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Boston

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Boston. Diese Stadt lässt mich einfach nicht los. Egal wie weit ich weglaufe, es reißt mich ja doch wieder in seine Fänge. Fast schon so, wie es Dorian tut. Hier stehe ich also auf dem Gehweg, vor dem Penthouse, dass ich für kurze Zeit mein zu Hause hielt. Aber es war nie wirklich mein Zuhause, sondern seins. Für mich war es rückblickend nur eine Traumwelt. Eine Fantasiewelt, die von Dorian persönlich erschaffen wurde.

Ich atme tief durch und mache einen Schritt vorwärts. Danach noch einen. Und so weiter. Jeder Schritt fühlt sich an wie ein Kampf. Elijah und zwei seiner Freunde haben mich heute in der Früh hier abgesetzt. Ich bin das erste Mal mit einem Motorrad gefahren, auch wenn ich nur Beifahrerin war. Zuerst hatte ich Todesangst und Elijah hat mich ausgelacht. Nachdem die Angst abgeklungen ist, habe ich es allerdings genossen. Die Fahrt hat mir die Möglichkeit gegeben, meine Gedanken zu sortieren, um mich auf das Gespräch mit Dorian vorzubereiten. Ich werde ihm mit kühlem Kopf gegenübertreten und meine Forderungen sagen.

Erstens brauche ich Schutz. Vor Viktor, Phillip und Sergej. Auch, wenn der letzte Name bis jetzt kein Interesse an mir gezeigt hat. Dorian ist mir diesen Schutz schuldig, schließlich hat er diese Personen in mein Leben gebracht. Zweitens möchte ich wieder in meiner alten Wohnung leben. Und zu guter Letzt möchte ich auf meinen eigenen Beinen stehen. Keine Abhängigkeit mehr und kein Dorian. Ich möchte, dass er... dass er aus meinem Leben verschwindet.

Zielstrebig gehe ich zu den Aufzügen und drücke auf den Knopf. Fast erwarte ich schon, dass Caleb um die Ecke auftauchen wird. Doch, das tut er nicht. Ich gebe Dorians persönlichen Code ein und der Lift fährt in die fünfunddreißigste Etage.

Ich steige aus und bleibe vor Dorians Haustür stehen. Meine Beine zittern und meine Handflächen sind verschwitzt. Nervös drehe ich mich wieder um und möchte weg. Doch der Aufzug ist nicht mehr da.

»Verdammt, Adria! Du kannst das!«, ermutige ich mich selbst.

Es fällt mir schwer ihm gegenüberzutreten. Was ist, wenn er mich um den Finger wickelt? Oder schlimmer, was ist, wenn ich ihm gleichgültig bin? Wenn er mich gar nicht gesucht hat?

»O Gott.«, flüstere ich.

Bevor ich es mir anders überlegen kann, drücke ich auf die Klingel. Ich halte den Atem an. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Die Sekunden vergehen und ich warte, doch keiner öffnet die Tür.

Scheiße, die Möglichkeit, dass er nicht zu Hause sein könnte, habe ich nicht in Betracht gezogen. Ich möchte mich gerade umdrehen, um wer weiß, wohin zu gehen, als ich ein Geräusch hinter Dorians Tür höre.

Er ist da! Ich habe es mir nicht eingebildet. Ich warte noch etwas länger, bis ich schließlich das Klicken des Türschlosses höre. In dieser Stille hört es sich unglaublich laut an und mein Herz bleibt fast stehen, als die Tür geöffnet wird.

Ich habe mich auf diesen Moment mental vorbereitet. Aber nichts könnte mich jemals auf das vorbereiten, was ich zu sehen bekomme. Es sind nicht Dorians goldbraunen Augen, die mich von der anderen Seite aus anstarren, sondern Maries eisblaue Augen.

Save Your SoulWhere stories live. Discover now