Kapitel 32 - Konfrontation mit der Vergangenheit

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Die Sommerpause ging für mein Empfinden viel zu schnell vorbei, ich wünschte mir noch ein paar weitere Wochen Entspannung und Erholung. Danny blieb noch zwei weitere Wochen bei uns, bevor er die letzte Woche der Sommerpause in Monaco, seiner Wahlheimat, verbrachte. In den besagten zwei Wochen besuchten uns meine Freunde häufiger, wie ich später herausfand war dies Lea zu verschulden. Oftmals saßen wir abends noch lange draußen, oft bis weit nach Mitternacht. Danny und Lea schienen nur Augen füreinander zu haben, was uns zum Schmunzeln brachte. Wenn Lando und ich am Abend am Gästezimmer vorbei gingen, in welchem Danny übernachtete, hörten wir ihn noch bis spät in die Nacht telefonieren. Daraus reimten wir uns unseren Teil zusammen und ich hoffte, dass aus den beiden etwas werden würde.

Ich kannte Lea seit dem frühen Kindesalter, wir sind zusammen aufgewachsen und sie ist über die Jahre wie eine Schwester für mich geworden. Sie war immer für mich da gewesen und ich wusste, dass ich mich immer auf ihre Unterstützung verlassen konnte. Ihre Eltern lebten im Haus neben unserem und so kam es, dass wir als kleine Kinder häufig miteinander spielten. Das sie 5 Jahre älter war als ich hat uns dabei nie gestört. Sie hatte schon des öfteren den einen oder anderen Jungen kennengelernt, aber über ein zweites Date ist es nie herausgegangen. Umso mehr freute ich mich zu sehen, wie glücklich, ausgelassen und losgelöst sie in Daniel's Anwesenheit wirkte. So hatte ich sie noch nie gesehen und es machte mich glücklich.

Die letzte Woche verbrachten Lando und ich größtenteils damit unsere anstehende Hochzeit zu planen. Relativ schnell stand für uns fest, dass die Zeremonie nur im engsten Familien- und Bekanntenkreis stattfinden sollte und kein großer Aufriss zunächst gemacht wurde. Zu der anschließenden Feier wollten wir neben den Fahrerkollegen von Lando auch weitere Freunde von uns einladen. Wir sammelten unsere ersten Gedanken und Wünsche, welche wir später ausarbeiteten und uns intensiver mit ihnen auseinandersetzen. Stundenlang saßen wir vor unserem Geräten und stöberten durchs Internet auf der Suche nach Ideen. Die Abende verbrachten wir vor dem Fernseher, meistens lief irgendein uninteressanter Film. Mein Kopf lag in Lando's Schoß und er strich mir liebevoll durch die Haare.

Am Freitag trafen wir uns noch einmal mit Lea, Anna und Noah in dem Café, in welchem wir schon vor ein paar Monaten bei dem Aufeinandertreffen mit Lando gewesen waren. Die drei waren ebenso im Hochzeitsfieber wie wir, dadruch bestanden unsere Gespräche fast nur aus Hochzeiten. Wir entschieden uns dazu das gute Wetter zu nutzen und gingen durch die Stadt spazieren. Lando hatte meine Hand genommen, so liefen wir Händchen haltend durch die Gegend und machten uns keine Gedanken um nichts. Ich genoss diesen Moment so sehr, es fühlte sich fast normal an, abgesehen von den Leuten, die heimlich Bilder von uns machten. Gekonnt blendete Lando diese aus, was mir nach und nach auch immer besser gelang. Lea, Anna und Noah hatten sich verabschiedet, vorher wünschten sie Lando noch eine weitere erfolgreiche Saison mit einem tollen Ende.

„Bleiben wir noch ein bisschen?", fragte Lando mich, während wir vor einer Eisdiele auf unser bestelltes Eis warteten. „Natürlich.", lächelte ich ihn sanft an, bevor er mich zärtlich küsste. Wir bezahlten unser Eis und setzten uns auf eine Bank, welche ganz in der Nähe an einem kleinen Springbrunnen stand. Lando zog mich sanft, aber bestimmt auf seinen Schoß und legte seine freie Hand um meine Hüfte. Wir genossen unser Eis, bevor wir weiter schlenderten und durch die Geschäfte liefen. Da es irgendwann kühler wurde, entschieden wir uns dazu nach Hause zu fahren. Hand in Hand liefen wir zurück zum Auto und genossen die Zweisamkeit.

Gerade standen wir an einer roten Ampel, als ich eine mir durchaus bekannte Person neben uns wahrnahm. Ich verstärkte den Druck um Landos Hand, was von ihm natürlich nicht unbemerkt blieb. „Was ist los, Kleines?", fragte er und schaute mich besorgt an. „Alissa!", nahm ich nun auch eine Stimme war, von der ich gehofft hatte sie nie wieder hören zu müssen. Glücklicherweise wurde die Ampel grün und ich zog Lando ohne eine Form der Erklärung hinter mir her. Diese könnte ich ihm auch noch später liefern. Ich hatte gehofft, dass wir in Ruhe unseren Weg fortsetzen konnten, doch meine Hoffnung wurden zerstört. „Hey, bleib doch Mal stehen oder verstehst du kein Deutsch mehr?" Genervt von seinem Kommentar, versuchte ich ihn weiter zu ignorieren, dies funktionierte aber nicht, da er einfach nicht locker lassen wollte. Ich spürte Lando's fragenden Blick auf mir und ich versuchte ihm zu signalisieren, dass ich es ihm später erklären würde.

Das Leben eines Rennfahrers * abgeschlossen* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt