17. Kapitel

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Hält man ein Sandkorn in den Nachthimmel, verbirgt es damit circa 10

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Hält man ein Sandkorn in den Nachthimmel, verbirgt es damit circa 10.000 Galaxien vor dem menschlichen Auge.

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 Noah und ich hatten uns geküsst, einfach so. Noch immer spürte ich seinen Mund auf meinem, seine Zunge, wie sie die Reaktionen meines Körpers dominierte, noch immer fühlte ich den Rausch, in dem ich mich befand. Ihn zu küssen war wie zu fallen und gleichzeitig von einer weichen Wolke aufgefangen zu werden. Es war wie Zuhause ankommen und zugleich in die weite Welt reisen, um ein Abenteuer zu erleben.

Ihn zu küssen war wie eine Droge, von der ich sofort abhängig wurde. Ich hatte Mal gelesen, dass man von Heroin verdammt schnell abhängig werden konnte, ein paar Male reichten schon aus und man konnte sich nicht mehr aus den Fängen der süchtig machenden Droge befreien.

Noah war mein Heroin.

Himmel, der Kuss lag knapp vierundzwanzig Stunden her und ich konnte an nichts anderes denken, als wie es wohl wäre, wenn unsere Lippen erneut miteinander kollidieren würden, wenn sie aufeinandertrafen – so voller Verlangen und Hingabe, dass es mich schier schwindelig machte.

Dabei war es nicht einmal das erste Mal, dass wir uns küssten. Wir hatten miteinander geschlafen, einander geküsst, aber wenn wir das taten, wenn wir beide in einem nicht mehr nüchternen Zustand waren, wenn ich sagen konnte, dass es dem Alkohol zuschulden gekommen wäre. Natürlich war es eine Lüge.

Betrunkene Taten waren nichts als nüchterne Hoffnungen, sie waren das, was wir insgeheim wollen, uns aber nicht getraut hatten, auch zu tun, weil unser zurechnungsfähiger Verstand uns daran hinderte.

In vino Veritas, würde Avery mir jetzt in aller Wahrscheinlichkeit predigen, zu Gray sehen, wenn er hier wäre und uns allen aufzeigen, wie schön es doch war, die eine Person gefunden zu haben.

Gemeinsam mit Olivia, Avery und Melody schlenderte ich durch die Straßen Bakewells. Überall tummelten sich schon Essstände, an denen allerlei weihnachtliche Köstlichkeiten angepriesen werden. Gebrannte Mandeln, Lebkuchen oder Schmalzgebäck. Die Sonne ging am Horizont unter, tauchte die Straßen in ein bronzefarbenes Licht und untermalte den weihnachtlichen Touch; indem die geschmückten Straßen erstrahlten. An den Straßenlaternen, die in Kürze anfangen würden, zu leuchten, waren weihnachtliche Tannenkränze befestigt, in denen sich Lichterketten und rote Kugeln befanden.

Tatsächlich war Weihnachten nicht mehr so lange hin, in der nächsten Woche hatte ich nicht einmal mehr Kurse am College, allerdings würde ich trotzdem noch ein paar Tage in Bakewell bleiben, ehe ich zu meiner Familie fuhr – meine beiden Eltern würden ohnehin noch arbeiten und ich hatte keine Geschwister, mit denen ich mir die Zeit vertreiben konnte.

Wir alle, also Noah, Elias, Gray, Olivia, Avery, Melody und sogar Adrien wollten vor Weihnachten eine Art „Vorweihnachten" feiern und hatten sogar heute in der Cafeteria Zettel gezogen, um gemeinsam Weihnachtswichteln zu machen. Es sollte nur eine Kleinigkeit sein und vor allem hatten wir uns vorgenommen, nichts zu Teures zu schenken, sondern etwas, das zu der gezogenen Person passte oder was sie gebrauchen konnte. Etwas, das von Herzen kam.

WINTER EYESWhere stories live. Discover now