betrat. Die Jubeln wurden lauter, als Lando rauskam.

Das Team jubelte auch für Max, als dieser das erste Treppen betrat und stolz auf die Orange Army blickte. Nach dem obligatorischen Champagner sprühen und der Pokalübergabe verließen die Jungs das Podium, im Anschluss zogen sie sich in ihre Räume zurück. Dorthin führte mich auch mein Weg, ich klopfte kurz an der Tür, danach betrat ich den Raum, wo ich einen glücklichen Lando vorfand. „Ich freue mich so für dich. Du bist echt toll gefahren.", sprang ich ihm freudestrahlend in die Arme. „Danke. Aber du müsstest mich jetzt loslassen, ansonsten musst du dich nach einem neuen Freund umschauen.", erwiederte er lachend.

Während Lando duschte und sich im Anschluss anzog, schrieb ich meiner Mutter und setzte sie über die Ereignisse der letzten Tag in Kenntnis. Nachdem Lando fertig war, verließen wir das Gelände und fuhren ins Hotel zurück. Die Mechaniker teilten Lando mit, dass sie die Daten morgen durchgehen würden und das er sich heute den Rest des Tages ausruhen solle. Das ließ er sich natürlich nicht zweimal sagen und zog mich schnell zu seinem Auto. „Ich treffe mich nachher mit den Jungs, möchtest du mitkommen?", fragte er mich auf der Fahrt zum Hotel. „Störe ich nicht?", fragte ich skeptisch, auch wenn ich vor Vorfreude beinahe platzte. Er drehte seinen Kopf kurz zu mir, bevor er weitersprach. „Kleines, du störst nie. Und ich möchte dich endlich meinen Freunden vorstellen. Alle wissen, dass wir zusammen sind, nur die Jungs noch nicht. Das würde ich gerne ändern.". stellte er klar. „Wenn das so ist, dann komme ich mit.", erwiederte ich strahlend.

Im Hotelzimmer zogen Lando und ich uns etwas bequemeres, weniger schickeres an und machten uns danach auf den Weg zur Dachterasse. Als wir im Fahrstuhl standen musterte ich Lando von Kopf bis Fuß und biss mir auf die Lippe. Er sah so verdammt gut aus in seiner Shorts und dem lässigen T-Shirt, selbst seine Badeschlappen sahen an ihm gut aus. Wir erreichten die Dachterasse und Lando griff nach meiner Hand, nachdem er Max, Carlos, Charles und George entdeckt hatte. Als wir am Tisch ankamen begrüßten sich die fünf gegenseitig, bevor Lando das Wort ergriff. „Jungs, darf ich vorstellen: Alissa. Meine Freundin." Die vier fingen an zu grinsen und zogen mich danach in eine Umarmung, bevor sie sich mir vorstellten.

„Woher kommst du?", fragte Max mich. „Ich bin geborene Deutsche.", antwortete ich ihm. „Wieso fragst du?" „Das heißt, dass ich mit dir nicht die ganze Zeit Englisch reden muss.", sagte er mir in perfektem Deutsch, woraufhin ich wenig erstaunt lächelte. Wir ernteten verwirrte Blicke von den anderen, da diese kaum bis gar kein Deutsch verstanden. „Sag mal Alissa, ich hätte nie damit gerechnet, dass Lando eine Freundin findet. Wie hälst du es nur mit ihm aus?", fragte Carlos mich. Ich hatte den Spanier sofort lieb gewonnen, er versprühte einfach gute Stimmung. „So schlimm ist er gar nicht. Also zumindest meistens nicht.", erwiederte ich neckend. Lachend beobachteten wir, wie Lando sich gespielt beleidigt mit verschränkten Armen in den Stuhl sinken ließ. Ich beugte mich zu ihm rüber und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, woraufhin er ebenfalls lachen musste. „Eigentlich wollte ich nicht fragen, aber ich kann es mir nicht verkneifen. Wie lange seit ihr zusammen?", fragte George. „8 Monate.", erwiederte Lando stolz und ich sah, wie den anderen die Kinnladen runterklappte. „Und du hast es geschafft deinen Mund zu halten?", wandte sich Charles erstaunt an Lando. Ich musste lachen. „Ich schaffe es auch mal meinen Mund zu halten. Abgesehen davon ist es nicht das erste Mal, dass ich etwas nicht gleich ausplappere.", erwiederte Lando leicht beleidigt.

Max und ich sprachen den gesamten Abend über viel miteinander. Ich mochte es, dass ich mich mit ihm ohne Probleme auf Deutsch unterhalten konnte. So sehr ich die englische Sprache auch liebte, deutsch war noch immer meine Muttersprache. Im Laufe des Abends stellten Max und ich fest, dass wir sehr viel gemeinsam hatten und auf einer Wellenlänge waren. „Ich muss sagen, dass du mich ein bisschen überraschst.", sagte ich ihm. Er schaute mich kurz verwirrt an. „Wieso denn das?", fragte er und sah mich ebenso fragend an. „Naja, so in Interviews wirkst du so kalt und distanziert. Mal abgesehen in den mit Danny, da wirkt ihr wie Dreijährige." Max schmunzelte. „Das ist halt das Image, das ich mir mir mal aufgebaut habe und jetzt nicht mehr loswerde." „Ich mag diese Seite an dir." Er lächelte. Gegen 22:30 Uhr meldete sich Lando zu Wort. „Alissa, wollen wir ins Bett? Ich werde langsam echt müde." Ich nickte nur und wir verabschiedeten uns von den anderen. Ich tauschte mit den Jungs noch Nummern aus, bevor wir gingen.

Kaum im Hotelzimmer angekommen küsste mich Lando, noch bevor die Tür ins Schloss fiel löste er sich auch schon wieder von mir. „Wofür war das denn?", fragte ich leicht überrascht, meine Hände lagen auf seiner Hüfte und boten mir somit den benötigten Halt. Die Küsse ließen mich noch immer weich in den Knien werden, in seinen Händen schmolz ich förmlich dahin. „Ich habe mich den gesamten Abend zurückgehalten, da kam es gerade so über mich.", erwiederte er. Ich lachte und küsste ihn. „Warum hast du dich den ganzen Abend zurückgehalten?", fragte ich ihn. „Keine Ahnung. Du hast dich mit Max unterhalten und ich mit den anderen, irgendwie sahst du so glücklich aus mit Max zu reden.", murmelte er. „Lando. Du weißt, dass du mich jederzeit küssen darfst, oder? Ich habe mich so gefreut mit Max zu reden, es war Mal schön wieder deutsch zu reden." „Vielleicht lohnt es sich doch deutsch zu lernen.", überlegte er. Ich schlug ihm spielerisch gegen die Brust und lachte. „Vielleicht."

Wir machten uns bettfertig. Lando lag bereits im Bett, als ich aus dem Badezimmer kam. Er hielt mir die Decke hoch und ich kuschelte mich an ihn. Seine Hand legte er auf meine Hüfte, während meine auf seiner nackten Brust kleine Kreise malten. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bevor uns beiden fast die Augen zu fielen. Lando schaltete das Licht aus und drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich", sagte er danach auf deutsch und mir kamen die Tränen. „Ich liebe dich auch.", erwiederte ich, bevor ich ihn überschwänglich küsste. Ihn deutsch reden zu hören machte mich in diesem Moment so glücklich, wie ich es niemals erwartet hätte. Ich kuschelte mich wieder an seine Seite und schlief direkt ein.

Das Leben eines Rennfahrers * abgeschlossen* Where stories live. Discover now