Schon seit ihrer ersten Begegnung kämpft Elora Leviathan gegen das Unwetter der Gefühle an, das Noah ihr beschert. Noah, dem Sprössling eines eingeschweißten Adelsgeschlechts und mit dem sie nichts als befreundet ist. Schon seit ihrer ersten Begegnu...
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Vergleichsweise beträgt die Gravitation auf dem Mars 38 % – ungefähr ein Drittel. Eine 75kg schwere Person, wiegt also auf dem Mars nur rund 28kg.
💫
Ich blinzelte, sah Ellies Gesicht vor mir, blinzelte wieder. Meine Lider flatterten leicht, Ellies Gesicht verschwand – also schloss ich die Augen. Ich wollte ihr Gesicht weiterhin sehen, wollte an ihr festhalten, zumindest in meinen Träumen, denn in Träumen war nichts unmöglich, nicht einmal, dass Ellie nicht mehr so unsagbar wütend auf mich wäre. Wut war Gift und es hauste in unseren Venen. In meiner – als meine Fäuste die Fresse des Widerlings trafen. Und in Ellies – als sie sich abwand.
Doch die Chance war bereits verstrichen, ihr Gesicht entglitt mir einfach, genau wie sie. Sie entglitt immer weiter, driftete von mir ab und ließ mich wehrlos zurück. Ließ mich ertrinken, in dem Meer, in dem ich alleine war. Allerdings; war ich nicht überall alleine, wo sie nicht auch war? Meine Augen öffneten sich. Schlagartig kämpfte ich gegen die Müdigkeit, die mich übermannte. Oh fuck, wie spät war es überhaupt? Augenreibend richtete ich mich auf meinem Bett gerade auf, gähnte ausgiebig und suchte meinen Wecker.
Es war kurz nach acht.
Viel zu früh und in Anbetracht der Tatsache, dass ich sonst so gut wie nie von mir aus so früh aufstehen konnte, glich es einem Wunder. Oder es war einfach ein fester Stoß des Schicksals, in die richtige Richtung, denn ich wollte Yazminé noch zum Flughafen bringen und mich gebührend von ihr verabschieden, ehe sie ihre sieben Sachen packen würde, um wieder nach Paris zu fliegen.
Und mich hier alleine ließ, mit all dem Chaos, dass ich verursacht hatte.
Mit all dem Chaos, dem Chaos, dass sich in den nächsten Tagen mit aller Wahrscheinlichkeit wie eine Lawine auf mich stürzen würde, mich unter sich begraben würde. Es war das, was ich verdient hatte. Mein einziger Trost in dieser Lage war, dass mir keine Anzeige drohen würde- nicht von dem Typen, den ich zusammengeschlagen habe, weil er selber nicht besser war – schließlich hatte er nur das bekommen, was er verdiente.
Als er Ellie angefasst hatte. Dieser Anblick – er hielt mich in einem Klammergriff, aus dem es kein Entkommen gab. Wieder blitzten die Bilder vor meinem inneren Auge auf, zuckten mit elektrisierenden Schlägen auf meinem Herzen. In diesem Moment sah ich nichts als rot, so sehr hatte mir diese Wut die Sinne benebelt. Jetzt wieder, am nächsten Morgen, als das ganze Stunden zurücklag, wurde ich allein bei dem Gedanken daran wütend.
Ellie gehörte zwar nicht mir, aber das hielt die Wut in mir nicht ab, auszuflippen, wenn ihr jemand auf diese Weise zu nahekam. Verfluchte Scheiße, wir musste nicht einmal zusammen sein, um zu wissen, dass ich ihr gehörte. Und deswegen ergab auch der Gedanke daran keinen Sinn, dass sie einem anderen gehören könnte, dass jemand sie so anfasste.
Diese Wut, diese kochende Wut. Sie war nicht länger ein Sturm, sondern eine unendlich gierige Flamme, die sich ausbreitet, nach meinem Herzen griff, nach meinem Inneren. Sie verbrannte es zu Schwärze und Asche.
