「 Kapitel 46 」

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Sie rammte einem Ork ihren Dolch in die Brust, als hinter ihr plötzlich ein weiterer Ork erschien. Ilèyn war nicht schnell genug und konnte sich nicht rechtzeitig zu ihm umdrehen, als der Ork plötzlich jedoch zu Boden ging, durchbohrt von einem langen Schwert. Fili kam zum Vorschein und sah zu ihr hinüber.
"Ilèyn!" rief er.
"Fili!" Ilèyn stieß den Ork, welchen sie gerade erstochen hatte, brutal von sich weg. Sie eilte zu Fili hinüber, der Blonde sah sie entsetzt an, als er ihr von Blut überströmtes Gesicht und Bein sah.
"Halb so wild!" rief sie und enthauptete einen Ork, welcher neben ihr erschien. Fili schlug nach zwei weiteren und erledigte diese mit wenigen Schwerthieben. Ilèyn kam vor ihm zum Stehen, nachdem sie beide Dolche aus den Rippen eines anderen Orks zog. Zwerg und Zwergin sahen sich schwer atmend an.
"Ich muss dir dringend etwas sagen." brachte Ilèyn hervor.
"Ich auch." keuchte Fili.
Da ertönte wildes Geschrei neben ihnen und eine der größeren Bestien schlug nach den beiden. Fili und Ilèyn wichen in beide Seiten aus und entzweiten sich. Ilèyn landete auf dem Rücken und sah, wie die Soldaten der Zwergenarmee die Bestie mit ihren Speeren erlegten.
"Vorwärts!" rief da jemand. Die Stimme kam Ilèyn mehr als bekannt vor.
Einer der Streitwagen der Zwerge erschien weiter entfernt vor ihr und blieb neben Fili stehen.
Balin, Dwalin und Kili standen darauf und bedeuteten Fili, mit sich zu kommen. Der blonde Zwerg sah sich hektisch nach Ilèyn um. Als er sie entdeckte und sah, dass ihr nichts passiert war, wollte er zu ihr rennen.
"Fili, wir brauchen dich!" rief Dwalin ihm hinterher.
"Geh mit ihnen!" rief Ilèyn und nickte zuversichtlich "Ich werde es dir später sagen, versprochen!"
Fili nickte kurz und sprang dann zu den anderen auf den Streitwagen, welcher von Balin sofort wieder in Bewegung gesetzt wurde. Sie fuhren davon, doch als Ilèyn sah, in welche Richtung sie steuerten, spürte sie Angst in sich wachsen.
Die Zwerge fuhren Richtung Rabenberg.
Zu Azog.

Sofort rannte sie los, sie wusste, dass sie über eine steinerne Brücke, welche über den Fluss führte, ebenfalls zum Rabenberg kommen konnte.
Jede Unterstützung, die Thorin und die anderen dort oben kriegen konnten, war von Nöten und Ilèyn wollte sich gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Azog dort mit mehr Orks auf sie wartete, als die Zwerge zur Zeit annahmen.
Ilèyn hielt sich am Rande des Schlachtfeldes, die Reihen der Orks hatten sich weitestgehend aufgelöst und es war ein allgemeines Chaos auf den Ebenen entstanden. Ilèyn rannte am Flussufer entlang und tatsächlich kamen ihr nur wenige Orks in die Quere. In den vorher gefrorenen Fluss war eine Schneise hineingeschlagen worden, wie das passiert ist, konnte sich die Schützin nicht unbedingt erklären. An einem Punkt war der Fluss immer noch gefroren und Ilèyn erspähte Warge, welche, teils beritten, teils unberitten, auf dem Eis entlangrannten. Ihr Blick fiel nach vorn und sie erkannte weiter vorne den Streitwagen, welche ohne die Widder davor gespannt auf dem Eis lag.
"Oh nein..." schnaufte Ilèyn.
Sie hetzte weiter und erst jetzt fiel ihr auf, dass die Warge, die auf den Streitwagen zugerannt kamen, einer nach dem anderen zu Boden gingen. Was ging da vor sich? Ilèyn wurde nicht langsamer, sie rannte weiter, bis sie eindeutig erkennen konnte, dass Balin auf dem Streitwagen stand und von da aus die Warge unter Beschuss hatte.
Ilèyn rannte so lange weiter, bis sie auf gleicher Höhe mit dem Streitwagen war und schlitterte dann das Flussufer hinab, bis sie auf dem Eis ankam.
"Balin!" rief sie und zog Pfeil und Bogen.
Balin sah zu ihr und sein Blick erhellte sich.
"Ilèyn, bei Durin! Wie bist du so schnell hierhergekommen?"
Jeden Warg den Balin nicht traf, nahm Ilèyn ins Visier und zusammen schafften sie es, das Rudel und dessen Reiter zu bezwingen.
"Das waren ja recht wenige." seufzte Balin erschöpft, als Ilèyn zu ihm hinaufgeklettert kam.
"Was ist passiert, wo sind die anderen?" fragte sie eilig.
"Mit den Widdern weiter den Rabenberg hinauf." kam die Antwort von Balin.
"Ich muss zu ihnen!" sagte Ilèyn und wollte wieder vom Streitwagen hinunterspringen.
"Das ist zu gefährlich, Ilèyn! Bist du dir sicher, dass du das schaffst?" fragte Balin und hielt sie fest.
Ilèyn sah den Zwerg entschlossen an.
"Fili ist dort oben." sagte sie "Ich muss es schaffen."
Damit riss sie sich los und begann, auf dem vereisten Fluss weiter zu rennen.

Ilèyn erreichte nach einigen Minuten die Brücke, welche über den Fluss führte. An dieser Stelle bog sie nun ab und begab sich zurück zum Flussufer, die steinige Böschung hinauf. Sie musste etwas klettern, wodurch sie wertvolle Zeit verlor. Der Gedanke, dass sie offenbar nicht verfolgt wurde, beruhigte sie immerhin ein kleines bisschen. Sie erreichte das obere Ende der Böschung und kletterte über den letzten Felsen, bevor sie einen Weg erreichte, welcher offenbar bis zur Bergspitze führte.
Ohne Zweifel waren Thorin, Dwalin, Fili und Kili ebenfalls hier vorbeigekommen, der Weg war gesäumt von Orkleichen, die sich den Vieren wahrscheinlich in den Weg gestellt hatten.
Gerade als Ilèyn sich aufmachte, um dem Weg zu folgen, erschallte Gekreische hinter ihr.
Die Schützin fuhr herum, den Bogen noch immer zur Hand. Sie zählte etwa zehn Orks, welche über die Brücke auf sie zukamen. Von weitem noch versenkte Ilèyn ihre Pfeile tief in den Körpern der Feinde, legte sich dann den Bogen wieder um und wollte weiterrennen.
Plötzlich stieß sie mit jemandem zusammen.
Mit einem kriegerischen Schrei hatte Ilèyn beide Dolche gezogen und kauerte am Boden, ihre Waffen an die Kehle desjenigen haltend, der gegen sie gerannt war.
"Bilbo?" stieß Ilèyn erschrocken hervor und senkte sofort ihre Dolche "Wie... warum..."
"Keine Zeit!" ächzte Bilbo komplett außer Atem und rappelte sich auf "Wir müssen sofort zum Rabenberg. Sofort!"
"Was ist passiert, wieso bist du hier?" fragte Ilèyn und rannte hinter ihm her.
"Ein zweites Heer kommt aus dem Norden, sie treffen jeden Moment ein!" rief Bilbo.
"Was?" kam der erschrockene Ausruf von Ilèyn.
Die beiden mobilisierten ihre letzten Kräfte und rannten so lange, bis der Weg sich in einen gewundenen Pfad verwandelte und steil bergauf führte.
"Bist du dir sicher?" schnaufte Ilèyn und holte zu Bilbo auf.
"So sicher wie noch nie!" antwortete Bilbo erschöpft "Wir müssen Thorin und die anderen warnen, sie müssen sofort weg da."

1931

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