Falling

183 11 4
                                    

PoV. Newt

Das Bett fühlte sich so groß an, wenn ich alleine darin lag. Ein Kopfkissen zu viel und die Decke wärmte nicht so gut wie wenn du da wärst. Der Whiskey schmeckte bitter. Ich betrachtete ihn in meiner Hand, wie das Getränk ruhig im Glas schwamm und ich bloß eine Handbewegung tun musste, um es sich bewegen zu lassen, wie ich es wollte. Ich könnte es wegstellen und alle unsere Probleme lösen. Ich könnte es aber auch an meinen Mund bewegen und mich betäuben. 
Der Whiskey schmeckte bitter.

Alles was ich zu dir gesagt hatte, es tat mir leid, doch dir das ins Gesicht zu sagen, würde ich mich wohl niemals trauen. Du hast es nicht verdient, all das zu hören. Du hast es nicht verdient, so behandelt zu werden. Ich spielte mit dem Gedanken, dich nicht zu verdienen, ebenso wie ich mit meinem Glas spielte. Ich kann nicht verdrängen, was passiert ist. Was wir hatten und was ich zerstört habe.

Sieh nur, was aus mir geworden ist. Kommst du dann vielleicht zurück? Eilst du mir zur Hilfe, um mich immer tiefer hinunter zu ziehen, in den Strudel deiner Liebe. Ich hasse es. Die Abhängigkeit. Von diesem blöden Glas, von den Geschmäckern beider Arten. Gelb und Hellrosa. Ich hasse es, was ich gesagt habe, was ich getan habe. Ich hasse es, dir nicht sagen zu können, wie leid es mir tut, weil ich zu stolz bin. Ich hasse es, in diesem Körper der Frustration zu stecken.

Ich sinke immer tiefer. Ich falle in ein Loch, hin und her gerissen zwischen meinem Verstand und meinen Gelüsten. Meiner Vernunft und meinem Stolz. Zwischen dir und ihm. 
Jetzt liege ich am Boden, zerstört und alleine, nur mit ihm, obwohl ich weiß, du solltest der sein, den ich mit meiner Hand halte, den ich mit den Lippen berühre und dessen Anwesenheit genieße. 
Ich weiß, du willst nichts mehr von mir wissen. Willst meine Stimme nicht hören und meinen Worten keine Aufmerksamkeit schenken. Ich weiß, du hast keine Lust mehr, dieses Spiel mit zu spielen und mich zu halten, mich zu beschützen. Ich weiß, ich bin niemand mehr, dem du ein Ohr schenkst. Doch ohne dich falle ich so, so tief in ein Loch ohne Boden, dem ich nicht entkommen mag.

Als du schriebst, du vermissest mich auch, ich sei dir nicht egal, wir hätten noch eine Chance, da hab ich dir geglaubt. Ich habe gehofft und gewartet und als es so weit war, du wieder gingst, nun, sieh mich an, hier bin ich. Versifft und Einsam in diesem viel zu großen Bett, umringt von Wörtern auf Papier, die du niemals zu sehen oder hören bekommen wirst. Am Ende sind sie doch nur zusammen gewürfelte Buchstaben, ohne Bedeutung, so lange ich sie nicht mit dir teile. Bedeutungslos, so lange ich sie nicht mit dir bekannt mache. 

Und weißt du, gestern war ich dort. Im Café an der Ecke. Wo wir uns kennenlernten, weißt du noch? Ich kam aus dem Laden und du liefst um die Ecke, direkt in mich hinein. Oh man, das war unser Hollywoodmoment im Leben. Doch gestern war der Kaffee kalt und die Kekse aus. Und wir werden wohl nie wieder von morgens bis abends dort sitzen, denn wir haben uns nichts mehr zu sagen, richtig? 

Ich falle und falle, habe den Halt voll und ganz verloren. Wo ist hinten, wo vorne, wo oben, wo unten? Mein Verstand hat verloren und ich setze das Glas an meine Lippen. Ich sinke ins Kissen und mache meine letzten Hoffnungen, dich wieder zu sehen zu Nichte. Ich weiß, du solltest der sein, den ich mit meiner Hand halte, den ich mit den Lippen berühre und dessen Anwesenheit ich genieße. 
Ich weiß, du willst nichts mehr von mir wissen. Du willst meine Stimme nicht hören und meinen Worten keine Aufmerksamkeit schenken. Ich weiß, ich bin niemand mehr, dem du ein Ohr schenkst. Doch ohne dich falle und falle und falle ich so, so tief. Und ich habe das Gefühl, dass du mich nie wieder brauchst, dass du niemals zurückkommst. 

Newtmas - OneshotsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora