Kapitel 11 - Triggernde Inhalte- (Belästigung, Gewalt und Andeutung Von Smut)

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Fire meets Gasoline

Levi

Ich sollte es bereuen, alles. Jede Berührung, jedes Stöhnen und vorallem das nachgiebige Betteln. Und doch konnte ich es nicht. Es war zu gut, er war zu gut. Die Art wie er mich ansah und mich berührte, wie sollte ich ihm jemals entkommen? Wie sollte er mich jemals wieder so ansehen, wie zuvor? Er dachte doch nun bestimmt, dass er gewonnen hatte. Das hatte er auch, irgendwie zumindest. Eigentlich hatte ich noch immer nicht vor ihm nachzugeben, zumindest was die Sache der Unterwerfung betraf. Doch hatte ich nicht genau das getan? Letzte Nacht? Wie konnte aus einer Minute so schnell beinahe eine Stunde werden? Konnte aus einem 'Nein' vielleicht doch schneller ein 'für immer' werden, als ich dachte? Was war es dann noch wert, sich überhaupt gegen ihn zu wehren? Gott, ich sollte damit aufhören, das war doch genau das was er wollte. Das ich nun hier am Tisch saß, vor dem Frühstück, unfähig etwas anzurühren, während ich im Selbstmitleid versank. Dieser Bastard! Er wusste einfach genau was er tun und sagen musste, damit man tat was er wollte und unfähig wurde sich ihm zu entziehen. Doch nicht mit mir! Ich war an der Reihe, ich würde ihm schon zeigen, dass er nicht so mächtig war wie er dachte, nicht was mich betraf.
So rollte ich den Pancake auf meinem Teller auf und schob ihn mir in den Mund. Das musste so aggressiv wirken, dass das Dienstmädchen, das hinter mir grade die Laken des Bettes wechselte, schluckte und mir einen kurzen Blick zu warf, den ich durch den Spiegel auffing. Sie hielt mich auch schon für bescheuert. Wie sollte ich ihr das Verübeln? Ich saß frisch geduscht, in Bademantel und Boxershorts an meinem kleinen Tisch, im Zimmer und ließ an dem unschuldigen Essen meine Wut aus, die ich auf einen nicht grade unschuldigen Alpha hatte.
Ich war verrückt und ich akzeptierte es. Was anderes blieb mir auch wohl kaum übrig. Dieser Alpha machte mich verrückt, vollkommen wahnsinnig und weckte all die schlechten Seiten in mir. Ich fluchte eigentlich nicht wirklich, erst seitdem ich diesen Mann kannte. Dazu hatte ich mein Essen immer genossen und mich an dem guten Geschmack erfreut. Jetzt grade vernichtete ich es, wie andere ihre Hausfliegen. Wenn ich gutes Essen nicht mehr zu schätzen wusste, musste es wirklich schlecht um mich stehen. Wahrscheinlich war das auch sein Plan. Ich würde so irre werden, ich das ich nicht mehr daran denken konnte zu fliehen. Ich wusste, das dies Schwachsinn war, aber wenn nicht, war er sehr nah dran diesen Plan erfolgreich in die Tat um zu setzen. Ich fühlte mich scheinbar schon verfolgt von dem heißen Alpha, der mir den Kopf verdrehte. Alles unterhalb der Gürtellinie spielte seit letzter Nacht vollkommen verrückt. Irgendwie hatte ich eine Art Dauerständer und musste schon zwei Mal Kalt duschen, von meinem Hintern ganz abgesehen. Ich hasste es in solchen Momenten ein Omega zu sein, vorallem ein scheinbar Notgeiler. Wahrscheinlich würde ich mich Azriel auch noch an den Hals werfen, sobald er den Raum betreten würde. Mein naives Herz schlug einen Salto als es an der Tür klopfte und könnte schwören, das ich einen ticken feuchter wurde als das Dienstmädchen auf meiner Geste hin die Tür öffnete.
All die Euphorie schwand allerdings als ein anderer Alpha in jener auftauchte. Ich hatte ihn letzte Nacht am Feuer bemerkt, jedoch kein Wort mit ihm gewechselt. Das die Frau uns alleine ließ, löste in mir ein Gefühl von Unbehagen aus, das ich so nicht kannte.
»Guten Morgen. Du bist Levi, oder? Azriel hat gestern über dich gesprochen, am Feuer.«
Was wollte dieser Mann? Roch er etwa, das ich in einer etwas anderen Situation war? War er gekommen um das zu beenden, was Azriel letzte Nacht begonnen hatte? Ich glaube, mein Schwanz war noch nie so schnell so schlapp wie in jenem Moment und auch mein Hintern wurde schlagartig zur Brandwüste. Mein Körper wusste scheinbar genau was er wollte, wen er wollte.
»Vielleicht, liegt ganz daran was Sie von mir wollen.« Ich erhob mich und wich zurück, schneller als das es wie eine normale Geste des Respekts hätte wirken können.
Er folgte mir und das versetzte mich in Alarmbereitschaft.
»Du zierst dich also wirklich. Tu ja nicht so unschuldig, du dreckiger Omega. Ich habe deine Geilheit bis nach draußen gerochen und bin hier um dir bei deinem Problem behilflich zu sein. Ich bin auch ganz sanft, versprochen. Azriel muss davon nichts erfahren.«
Und da war sie wieder, die verräterische Wand an meinem Rücken. Würde das nun immer so laufen? Das jedes Mal, wenn ich etwas freudiger gestimmt war, von irgendwoher ein streunender Wolf kommen und mich nehmen wollen würde? War es das, was Azriel meinte? Oder war das hier nur eine Intrige? Damit ich ihm glaubte und bei ihm blieb, ihm nachgab? Dann war sie aufjedenfall sehr gut inszeniert und es drohte zu funktionieren, denn jetzt berührte der Blonde mich, etwas das mir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Einen Schauer voller Ekel und Abneigung.
»Weg! Nehmen Sie ihre Finger von mir!« Mit solch einer Festigkeit hätte er wohl nicht gerechnet, denn er wich kurz zurück, nur um seinen Körper dann an den meinen zu pressen. Seine Hände wanderten über meine Brust zu meinen Seiten und hinab zu meiner Hüfte. Vergebens versuchte ich ihn von mir zu stoßen und doch bevor er meinen Schritt erreichen konnte, wurde er von mir gerissen. Und landete mit einem lauten Krachen an der Wand hinter ihm. Azriels rote Augen fingen meinen Blick, ließen mein Herz erneut etwas schneller schlagen, jedoch nicht vor Ekel. Ich war ihm so verdammt Dankbar. Diese Wut in seinen Augen konnte ebenso wenig gespielt sein, wie der Ekel in meinen Adern. Zwei andere, die zuvor noch nie gesehen hatten, packten den Ohnmächtigen Mann und zerrten ihn aus dem Raum. Azriel und ich waren wieder allein, mein Rücken erneut an die kühle Wand gepresst und doch war das Beben in meinem Körper ein anderes.
»Geht es dir gut?« Ging es mir gut? Nein, ganz und gar nicht. Doch mehr als ein leichtes Kopfschütteln bekam ich nicht auf die Reihe. Ich fühlte mich dreckig, wollte dieses Gefühl loswerden und mich einfach davon befreien. Seine Hände sollten mich berühren, dort wo die dreckigen Griffel des anderen ihr Werk vollzogen hatten und er schien zu wissen was ich dachte, denn er gab der Tür einen Schubs und kam auf mich zu, schneller als er es gestern getan hatte. Er raubte mir erneut den Atem, nicht weil seine Hände über meine Haut wanderten als würde er sie besitzen, sondern weil seine Lippen im nächsten Moment auf die meinen trafen. Was spielte er nur für ein Spiel mit mir? Und warum war ich nicht fähig ihm zu widerstehen? Ich sollte mich zurückziehen, mich vor Berührungen ekeln, doch stattdessen wollte ich, das er mir dieses Gefühl nahm und es durch ein anderes ersetzte. Letzte Nacht war zwischen uns etwas geschehen, von dem ich nicht wusste, ob es gut oder schlecht war. Ich musste am Ende stark genug sein um zu gehen, denn zu bleiben war keine Option, sein Mate zu sein war keine Option. Der Plan blieb derselbe, heiße Küsse und Nächte änderten nichts daran.
Die Brandwüste schien wie geflutet als er seinen Finger hinter den Bund meiner Boxershorts schob und kurz darauf mit jenem meinen Eingang streichelte. Seine Lippen bewegten sich dabei heiß und weich gegen die meinen. Ich wollte nicht, das dieser Kuss jemals endete. Er setzte etwas in mir frei, das ich fürchten sollte und doch konnte ich nur daran denken mich stöhnend seinem Finger entgegen zu bewegen, der sich in mich schob und mich dazu brachte erneut Sterne zu sehen. Dieser Mann machte mich wahnsinnig und dieses Mal musste das letzte mal sein. Danach durfte ich nicht mehr schwach werden, nie wieder.
»Du gehörst mir, Leviathan.« Die Hitze seiner Worte schlug ein wie die Kugel eines Gewehrs, als wollte er sie mit seinem Tun unterstreichen, schob er auch einen zweiten Finger in meine Enge. Stöhnend bewegte ich mich ihnen entgegen, bereit für die Welle die sie entfachen würden. Meine Stirn sank an seine starke Brust und ich war nicht fähig ihm zu widersprechen. Ich gehörte ihm nicht, ich gehörte mir selbst, nichts würde das ändern, auch nicht das liebliche Spiel seiner Finger, die ich für den Moment so gerne mit seinem Schwanz ersetzen würde.
Stattdessen fasste ich einen Entschluss. Ich wollte ebenso mit ihm spielen wie er mit mir und ich wusste, seit letzter Nacht, das er mehr als nur heiß darauf war mich zu berühren und um den Verstand zu bringen. Jetzt war ich dran. Ich würde ihm zeigen, dass auch ich ihn in der Hand hatte, ob es ihm gefiel oder nicht.
So öffnete ich zitternd und schnell den Gürtel seiner Hose, er hinderte mich nicht einmal dran, ebenso wenig hinderte er mich daran meine Hand hinter den schwarzen Stoff zu schieben, nur um festzustellen, dass er keine Unterwäsche trug. Mein entzücken darüber konnte mein Körper nicht verbergen und so zog ich mich um seine göttlichen Finger ein wenig mehr zusammen, während meine Erektion sich leicht zuckend gegen den Stoff meiner Boxershorts drückte.
Dieser Mann beachte nicht nur alles schlechte in mir hervor, er brachte mich auch dazu es zu genießen.
Sein Schwanz war groß, was hatte ich auch erwartet? Er war ein stattlicher Alpha und würde damit bestimmt auch stattliche Dinge verrichten.
Ein tiefes Grollen entwich seinen Lippen, das mich beinahe in die Knie zwang, als ich seine Erektion hervor holte und begann sie durch meine Faust zu treiben. Es war das erste Mal, dass ich Jemanden berührte und ich betete, das ich es nicht allzu schlecht tat. Doch seine Hüfte, die sich meinem schnellen trieb entgegen bewegte und das leise, raue Stöhnen seinerseits schenkten mir mehr Selbstvertrauen. Ich probierte mich aus, bewegte sie mal etwas schneller, nur um dann mit etwas Druck über seine Spitze zu reiben, was ihn dazu brachte sich mit entgegen zu stoßen. Allein das hätte mich beinahe kommen lassen. Wie göttlich musste es sein, dieses Exemplar in sich zu spüren? Ich stellte mir für einen Moment vor wie er mich nahm, hier und jetzt, alleine der Gedanke daran ließ mich der Klippe so schnell näher kommen, das ich fast zusammen gesackt wäre, wenn er mich nicht gehalten hätte. Ich kam, heftig und lauter als ich es sollte und er? Er kam mit mir. Dieser göttliche Bastard hatte sich in meiner Hand ergossen und mir ein weiteres Mal den Atem geraubt.
»Das... Das hier darf nicht mehr passieren. Ich gehöre dir nicht, Azriel. Und das werde ich nie... Bilde dir also nichts darauf ein. Mehr wird nie passieren, nie wieder. « Ich trat die Flucht an, wie so oft wollte ich der Konfrontation entgehen. Sobald er seine Finger aus meinem Hintern entlassen hatte, schob ich mich zwischen ihm und der Wand weg, ins sichere Badezimmer. Zumindest diese Tür konnte ich verschließen. Wieder war ich alleine, alleine mit mir und meinen Gedanken und dem 'was wäre wenn', von dem ich nichts wissen wollte.

Azriel war gegangen, ohne etwas auf meine Worte zu erwidern, musste er verschwunden sein, als ich in der Dusche stand und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Vergebens, wie sich herausstellte. Ich hatte mich angezogen und wollte weiter an meinem Plan arbeiten, wobei ich das komische Gefühl, welches sich auftat als ich das Zimmer verließ, hinten an schieben musste. Für so etwas wie Reue ist keine Zeit. Er würde schon ein anderes Loch finden, das er Fingern konnte. Doch genau da lag auch mein Problem. Dieser Gedanke passte mir überhaupt nicht. Ich wollte nicht, das seine Finger Jemanden so in den Himmel trieben, wie sie es bei mir taten. Vielleicht sollte ich meinen Plan etwas abändern, aber auch nur minimal.
Der Flur war zumindest leer und ich hatte für den Moment wohl nichts zu befürchten. Was mich draußen allerdings erwartete, jagte mir einen Schauer über den Rücken.
»Nie wieder wird auch nur einer von euch Hand an meinen Jungen legen! « Eine Traube Alphas hatte sich um Azriel versammelt. Ich entdeckte eine Lücke und schob mich so unauffällig wie eben möglich durch jene hindurch. Das Bild, das sich mir darbot war grausam und faszinierend zugleich. Azriel hatte dem Alpha die Hände abgeschlagen. Die blutige Axt lag noch immer zu seinen Füßen. Das war schon grausam, wenn man dann aber noch bedachte, das der Mann mit großen Nägeln an ein Brett genagelt, an einem Baum stand, wurde einem anders. Der Gestank von Blut erfüllte die Luft und ich fragte mich, warum ich die Schreie nicht gehört hatte.
War ich etwas schon so abwesend? Das war nicht möglich... Außer... Der Mann hatte nicht geschrien, das allerdings war noch unmöglicher. Zumindest war er in jenem Moment ohnmächtig. Ich hörte wie er atmete und sein Herz schlug ebenso noch, wenn auch schwach. Er hatte eine Menge Blut verloren, soviel stand fest. Dann allerdings fiel mir etwas anderes auf. Seine Hände lagen nirgends am Boden und als ich ihn genauer betrachtete, wusste ich auch warum. Sie hatten sich um seinen schlaffen Schwanz gelegt und waren wohl so vernäht worden. Azriel stellte ihn Bloß, folterte ihn und er würde offensichtlich an den Wunden und Infektionen sterben. Das alleine nur, weil er mich angefasst hatte? Es sollte mich abschrecken, doch irgendwie wurde mir warm. Noch nie hatte Jemand so ein Opfer für mich gebracht. Azriel mochte Grausam sein, aber er war Loyal, diese Sache war nicht gestellt. Er hätte keinen seiner Alphas für solch ein Schauspiel geopfert, oder?
Als hätte er diesen Gedanken gehört, trafen unsere Blicke aufeinander und dieses Mal schimmerte etwas in seinen Ozeanblauen Augen, das mir erneut den Atem raubte...

His  •BoyxBoy•Donde viven las historias. Descúbrelo ahora