One Night In The Pit

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PoV. Newt

Das seichte Licht der Öllampe leuchtete mir den Weg. Alles war still und friedlich auf der Lichtung, die Jungs schliefen, doch das Geschrei der Griewer, draußen im Labyrinth, jagte mir einen Schauer über den Nacken. 
Meine Haltung verspannte sich und ich ging schneller. Ich redete mir immer ein, es war besser geworden über die Zeit, aber nein, alleine draußen zu sein machte mir unglaubliche Angst. Also huschte ich so schnell und leise über die Lichtung, an den Ställen und dem Kartenhaus vorbei.
Meine Füße waren kalt und das leise Quietschen der Lampe machte mich nur noch nervöser als ich sowieso schon war. 

Ich wusste, ich sollte nicht hier draußen sein und wenn sie es bemerkten, selbst als momentaner Chef, es würde Konsequenzen haben, aber das war mir egal geworden. Was hatte ich denn zu verlieren? 

Der Anblick der kleinen Gefängnisse vor mir bestärkte diesen Gedanken. Ich lief auf sie zu und der Griff der Lampe machte laute Geräusche, als er hin und her wackelte. Das hölzerne Gitter wackelte, als jemand dagegen stieß. Finger schlossen sich um einen der Stöcke. Ein breites Lächeln schlich sich in mein Gesicht. "Tommy", flüsterte ich in die Dunkelheit.

Ich kam vor seinem kleinen Gefängnis zum Stehen und die Freude, ihn wieder zu sehen verflog ein Wenig. Erneuter Ärger wuchs in mir heran. "Hey", flüsterte Thomas sehnsüchtig von unten hinauf. Vermutlich hatte ich es noch nie so eilig gehabt, den Boden zu berühren. Ich fiel auf die Knie, stellte die Lampe in die Wiese und umfasste Tommys Gesicht mit meinen Händen. Vorsichtig streichelte ich seine Wangen. Sein Gesicht war ein Wenig dreckig und verschwitzt, doch so wie er mich anlächelte vergaß ich alles andere. Ich küsste ihn gierig und ein wenig verzweifelt und Tommy tat es mir ganz gleich. Ich glaube, so lange, hatten wir uns nie zuvor geküsst. Und als wir uns von einander lösten, hatte ich wieder Schmetterlinge im Bauch. 
Wir lehnten unsere Köpfe gegen einander und flüsterten zeitgleich: "Ich hab dich vermisst"

Ich kicherte, dann verschwand mein Lächeln. Meine Gedanken überrollten mich. Morgenfrüh, schon in wenigen Stunden, würde er wieder nach draußen rennen. Mich erneut verlassen und sich Stunden lang verausgaben. Er könnte mitten im Labyrinth kollabieren, dann würden ihn die Griewer finden und ich ihn nie wieder sehen. Er könnte stolpern, sich verletzten, dann würden ihn die Griewer finden und ich ihn nie wieder sehen. Er könnte sich verirren und dann würde ich ihn nie wieder sehen. Morgen um diese Uhrzeit könnte Tommy tot sein.

Mir war die Freude vergangen. Ein bitterer Geschmack machte sich in meinem Mund breit. Ich griff nach einem der Gitterstäbe und starrte in die Dunkelheit. Hunderte Szenarien schossen durch meinen Kopf, wie Thomas durch das Labyrinth hetzte, sich vor Griewern versteckte, um Ecken sprang, Haarscharf dem Tod entkam und weiter sein Leben riskierte. Und wäre der Teil mit dem Leben riskieren nicht, fände ich das ja ehrlich heiß, aber so, machte es mich fertig. Ich konnte nicht hier sitzen, warten und hoffen, dass es ihm gut ging, doch ihn nicht gehen zu lassen brach mir ebenfalls das Herz. Er wollte doch bloß helfen. Ich verdrehte dich Augen und Thomas erwischte mich.

Er ergriff meine Hand und löste sie von dem Holzgitter. Langsam verschränkte er unsere Finger miteinander und versetzte meinem Herzen damit einen elektrischen Schlag. Ein zaghaftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, meine Schultern wurden locker und meine Haut prickelte überall wo Thomas mich berührte. Meine Anspannung verflog ein Wenig. "Alles wird gut werden. Mir wird nichts passieren, Minho wird nichts passieren, dir und den anderen hier wird nichts passieren und ganz bald werden wir hier raus kommen. Ich versprech's", Tommy legte so viel Ehrlichkeit und Überzeugung in seine Worte, dass ich sie ihm nur glauben konnte. "Ich werde alles tun, um dich hier rauszubringen. Alles, verstehst du? Und bis dahin, bin ich hier für dich. Nichts wird mich daran hindern." Thomas küsste meine Finger, meine Hände und meine Handgelenke und ich schmolz dahin, in Unglauben, dass jemand so tolles, zu mir gehörte. 




Kurz und Knapp, eine Kleinigkeit am heutigen Tage *3 

Newtmas - OneshotsWhere stories live. Discover now