Kapitel 47

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In Aleks' erster Nacht in seinem neuen Zuhause machte er kein Auge zu. Er war nervös und drehte sich von links nach rechts und wieder zurück. Tausend Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, die ihn wachhielten. Wie wird die Überprüfung seiner Fähigkeiten morgen aussehen? Wird es ein Kampf? Gegen wen tritt er an? Soll er mit all seiner Kraft angreifen? Irgendwann musste er eingeschlafen sein.

Als Belial erwachte, schaute er besorgt seinen noch schlafenden Gefährten an. Dieser musste eine schlimme Nacht hinter sich haben. Er selbst war ein paar Mal aufgewacht und hatte mitbekommen, wie sich Aleks gedreht hatte. Er würde ihn noch weiterschlafen lassen, denn es brachte nichts, wenn er sich übermüdet dem Test seiner Krieger unterziehen musste. Also zog er sich an und machte sich auf den Weg in sein Arbeitszimmer. Er musste sich bezüglich der Geschehnisse auf den neusten Stand bringen.

Als er die Tür öffnete, wartete Nero bereits an seinem Tisch. Er hatte alle nötigen Dokumente ausgebreitet. „Lass uns loslegen", sagte er zu seinem Freund und dieser nickte. Dann brachte er ihn auf den neuesten Stand.

„Es hat sich also an dem Machtgefüge nicht viel verändert?"

Nero nickte und sagte: „In den letzten Monaten hat es jedoch vermehrt Angriffe auf höherrangige Dämonen gegeben. Du scheinst also keine Ausnahme zu sein. Irgendjemand plant einen Angriff und sammelt Macht, doch niemand weiß wer. Es gibt wirklich keinerlei Hinweise."

„Also haben wir nichts?"

Nero schüttelte den Kopf. Der Einzige, der mehr hätte wissen können, war Rukia, doch dieser war nicht mehr da.

Belial machte einen ernsten Gesichtsausdruck. „Unwissenheit ist tödlich in unserem Beruf. Wenn ich nicht weiß, wer der Feind ist, kann ich Aleks nicht beschützen." Er hatte kein gutes Gefühl, irgendetwas braute sich zusammen. Nicht nur das, er wusste, dass er Aleks nicht lange geheim halten konnte. Er musste so schnell und so viel wie möglich über seine Welt lernen. Es ging nicht anders.

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Das Knurren seines Magens weckte Aleks aus seinem Schlaf. Wann war er eingeschlafen? Er schaute aus dem Fenster, es war helllichter Tag. Hat der Tag hier auch 24 h? Das musste er Belial später fragen. Zeit, etwas zu Essen.

Er zog sich an und machte sich auf den Weg in die Küche, wenn er wüsste, wo diese war. Er fragte sich durch und erreichte nach ein paar Umwegen die Küche. Er betrat den Raum und stellte fest, dass diese leer war. Gut, selbst ist der Mann. Ehrlich gesagt war es ihm lieber, dann konnte er sich in Ruhe etwas zu essen machen. Nun stellte sich nur eine Frage. Wo war der Kühlschrank? Es gab zahlreiche Schränke und Tische, sowie Geschirr, nur hatten diese nichts mit der Einrichtung einer „Menschen-Küche" gemein. Die Einrichtung war aus Holz oder Stein. Nur selten war Metall zu sehen. Plastik gab es gar nicht - eine menschliche Erfindung?

Er ging zu einem Schrank und zog an dessen Griff, doch dieser schien sich zunächst nicht öffnen zu wollen. Nach dem er etwas stärker zog, öffnete er sich und eine kalte Brise wehte ihm entgegen. Wer sagt's denn, ein (dämonischer?) Kühlschrank. Zunächst konnte er die Ursache für die Kühlung nicht entdecken, bis er kleine Steine an den Rändern sah, die die Kälte abzugeben schienen. Wahnsinn. Funktioniert hier alles mit Magie? Was die Menschen mit Elektrizität betrieben, betrieben die Dämonen mit Magie und magischen Steinen. Fortschrittlich und veraltet zugleich, nein, einfach anders. Hier in der Hölle schien Magie Teil allen Lebens zu sein und die Dämonen konnte diese nutzen. Menschen waren einfach nicht in der Lage dazu, also mussten sie sich anders behelfen.

Neugierig durchforstete er die Schränke und entdeckte immer wieder neue Dinge. Er machte sich belegte Brote mit - er war sich nicht ganz sicher dabei - Gemüse. Herzhaft biss er hinein und stöhnte. Lecker.

Belial - eine schicksalhafte Nacht (BAND 1) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt