Kapitel 26

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Bevor die beiden nach San Francisco aufbrachen, fuhren sie kurz zu Aleks' Wohnung und packten das Notwendigste für ihre Reise ein. Aleks' Handy und seine Kopfhörer durften natürlich nicht fehlen. Sechs Stunden im Auto ohne Musik? Ohne mich.

Belial war kurz ohne ihn weggefahren, während Aleks' ihnen ein Lunchpaket zubereitete. Anschließend ließ er alle Rollläden herunter und drehte das Wasser ab, nachdem er die Toilette benutzt hatte. Man wusste ja nicht, wie lange sie weg sein würden, da wollte er auf Nummer sicher gehen.

Er schrieb Rika und Zack, dass er für unbestimmte Zeit wegfahren würde - für den Fall, dass sie seine verlassene Wohnung besuchten und sich Sorgen machten. Außerdem wusste er nicht, ob er dort, wo sie hingingen, Empfang hatte. Er wollte ihnen einfach unnötige Sorgen ersparen.

Rika antwortete mit einem Bild von ihr am Strand und einem Cocktail. Zack schrieb nichts, wahrscheinlich hatte er die Nachricht noch nicht gelesen.

Das Klicken der Tür kündigte Belials Rückkehr an. Er hatte eine lange schwarze Tasche in der Hand, die er neben sich stellte. „Wie sieht es aus? Bereit?"

Aleks nickte und nahm seinen Rucksack und die Tasche mit Getränken und dem Essen. „Von mir aus kann's losgehen." Sein Blick blieb fragend an der schwarzen Tasche hängen.

„Das ist Notfallgepäck. Ich zeige es dir, wenn wir angekommen sind."

Beide verließen das Apartment und Aleks blieb am Eingang stehen. Er hielt eine Sekunde inne und schaute nochmals in seine Wohnung, denn er hatte das Gefühl, dass sie so schnell nicht zurückkommen würden. Zur Sicherheit hatte er je ein Photo von sich und seinen Freunden, sowie den Nonnen eingepackt. Mit einem Seufzer schloss er die Tür ab und folgte Belial zum Auto.

Sechs Stunden und 392 Meilen später kamen die Hügel von San Francisco langsam in Sichtweite. Aleks war während der Fahrt mit seinen Kopfhörern eingeschlafen. Zu Beginn hatte er diese aufgesetzt und sich gegen die Fensterscheibe gelehnt. Ohne es zu wissen, hatte er leise zu seiner Musik mitgesungen, was Belial mehr als süß empfand. Er hatte eine angenehme Stimme. Nun vermisste er die leisen Töne seines Gefährten, wollte ihn aber auch deswegen nicht wecken.

Als sie schließlich den Stadtrand von San Francisco erreichten, weckte er Aleks. Dieser schaute ihn mit verschlafenen Augen und etwas verwuschelten Haaren an. „Sind wir schon da?", fragte er und gähnte herzhaft.

„Ja, Tsuka, es dauert nicht mehr lange."

„Wo genau wohnt diese Ariana eigentlich?"

„Es ist schon ein Weilchen her, dass ich bei ihr war, aber ich glaube sie lebt am Rand in einem Park, in der Candlestick Point State Recreation Area."

Aleks war zuvor ein paar Mal in San Francisco gewesen und soweit er wusste, war dies ein öffentlicher Park. „Wie kann sie in einem öffentlichen Park wohnen, ohne dass es auffällt?", fragte er seinen Gefährten verwirrt.

„Ariana könnte auch mitten auf dem Times Square in New York eine Villa bauen und dort wohnen, ohne dass es jemand merken würde, immerhin ist sie eine der mächtigsten Dämoninnen, die Siegelmagie anwenden. Menschen können ihr Grundstück und Haus weder sehen noch sich diesem nähern", erklärte Belial.

Aleks war beeindruckt. „Aber wenn sie so mächtig ist, warum lebt sie dann auf der Erde?"

„Macht ist immer mit Verantwortung verbunden. Sie hatte keine Lust mehr irgendwelche Aufgaben für höherrangige Dämonen zu erledigen. Sie wollte einfach reisen und nach Schätzen suchen. Das schienen die Oberen jedoch für eine Verschwendung ihres Talents zu halten. Also hat sie ihre Sachen gepackt und ist in die Menschenwelt gezogen, wo sie nicht mehr deren Launen ausgesetzt war."

Belial - eine schicksalhafte Nacht (BAND 1) ✅Where stories live. Discover now