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「 Kapitel 25 」

"Kili!" Bei diesem Ausruf brach Angst durch die neu entflammte Stärke von Ilèyns Körper. Das war Filis Stimme. Schnell wie ein Blitz suchten sich Ilèyns Blicke ihren Weg durch das unübersichtliche Gewusel zwischen Zwergen und Orks.
Sie erspähte Fili, unverletzt, der noch immer in einem Fass im Fluss festsaß. Sie fasste neue Energie, sie musste ihn sofort erreichen. Ihre Augen wanderten die Brücke hinauf und ein weiterer Schock ereilte sie.
Kili lag, mit einem Pfeil im Oberschenkel, auf dem Rücken mitten auf der Grenzbrücke. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich sein rechtes Bein.
Es war unübersehbar, woher der Pfeil kam.
Ein großer Ork, der offensichtliche Anführer der Schar, hielt seinen Bogen in die Höhe. Mit einem dreckigen Lächeln war er bereits drauf und dran einen weiteren Pfeil auf den Braunhaarigen zu schießen.
Die Äste der Bäume endeten, Ilèyn setzte zu einem großen Sprung an, den Bogen in ihrer Hand. In der Luft schoss sie einen Pfeil, dieser zischte durch die Luft, direkt auf den großen Ork zu. Der Pfeil, den er auf die Sehne seines Bogens gelegt hatte wurde von Ilèyns Pfeil getroffen und von der Waffe gestoßen. Erschrocken und verwirrt ließ der Ork los, die gespannte Sehne gab nach und schlug gegen seine Hand. Er ließ den Bogen fallen.
In einem Bruchteil einer Sekunde hatte Ilèyn den Schauplatz des Kampfes erreicht, Legolas und Tauriel hatten noch nicht zu ihr aufgeholt.
"Tötet sie!" vernahm sie den wütenden Befehl des Orkanführers "Tötet das Elbenweib!"
Die ganze Orkschar stürmte auf sie zu, mehrere von ihnen schoss sie aus sicherer Entfernung nieder, als ihr die Kreaturen zu nahe kamen, massakrierte sie einen nach dem anderen mit ihren Dolchen.
Legolas, Tauriel und die Palastwache erreichten nun ebenfalls die Grenzbrücke und begannen sich durch die Orks zu metzeln.
Legolas wollte sich zu seiner Cousine durchkämpfen, doch Ilèyn wurde weiter von ihm weggetrieben. Tauriel hatte Mühe, sich der Brücke zu nähern, immer wieder sprangen Orks zwischen sie und ihr Ziel.
Eine der Kreaturen stürzte sich von der Brücke auf Ilèyn, das krumme Schwert erhoben. Ilèyn duckte sich unter dem Ork weg, ließ ihren Bogen hervorschnellen und verpasste ihm einen glatten Kopfdurchschuss.
Sie stand mit dem Rücken gegen die Steinmauer gepresst und ihre Augen wanderten kurz nach unten zum Fluss.
Sofort traf sie Filis Blick. Wut und Angst schossen ihr entgegen.
In diesem Moment rannte ein Ork auf die Zwerge zu, bereit sich in den Fluss zu werfen. Er sprang ab und in dem Moment, indem er mit dem Messer in seiner Hand nach Fili schlagen konnte, versenkte Ilèyn einen weiteren ihrer Pfeile tief in der Brust der Kreatur.
Das hatte sie ablenken lassen, denn von der Brücke kamen bereits wieder Orks auf sie zu, einer von ihnen rammte Ilèyn seinen Ellenbogen ins Gesicht, was sie taumeln ließ, jedoch nicht zu Fall brachte. Ihr Bogen wurde ihr aus den Händen gestoßen. Sie zog das Messer an ihrem Gürtel und trieb es dem Ork tief in den Hals. Als ein weiterer Ork auf sie einschlagen wollte, drehte sie sich und zog den Ork, welchem sie immer noch das Messer in den Hals drückte vor sich. Ein angestrengter Ausruf befreite sich aus ihren Lungen. Die Kreatur, die nach ihr ausgeholt hatte, schlug nun mit aller Wucht dem eigenen Soldaten das scharfe Eisen in den Brustkorb.
Ilèyn ließ von dem Ork ab, hatte das Messer zurück an ihren Gürtel gesteckt und hechtete nun nach ihrem Bogen, welcher etwas hinter ihr auf dem Boden lag. Während sie fiel, zog sie einen Pfeil, sie bekam ihren Bogen zu fassen, drehte sich flink auf den Rücken, um dem Schwert des Orks, der ein weiteres Mal nach ihr schlug auszuweichen, legte den Pfeil auf und schoss ihren Gegner ab. Der Ork kippte zu ihr nach unten, sie verpasste ihm einen Tritt und beförderte ihn in den Fluss, direkt neben ihr.
Auf dem harten Stein liegend, sah Ilèyn nur, wie Kili es geschafft hatte, den Hebel für das Eisengatter umzulegen. Die Fässer mit den Zwergen darin nahmen nun wieder Tempo auf und begannen, die Stromschnellen des Flusses hinunterzurasen.
"Hinterher!" brüllte der riesige Ork und machte sich sofort daran, die Zwerge zu verfolgen.
Schwer atmend kam Ilèyn auf die Füße und sah den Fässern hinterher. Sie fasste sich an ihre rechte obere Wange, die Stelle an der sie von dem Ork getroffen wurde, direkt unter dem Auge. Die Haut war aufgerissen und eine kleinere längliche Platzwunde war entstanden. Sie blutete nur ein wenig, weswegen die Zwergin der Verletzung keine weitere Beachtung schenkte.

"Ilèyn!" rief Legolas gehetzt.
Sofort sah sich die Blonde nach ihm um.
Tauriel und er hatten die Brücke erreicht und kämpften sich auf ihr nach oben. Noch immer kamen Orks aus dem Wald und griffen die Elben an. Nun hörte auch Ilèyn wieder ein verdächtiges Grunzen hinter ihrem Rücken. Sofort wirbelte sie herum, der Ork der auf sie zu kam, brüllte sie an. Ilèyn parierte seinen Schwertschlag mit beiden Dolchen, trat nach seinen Beinen und brachte ihn zu Fall. Sie schlitzte ihm die Kehle auf und enthauptete die zwei Kreaturen, welche ihm gefolgt waren.
Aus dem Wald kamen keine Orks mehr und die Situation an der Brücke hatte sich urplötzlich beruhigt. Die ganze Schar war nun weiter auf der Jagd nach den Zwergen.
Legolas sprang die Brücke hinunter, Tauriel wandte sich um. Sie und Ilèyn wechselten einen kurzen, vielsagenden Blick, dann folgte die Rothaarige dem Elbenprinz.
Ilèyn sprintete zur Brücke und sprang auf der anderen Mauerseite hinunter, sie befand sich nun auf der gegenüberliegenden Flussuferseite, wie Tauriel und Legolas. Sie sah über den Fluss und konnte die beiden erkennen, wie sie den Flusslauf nach unten rannten.
Auf Ilèyns Seite erhoben sich vor ihr erneut die großen Düsterwaldbäume. Die Zwergin erklomm die Äste und hielt mühelos mit Legolas und Tauriel auf der anderen Uferseite mit, die bereits wieder die ersten Orks, die ihnen entgegenkamen bekämpften.
Ilèyn lief die gigantischen Äste entlang, sie reichten weit über den Fluss hinaus. Die Zwergin konzentrierte sich darauf, die Gemeinschaft in den Fässern einzuholen, was gar nicht so leicht war, da das Wasser die Fässer in einer unglaublichen Geschwindigkeit in das Tal hineintrug.
Die ersten Orks erschienen nun auch auf ihrer Uferseite und Ilèyn schoss sie von den Bäumen aus nieder, bevor die Kreaturen sich auf die in den Fässern befindlichen Zwerge stürzen konnten.
Der Wald wurde lichter, je weiter sie in das Tal hinabliefen. Mittlerweile musste Ilèyn die Bäume verlassen und auf den Felsen weiterrennen. Die Orks, welche ihr entgegenkamen, stieß sie in den Fluss oder trieb ihnen ihre Dolche in die Körper. Sie blieb nicht stehen und rannte immer weiter.
Vor ihren Augen machte Legolas gerade einen Satz nach unten. Als Ilèyn den Vorsprung erreichte, hinter dem er gerade verschwunden war, sah sie, wie er, auf den Köpfen von zwei Zwergen balancierend, einen Pfeil nach dem anderen in den Orks am Flussufer versenkte. Damit verschaffte er Ilèyn auf ihrer Uferseite einen Vorteil, da sie die Kreaturen nun nicht mehr bekämpfen musste.
Sie sprang über die Felsen, beschoss Orks, die neben ihr aus den Büschen brachen und kam den Fässern allmählich immer näher.
Legolas setzte nun zu großen Sprüngen an, mit denen er von den Köpfen der Zwerge zurück zum Ufer kam.
Nun hatte Ilèyn wieder die Orks auf ihrer Seite vor sich. Mit gewagten Sprüngen köpfte sie den einen, erschoss den anderen und einen weiteren schmetterte sie mit einem starken Tritt gegen die Felsen, die aus dem Fluss ragten.
Einer der Orks vor ihr stürzte sich auf Thorin. Er erreichte den Zwergenanführer und hielt sich an dessen Fass fest. Ilèyn sprintete nach vorn, bis sie auf einem Felsen stehen blieb, von welchem sie den Ork fixieren konnte. Sofort schoss sie einen Pfeil auf ihn. Der Ork kippte von Thorins Schultern, dieser sah zu Ilèyn auf, bevor er wieder in eine Stromschnelle geriet.
Auf Legolas' und Tauriels Uferseite endete der Weg Richtung Tal. Legolas verschoss die letzten Pfeile auf die Orks, welche sich in seiner Reichweite befanden.
Ilèyn stoppte kurz auf ihrer Seite und sah zu ihm hinüber. Er blickte sie ernst und entschlossen an. Er hatte die Zwerge geschützt und ihr den Weg bereitet. Keine Orks waren mehr vor ihr. Nur noch hinter ihr und den Zwergen.
Ilèyn nickte kurz und legte ihre rechte Hand auf Höhe ihres Herzens. Legolas erwiderte die Geste.
Die Zwergin sprang einen großen Vorsprung hinunter und flitzte das Ufer entlang, den Fässern hinterher.

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