Kapitel 1

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                        Ain't a misery
                           
                                ***

                           | L e v i |

Badum Badum Badum, eine ganze Weile hatte es gedauert, bis ich begriffen hatte, das dieses Geräusch mein Herzschlag war. Etwas anderes war nicht zuhören. Ich war vollkommen alleine hier. Doch wo war hier? Meine Augenlider flackerten und mein Körper fühlte sich so  verdammt schwer an. Beinahe als hätte ich einen sehr sehr langen Lauf hinter mir. Denn so fühlte ich mich, kaputt und ausgelaugt. Vollkommene Dunkelheit umhüllte mich und ich könnte schwören, das ich nicht einmal meine eigene Hand vor Augen sehen konnte. Ungewöhnlich, wenn man bedachte, dass wir eigentlich gut bei Nacht sehen konnten. Ich begriff auch schnell was mit mir los war. Sie hatte wohl einen Sack über meinen Kopf gezogen und jeder versuch mich zu bewegen, wurde ebenso verhindert. Ich war tatsächlich gefesselt und saß aufrecht auf einem Stuhl, zumindest nahm ich an, dass ich auf einem Stuhl saß. Die härte der Sitzfläche und die Art wie meine Hände auf meinem Rücken  gefesselt wurden, konnte kaum etwas anderes zulassen. Gott sei Dank bekam ich wenigstens genug Luft durch den dunklen Stoff des Sacks. Die Frage aller Fragen war aber wohl, warum sie mich nicht sofort getötet hatten und ich erst langweilig verschleppt wurde. Ich sollte mich auf meine Flucht konzentrieren. Es war kalt und ich war mir sicher, das ich mich nicht in einem Haus befand. Ein Luftzug streifte die Haut an meinem Nacken, die Luft schien feucht und ich könnte schwören das der Geruch von Moos in der Luft lag. Ich musste mich in einer der Höhlen befinden, die sich oberhalb des Wasserfalls befanden. Und der Wasserfall lag tief in ihrem Gebiet. Selbst wenn ich es aus dieser Höhle schaffen würde, spätestens draußen im Wald würden sie mich ergreifen und töten. Die Schritte, die zu meinem bedauern kurz darauf durch das Gestein hallten, bestätigten diesen Verdacht.
Mein Herz schlug mit jedem Schritt ein wenig schneller und tatsächlich kroch auch die Angst in mir wieder empor. Das Atmen fiel mir plötzlich schwerer und der Stoff auf meinem Gesicht schien mich beinahe zu erdrücken. Mein Kopf schnellte ruckartig nach hinten als man mir den Sack vom Kopf riss. Ich wünschte ich könnte behaupten, dass meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnen mussten, doch wirklich heller wurde es nicht. Dieses Mal war die Frau nicht allein, der weibliche Alpha war nicht allein. Vier weitere Alphas standen hinter ihr. Ein blonder, junger Mann, zwei Brünette und ein älterer, um die vierzig. Der älteste besaß kein Haar mehr und wirkte eher wie ein Terminator. Zumindest nach außen. Es würde mich nicht wundern, wenn er derjenige sein würde, der mich tötete. Er machte fast den Eindruck als wäre er ein Henker oder wollte einer werden.  »Du bist ein dummer Junge und ein Omega dazu.« Ihre scharfe Stimme schnitt in die Stille wie das schärfste Messer, durch das stärkste Fleisch. Sie jagte mir eine Gänsehaut über den Körper. Doch noch hatte ich keine Ahnung wie kalt seine Stimme sein würde und so schnell würde ich das auch noch nicht herausfinden.
Ich bekam kein Wort heraus, meine Kehle war wie zugeschnürt, brannte und schien so trocken, wie eine Sandwüste.
»Und reden kann er auch nicht.«, der Blonde und gleichzeitig kleinste der Runde meldete sich zu Wort. Doch der Blick der Frau brachte ihn zum Schweigen. Sie hatte wohl den Auftrag bekommen, sich um mich zu kümmern.
»Ich... Ich wollte nicht... « Meine Stimme war gebrochen, heiser und erinnerte wohl eher an ein Kind, das kurz vor dem weinen war. »Ja, schon klar. Du wolltest deinen Arsch nicht auf unseren Boden setzen. Sei froh, das wir uns deiner annehmen, es könnte weitaus schlimmer sein.« Ich wusste, das sie von ihrem Alpha sprach. Es konnte nicht anders sein. Ich wusste nicht einmal warum ich nickte, doch ich tat es.
»Guter Junge... Wir wollen dir ein paar Fragen stellen. Du antwortest und lebst ein bisschen länger, verstanden?« erneut nickte ich. Ihre scharfen Worte ließen nichts anderes übrig. Vielleicht lag es daran, das ich ein Omega war. Es lag wohl in meiner Natur, mich zu fügen, so sehr es mir auch widerstrebte.
»Wer bist du und was hast du hier zu suchen?«

His  •BoyxBoy•Where stories live. Discover now