Kapitel 25

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Leise öffnete Belial die Tür zum Gästeraum, um Aleks, der sich bereits schlafen gelegt hatte, nicht zu wecken. Er zögerte, überlegte, ob er nicht doch in einem anderen Zimmer schlafen sollte. Doch er konnte sich nicht dazu bringen, seinen Gefährten zu verlassen.

„Verzeih mir Tsuka, dass ich so egoistisch und schwach bin. Doch ich kann mich nicht länger von dir fernhalten", flüsterte er.

„Leg' dich einfach hin und schlaf", erhielt er überaschenderweise als Antwort.

Er ging zur linken Seite des Bettes und entledigte sich seiner Kleidung bis auf die Unterwäsche. Dann legte er sich zu seinem Gefährten ins Bett, blieb jedoch am Rand, um ihm den Raum zu geben, um den er gebeten hatte. Er wollte seine Hand nach ihm ausstrecken und ihn berühren, ihn spüren, doch er behielt sie bei sich. Es schmerzte ihn, sein Herz so verletzt zu haben. Mit dem Gefühl von Reue schlief er dann ein.

Am nächsten Morgen wurde er von einer Strähne blondem Haar geweckt, das ihn in der Nase kitzelte. Der Geruch von Rosen und Regen bei Sonnenaufgang hüllte ihn ein und der warme gleichmäßige Atem seines Gefährten streifte über seine Brust. Während er geschlafen hatte, musste Aleks zu ihm gewandert sein und ihn zu seinem Kissen auserkoren haben. Die Wärme, die von seinem Körper ausging, beruhigte ihn. Liebevoll strich er über Aleks' Wange, um ihn zu wecken.

„Behalt deine Finger bei dir Dämon", kam als Antwort, während sich Aleks weiter an seine Brust kuschelte. „Bilde dir nichts darauf ein. Mir war einfach kalt und du bist nunmal eine lebende Heizung."

Belial musste über den schnippischen Ton seines Gefährten lächeln. So ein Sturkopf.

„Hast du gut geschlafen?", fragte er seinen Gefährten.

„Ging so."

Er wollte noch eine Ewigkeit hier liegen, aber er musste mit Aleks das weitere Vorgehen besprechen. „Tsuka, wir müssen reden."

„Ich will das Siegel nicht brechen. Aber ich will auch wissen, was ich bin oder wo ich herkomme. Vielleicht finde ich damit sogar meine Eltern." Er richtete sich auf und schaute Belial mit ernstem Gesicht an. „Wie kann man dieses Siegel lockern?"

Offensichtlich hatten Belials Sinne ihm gestern Abend doch keinen Streich gespielt. Aleks hatte sein Gespräch mit Lyric mitangehört.

„Ich kenne eine Dämonin, die auf Siegel spezialisiert ist. Sie lebt in San Francisco. Wenn sie nicht auf eine ihrer Entdeckungsreisen ist, müsste sie daheim sein."

Aleks nickte zustimmend und antwortete: „Gut, dann lass uns gehen."

Er machte Anstalten aufzustehen, was sein Dämon jedoch zu verhindern wusste. Er zog Aleks erneut an seine Brust. „Tsuka. Ich werde alles für dich tun. Aber ich muss wissen, ob zwischen uns alles in Ordnung ist."

Aleks kaute auf seiner Lippe. Wenn er ehrlich zu sich war, war er seit dem Absatz über ihre Begegnung nicht mehr sauer auf Belial. Er hatte es ihm bestimmt aus gutem Grund verschwiegen, nicht um ihn zu verletzen. „Bel. Ich vergebe dir, aber ich hasse Geheimnisse. Ich will nicht, dass etwas zwischen uns steht."

Die Anspannung in Belials Körper fiel schlagartig ab. Erleichtert atmete er aus. „Ich verspreche es Tsuka. Mein Herz." Dann küsste er Aleks liebevoll.

„Gut, machen wir uns auf den Weg."

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Sie verabschiedeten sich von Lyric, der Belial zum Abschied einen Zettel in die Hand drückte. „Die Rechnung", sagte er kurz angebunden. „Lies sie aber besser, wenn ihr bei Ariana ankommt. Sonst bekommst du vielleicht einen Herzinfarkt."

Belial - eine schicksalhafte Nacht (BAND 1) ✅Where stories live. Discover now