Die Angestellten, die Aleks begrüßt hatten, gingen dann wieder ihrer Arbeit nach. Zum Schluss blieben nur noch die Krieger. Fünf gut ausgebildete Söldner konnte Belial zu seiner Truppe zählen. Viele legten Wert auf Quantität, um Macht zu demonstrieren – er hatte sich jedoch dagegen entschieden. Er hatte die sechs besten Krieger persönlich ausgewählt. Einer war noch nicht da – Cone fehlte. Lao, Juri, Samuel, Alas und Nero standen im Kreis.

Lao die Dunkle war eine Kage-Dämonin. Ihr Körper konnte mit jedem Schatten verschmelzen, konnte in der Dunkelheit verschwinden. Die perfekte Spionin und Assassine. Sie war nur 1,60 m groß und hatte dunkle Haut, die mit Stammesmalen übersät war. Ihre Haare und Augen waren beide rabenschwarz.

Juri der Eisprinz war dagegen ein Paradiesvogel. Er war ein Sylph, der eine sehr enge Verbindung zum Element Wasser hatte. Er hatte hellblaue kinnlange Haare, graue Augen und blasse Haut. Er gab sich kühl und berechnend, weshalb er auch der Eisprinz genannt wurde. Er hatte noch nie gelächelt, hieß es.

Samuel war ein gefallener Engel, der schon seit hunderten Jahren in der Hölle lebte. Er wusste nicht, was seinen Fall verursacht hatte, . Er hatte aschblondes kurzes Haar mit roten Strähnchen und hellbraune Augen. Seine Statur ähnelte Belials Statur.

Alas der Schweigsame war ein Mar-Dämon oder auch Alptraum-Dämon. Er hatte bronzene Haut und eine Glatze. Die Hälfte seines Körpers war mit einem großen Tattoo überzogen.

Zuletzt Nero der Kolibri, seine rechte Hand. Er war ein Pazuzu-Dämon. Ihn in der Luft mit einem Pfeil zu treffen, war so gut wie unmöglich.

Insgesamt bestand seine Einheit aus fünf Männern und einer Frau, wenn er sich selbst nicht dazuzählte. Elite-Krieger, die besten der besten.

„Ich danke euch dafür, dass ihr meinen Gefährten bis jetzt treu unterstützt habt", begrüßte sie der Gefährte und streckte ihnen die Hände zum Kriegergruß hin. Dabei umfassten sie jeweils die Unterarme des anderen.

Sie schienen überrascht von der Geste, doch die Botschaft war klar. Dieser junge Mann war keine Dekoration, die Seite seines Gefährten schmückte. Aus Respekt nahmen sie den Gruß an, doch er würde sich ihnen noch beweisen müssen.

Juri durchbrach die Stille. „Bist du ein Krieger?", fragte er.

„Ich werde das sein, was Belial braucht", antwortete Aleks und überraschte sie. Er meinte es ernst. „Ich habe viel zu lernen und bitte euch darum, meine Lehrer zu sein. Ich weiß, dass ich eine Schwachstelle, ein Hindernis bin. Das möchte ich ändern." Die Ehrlichkeit beeindruckte die Krieger.

„Tsuka, was redest du da?"

„Bel, es gibt keinen Grund, das zu beschönigen. Es macht Sinn, von Anfang an die Sache realistisch zu sehen. Wenn dich jemand verletzten möchte, wird er durch mich ein leichtes Spiel haben", antwortete Aleks mit fester Stimme.

„Dein Wille ist der erste Schritt", sagte Lao. Der Kriegerin war eine aufrichtige und ehrliche Einstellung am wichtigsten von allen.

„Ich bin einverstanden", sagte Alas, der die anderen überraschte. Er war kein Mann der vielen Worte.

Aleks nickte dankbar. „Ich werde mein Bestes geben."

Nero unterbrach sie: „Ich denke, dass wir erst morgen deine Fähigkeiten einer Prüfung unterziehen sollten. Heute solltest du dich noch ausruhen, es war ein anstrengender Tag." Nero war schon immer ein Diplomat.

Aleks nickte und verließ dann die Runde, um auf ihr Zimmer zu gehen.

Mit ernster Miene drehte sich Belial zu seinen Kriegern zu. „Es wird Zeit für ein Gespräch."

Die anderen nickten, dann machten sie sich auf den Weg zum Besprechungsraum.

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„Du wirst also gejagt?", fragte Juri mit besorgtem Unterton, aber regungsloser Miene.

Belials Gesicht hatte einen dunklen Ausdruck angenommen. „Ein höherrangiger Dämon hat Söldner auf mich angesetzt, um meine Seele zu ernten. Doch ich weiß nicht wer. Er hat sogar Rukia den Feuerteufel angeheuert. Wir haben dreimal gekämpft, zweimal davon wurde Aleks stark verletzt." Ist gestorben. Das würde er unter den Tisch fallen lassen. Auch Rukias himmlische Hinrichtung verschwieg er zunächst.

„Hast du Hinweise, um welchen Dämon es sich handeln könnte?"

„Er muss einen starken Einfluss haben, da Rukia die Befehlsgewalt über Schattentierchen und Anzu-Dämonen hatte. Zudem hatte er ein seltenes Artefakt, mit dem er die Schranken der Menschenwelt umgehen konnte", antwortete er auf die Frage seines Kameraden. Dies stimmte die anderen nachdenklich.

„Ich werde mich etwas umhören und meine Quellen befragen", sagte Lao.

Belial nickte.

„Wie stark ist dein Gefährte? Zu welcher Rasse gehört er? Diese Ausstrahlung, die er besitzt, ist einzigartig. Auch kann ich ihn im ersten Moment nicht zuordnen", sagte Nero.

„Er ist zur Hälfte Mensch", antwortete Belial, fuhr jedoch nicht fort.

„Was ist mit der anderen Hälfte, Kuro?"

Belial schwieg.

„Ich bin ein Engel", durchbrach eine Stimme die Stille.

Alle Krieger drehten sich überrascht um und starrten Aleks an, der in der Tür stand.

„Es bringt nichts, ihnen diese wichtige Information zu verschweigen, Bel."

Die anderen schwiegen.

„Ich wollte nicht lauschen, ich habe dich gesucht und Cecil meinte, ich solle einfach reingehen", sagte er mit erhobenen Händen.

„Engel?", fragte Juri.

Er glaubt mir nicht.

„Nicht erschrecken, ich bin noch nicht sehr geübt darin", antwortete Aleks und wackelte mit den Schultern. Dann zog er ruckartig die Schultern nach hinten. Blitzartig schossen seine weißen Schwingen aus dem Rücken. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel mit den Armen rudernd nach hinten um.

Fassungslos starrten die Krieger den am Boden liegenden Engel an.

„Ich fass es nicht. Ist die Hölle zugefroren?", durchbrach Lao die Stille.

Lachend erwiderte Aleks: „Noch nicht, zumindest ist es hier nicht kalt."

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Das nenne ich mal eine Einführung, so etwas habt ihr wohl nicht erwartet oder? Wie fandet ihr sie?

Was haltet ihr von Belials Kriegern und ihrer Reaktion auf Aleks und seine wahre Natur?

Wie stellt ihr euch Cone vor, den noch fehlenden Krieger?

Eure Mausegöttin

Belial - eine schicksalhafte Nacht (BAND 1) ✅Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora