38 - lila-blaue Augenringe

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"Morgen wird unser Tag!"
Kayas Worte brannten mir in den Ohren, wie die Tränen in meinen Augen und ich wusste nichteinmal wieso. Sie war mir vollkommen egal, Naoya war mir egal, was sie miteinander taten war mir egal. Ich würde Naoya nicht aus Liebe ehelichen und er mich noch weniger.

Ich hatte mich stumm dazu bereit erklärt den Übungsraum aufzuräumen, während Naoya und Senju Kaya zur Tür geleiteten. Gerade schrubbte ich die letzten Kreidereste weg, da tauchten Schuhe in meinem Blickfeld auf.
Ich hob den Kopf und sah Senju, der besorgt auf mich herab blickte, bevor er weiter ging und sich an die Wand gelehnt zu Boden sinken ließ. "Du siehst nicht so glücklich aus." stellte er fest."
Ich seufzte und ließ von der Kreide ab. Dann setzte ich mich neben ihn.
"Der Kampf war irgendwie nicht so zufriedenstellend, wenn du verstehst was ich meine..."
Er nickte nachdenklich und lächelte mich dann warm an. "In meinen Augen hast du gewonnen. Was sie getan hat, war nicht fair und ich denke, dass Naoya das weiß...irgendwo ganz tief drin."
Über den letzten Teil seines Satzes musste ich schmunzeln. "Als ob." gab ich zurück.

Er lachte jetzt." Ich bin dir jedenfalls sehr dankbar, das hätte mehr als nur ein blaues Auge gegeben."
Ich winkte ab und zog die Knie an die Brust.
"Was hältst du davon wenn wir uns morgen einen schönen Tag machen, damit du nicht ständig an Kaya und Naoya denkst?" fragte er jetzt und lächelte mich aufmunternd an.
Ich zögerte. Naoya würde es gar nicht gefallen, aber er war sowieso viel zu beschäftigt mit seinem Date, um es zu merken. Außerdem tat ich ja nichts verbotenes und ein Recht auf etwas Spaß hatte ich ja wohl auch.
"Komm schon!" rief Senju jetzt, nahm mich in den Schwitzkasten und rieb mir mit den Fingerknöcheln über den Kopf.
Ich versuchte ihn von mir zu schieben, doch hatte keine Chance gegen seinen eisernen Griff. "Ja ist ja schon gut!" rief ich und musste nun selbst lachen.
Er gab mich frei und grinste nur spitzbübisch, während ich mir die Haare glatt strich. "Du bist echt unmöglich!" schimpfte ich, doch er schaffte es immer wieder mich aufzumuntern und dafür war ich ihm sehr dankbar.

Es war bereits dunkel geworden

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Es war bereits dunkel geworden. Ich saß auf dem Bett, lehnte mit dem Rücken an der Wand und sah aus dem Fenster. Seufzend senkte ich den Blick auf den Brief in meinen Händen. Es war die Einladung zur Hochzeit meiner kleinen Schwester. Bestimmt zwanzig mal hatte ich sie durchgelesen und konnte es immer noch nicht begreifen. Asada machte seine Drohung wirklich wahr und schlich sich einfach in meine Familie ein. Er traf mich nun tatsächlich da, wo es am meisten weh tat.
"Schläfst du noch nicht?"
Ich wandte den Kopf und sah Naoya gerade herein kommen.
Er sah mich nicht an und begann direkt damit sein Gewand abzulegen.

Mein Kopf färbte sich sofort dunkelrot vor Scham und ich wandte den Blick ab

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Mein Kopf färbte sich sofort dunkelrot vor Scham und ich wandte den Blick ab.
"N-nein ich bin... noch nicht müde." stammelte ich betreten und zwang mich weiter aus dem Fenster zu sehen.
"Ich dafür umso mehr." antwortete Naoya jetzt trocken. Ich sah in der Scheibe sein fahles Spiegelbild. Er zog sich gerade ein T-Shirt über, welches seinen muskulösen Oberkörper nun vor mir verbarg.
Mein ganzer Körper glühte, als er sich auf dem Bett nieder ließ und nun nur noch gut einen halben Meter von mir entfernt war.
Er drehte sich jetzt und setzte sich neben mich aufs Bett, dann knipste er das Licht aus. Die Stille hing schwer zwischen uns und ich bearbeitete nervös die Kanten der Einladungskarte.

"Das war heute eine enttäuschende Vorstellung." sagte er plötzlich und ich fuhr beim Klang seiner Stimme zusammen.
"Ich weiß." murmelte ich und mir schlug das Herz bis zum Hals.
"Wegen deines Versagens...muss ich... jetzt..." er verstummte.
Ich sah jetzt fragend in seine Richtung und da bemerkte ich, dass er die Augen geschlossen hatte und seine Brust sich bereits gleichmäßig hob und senkte.
"Naoya?" meine Stimme klang dünn und zaghaft. Ich legte den Brief aufs Fensterbrett und drehte mich zu ihm. Erst jetzt fielen mir die lila-blauen Ringe unter seinen Augen auf und ich kam nicht umhin sie mit dem Finger nachzufahren. Er bewegte sich plötzlich und ich zuckte zurück. Doch lediglich sein Kopf kippte ein Stück zur Seite.

Mein Bauch kribbelte, als der Mond ihn in silbernes Licht tauchte und ich sah, wie hübsch er doch war

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Mein Bauch kribbelte, als der Mond ihn in silbernes Licht tauchte und ich sah, wie hübsch er doch war. Durch seine bestimmende, kalte Art war mir das noch nicht wirklich aufgefallen.
Ich schüttelte den Kopf, um mich einigermaßen zu fangen, dann schlüpfte ich unter die Decke und legte mich hin. Ich war unschlüssig, ob ich Naoya wecken sollte und konnte nichts weiter tun, als seine Hand anzustarren, die regungslos neben ihm lag. Wie von allein bewegte sich meine eigene plötzlich und wollte sich gerade unter seine Schieben, da bewegte er sich.
Ich erstarrte und schloss instinktiv die Augen, während mein Gesicht wiedereinmal Feuer fing.
Die Matratze sackte ab und ich merkte, dass er sich nun ebenfalls hinlegte. Er musste wach geworden sein.
Mein Körper bebte und ich versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu bringen, denn es war jetzt zu spät ihm den Rücken zuzukehren, wie ich es für gewöhnlich tat.

Wieder breitete sich diese schwere Stille zwischen uns aus und ich öffnete zögerlich die Augen, um ihn anzusehen.
Naoya schien einfach weiter zu schlafen und mein Herzschlag normalisierte sich etwas, vor Erleichterung.
Wieder bewegte sich meine Hand wie von allein auf ihn zu und ich wusste nicht warum, aber ich strich ihm die Haare aus der Stirn, welche jedoch wieder dahin zurück fielen.

Plötzlich öffnete er seine Augen einen Spalt und das Grau glänzte fast silbern im Mondlicht.
Peinlich berührt ließ ich den Arm sinken und sah ihn schweigend an.
Ich wartete darauf, dass er mich fragte, was ich glaubte hier zu tun oder, dass er mich wütend anfunkelte, doch keines dieser Dinge passierte.
Lediglich seine Hand hob er auf meine und umschloss sie, dann fielen ihm die Augen wieder zu und sein Atem wurde gleichmäßig.
Mein Gesicht gleich einem Heizstrahler und mir sprang das Herz beinah aus der Brust, als ich unsere Finger anstarrte, die sich miteinander verwoben.

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Mein Hass in seinen Augen | Naoya Zenin x ReaderOù les histoires vivent. Découvrez maintenant