You Took Everything From Me

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PoV. Thomas

Mit Tränen überströmtem Gesicht rannte ich durch die Stadt. Alle Welt lebte in Chaos, doch mein Ziel war klar: das Wicked Hauptquartier. Wutentbrannt bahnte ich mir einen Weg durch die kriegerischen Straßen. Sollten sie mich ruhig sehen! Sollten sie wissen, dass ich kam. 

Einige Schrammen auf meinen Armen und Beinen schmerzten und verlangsamten mich ein Wenig, doch das ziehen an meinem Herzen war schlimmer, als alles was ich je zuvor verspürt hatte. Es zog mich zurück und nach vorne zu gleich, als wolle es mich in zwei Teile reißen. Meine Hände zitterten und ich versteckte sie in meinen Hosentaschen, wie als müsste ich das vor irgendwem verbergen. Die Sicht vor meinen Augen verschwamm immer mehr und ich blinzelte hunderte Male, um gegen sie anzukommen, vergeblich. 

Als ich wenig später vor Ava stand, zitterten meine Hände und die Pistole fiel beinahe aus meinem Griff. "Newt. Hätte ich ihn retten können?", fragte ich verzweifelt und meine Stimme brach. In ihrem Blick sah ich ehrliches Mittgefühl und es brach mich. Ich zweifelte alles an, wofür ich gelebt hatte. 
Waren sie wirklich die Bösen, oder waren wir das? Vielleicht hatten sie recht. Vielleicht hatten wir einen Krieg geführt und würden in den Geschichtsbüchern, als die verlierenden Antihelden beschrieben werden. Vielleicht waren wir zu egoistisch gewesen, zu finden, unsere Leben stünden über denen, aller anderen. Vielleicht hätte ich Newt retten können. "Du kannst uns alle retten, Thomas."

Die Waffe fiel. Ich gab auf. 

Sollten sie tun, was sie wollten, was hatte ich denn jetzt noch, für das sich weglaufen lohnte? Ich hatte es satt stur zu sein, sie würden ja doch nicht nachgeben. Und ich hatte nicht mehr die Kraft zu kämpfen. Wenn sie mich töteten, na, umso besser. Vielleicht sähe ich Newt ja dann wieder. 
Sie alle zu retten, war nicht mein Ziel, doch etwas sagte mir, ich war es der Welt schuldig. Und Newt. Er hätte gewollt, dass ich Menschen helfe. Wenn ich dafür nun mein Leben gab, dann war es eben so. Es war mir egal.

Ava Paige kam auf mich zu, weiterhin mit diesem Glitzern in den Augen, dass mir sagt: ich bin auf deiner Seite. Ich glaubte dem nicht, doch ich wollte so gerne. Ich wollte ihr vertrauen und tun was sie sagte, so lange es bedeutete, ich müsste diese Qualen nicht mehr leiden. 

Newts durchgeknallte Augen blitzten vor mir auf und ich zuckte. Ein Schauer lief über meine Schultern. Die Ärztin legte mir ihre Hand auf den Arm und ich wich zurück. Sie suchte meinen Blick und versuchte es erneut. Ich ließ es zu. "Du kannst es wieder gut machen."
Und das wollte ich. Ich wollte wettmachen, was ich vermasselt hatte und Newt zeigen, falls er mich sehen konnte, dass er nicht um sonst gestorben war. Das wollte ich mir auch selbst beweisen. 
Sein Tod durfte nicht unbezahlt bleiben, was auch immer das für mich bedeuten mochte. 

Wir gingen in einen Raum, der aufgebaut war, wie ein Büro. Ein Schreibtisch und drei Stühle standen im Raum. Auf dem Schreibtisch lagen Mappen und Zettel durcheinander, als hätte jemand nach etwas gesucht. Janson war in diesem Raum. Er blickte aus dem Fenster, auf die Straße hinunter und schien nervös. Immer wieder rieb er sich den Nacken. Dr. Paige räusperte sich. "Es war eine weise Entscheidung zurückzukehren. Du tust damit vielen Menschen einen riesigen Gefallen, Thomas. Du kannst Leben retten."

Ich wollte das alles nicht hören. Lügen, immer mehr Lügen. Wer war denn noch da, dem ich einen Gefallen tun könnte? Die Menschheit neigte sich ihrem Existenzminimum zu. Doch zum ersten Mal seit langem hörte ich weiter zu, was sie zu sagen hatte.
"Was muss ich tun?", sagte ich und blinzelte mir die Tränen aus den Augen.

Auf Dr. Paiges' Gesicht breitete sich ein selbstzufriedenes Lächeln aus. Sie verschränkte die Finger in einander und lehnte sich nach vorne. Rattenmann drückte die Lippen auf einander und vielleicht sollte es ebenfalls ein Lächeln sein, doch seine Augen funkelten boshaft und sein Kiefer sah angespannt aus. "Wir würden gerne einige Tests mit deinem Blut machen, Thomas. In dir befindet sich alles, was wir brauchen um das Virus zu stoppen und all das zu beenden. Wenn du zustimmst und uns dein Blut anvertraust, können wir die Menschheit vielleicht retten."

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⏰ Last updated: Aug 26, 2021 ⏰

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Newtmas - OneshotsWhere stories live. Discover now